Marktinformation & Preise

Getreidepreise drehen nach oben

Am Getreidemarkt konnten die Preise kräftig zulegen, nachdem die Ernteprognosen für Russland reduziert wurden. Das russische Analystenhaus SovEcon senkte seine Prognose für den Weizen von 93 Mio. t auf 89,6 Mio. t. Ausgangspunkt waren die ausgeprägte Trockenheit im Mai und Fröste im April.

Indessen scheint sich die Situation in den USA etwas zu entspannen. In den Dakotas und im östlichen Corn Belt fiel am Mittwoch vereinzelt leichter Regen, der andernorts die Aussaat ermöglichte. Für Europa schätzt das USDA in seiner ersten Prognose 2024/25 die Weizenernte auf 132 Mio.t. und damit 2,15 Mio.t weniger als im Vorjahr.

Die Weltproduktion an Weizen wird mit 798 Mio. t auf ein Rekordhoch geschätzt gegenüber 787 Mio. t in der letzten Saison. Demgegenüber wird aber auch mit einer deutlichen Verbrauchssteigerung auf 802 Mio. t gerechnet, sodass die Lagerbestände um 4 Mio. t auf 253,6 Mio. t abschmelzen. Der Preisabstand der neuen zur alten Ernte bleibt weiter hoch. Für Brotweizen der alten Ernte werden in Hessen aktuell frei Lager 193 EUR/t gezahlt. Damit legten die Erzeugerpreise binnen einer Woche um fast 10 EUR/t zu.

Vorkontrakte sind gefragt bei Preisen von ca. 20 EUR/t über dem aktuellen Niveau. Die Kurse für die neue Ernte sind daher Verkaufskurse. In der Folge nimmt die Abgabebereitschaft zu und es werden wieder mehr Partien in die Bücher genommen. Mit weiteren Preisbefestigungen wird gerechnet. Allerdings können bei einem Wettermarkt die Preise auch schnell wieder in die andere Richtung tendieren, wenn sich die meteorologischen Bedingungen entspannen. Vor diesem Hintergrund sollten zum jetzigen Zeitpunkt bis zu 25 % der neuen Ernte 2024 vorverkauft werden.

Quelle: LLH, Stand 16.05.2024