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Käfigen und Behandeln

Biotechnische Varroabehandlung: Variante Käfigen und Behandeln

Warum?

Mit dem Käfigen der Königin wird diese an der Eiablage gehindert. Die zuvor angelegte Brut bleibt im Volk und kann sich weiterentwickeln. Nach spätestens 25 Tagen schlüpfen die letzten Drohnen und Milben aus den verbliebenen Brutzellen. Das Volk ist somit gänzlich brutfrei. Auch die Varroamilben können sich durch den Brutstopp im Volk nicht weiter vermehren. Sie sitzen nun auf den adulten Bienen und das brutfreie Volk kann jetzt wirksam mit einem Oxalsäure-Präparat gegen die Varroamilben behandelt werden.

Wann?

Frühestens zwei bis drei Wochen vor Trachtende bis Ende August kann mit dem Käfigen der Königin begonnen werden.

 

Tabelle 1: Zeitstrahl

JAN FEB MÄR APR MAI JUN JUL AUG SEP OKT NOV DEZ

Was?

WARNUNG!
Gesundheitsgefahren beim Kontakt mit Oxalsäure

Tierarzneimittel mit Oxalsäure sind ätzend und können auf Haut, Augen, Mundschleimhaut und in den Atemwegen schwere Reizungen verursachen.„

  • Säurebeständige Handschuhe tragen.
  • „Schutzbrille tragen.
  • Bei Sprühanwendung zusätzlich Atemschutzmaske Typ FFP2 oder FFP3 tragen.
  • Schutzmaßnahmen des Herstellers beachten!

Wie?

Tag 0

Hinweis: Bei noch laufender Tracht müssen im Volk ausreichend leere Honigwaben vorhanden sein, damit der Brutraum nicht mit Honig gefüllt wird.

Tag 9

Um das Risiko für die gekäfigte Königin zu reduzieren, sollten nun ggf. angelegte Nachschaffungszellen gebrochen werden.

Tag 25

Hinweis: Die Honigernte muss vor der Oxalsäure-Anwendung abgeschlossen sein. Die Behandlung abends vornehmen.
„

Träufelanwendung

Sprühanwendung

Kontrolle der Wirksamkeit

Bodenschieber zur Kontrolle des Milbentotenfalls einschieben. Vorgehensweise siehe Arbeitsblatt „341 – Varroadiagnose mit dem Bodenschieber“.

Kontrolle auf Weiselrichtigkeit

Eine Woche nach der Behandlung kontrollieren, ob sich frische Eier im Bereich des Brutnestes befinden.

Hinweis: Nur einmal Träufeln oder Sprühen, eine zweite Behandlung kann die Völker zu stark schwächen.

Obwohl die Bienen einen Brutstopp hatten, kann die Varroabelastung im Spätsommer noch einmal zu hoch werden. In diesem Fall sollte eine weitere Behandlung erfolgen, beispielsweise eine Stoßbehandlung mit Ameisensäure.
Deshalb sollte man nach dem Käfigen der Königin weiterhin den Varroabefall im Blick behalten.

Empfehlung: Langjährige Versuchserfahrungen haben eine hohe Wirksamkeit sowohl der Träufel- als auch der Sprühanwendung gezeigt. Weil das Träufeln einfacher und für den Anwender sicherer ist, empfehlen wir dies auch im Sommer.


Eine Videoanleitung zu dieser Methode finden sie hier:

https://www.youtube.com/watch?v=Imm5Hi-YChU

Hier finden sie u. a. das Arbeitsblatt „Varroadiagnose mit dem Bodenschieber“ und im Infoblatt „Varroazide“ eine Übersicht zugelassener Tierarzneimittel:

https://llh.hessen.de/bildung/bieneninstitut-kirchhain/beratung-und-dienstleistungen/ info-und-arbeitsblaetter/03-krankheiten-seuchenrecht-vergiftungen/

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