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Lottoglück soll Bienen zum Summen bringen

Kirchhain. Für einen Lottogewinn braucht es einen Tippschein und viel Glück. Für das Bieneninstitut Kirchhain, das beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen angesiedelt ist, reichte hingegen bereits eine Bewerbung und das Glück eines Teilnehmenden der Umweltlotterie Hessen.

Ein Hefepilz, der in der Blüte vorkommt, macht die Blüten für die frühaktiven Insekten so attraktiv

„Den Hof des Bieneninstituts Kirchhain umzugestalten, die Idee haben wir schon länger. Wir wünschen uns einen Schaugarten, der zum Verweilen einlädt. Mit ihm wollen wir zeigen, wie ein insektenfreundlicher Garten im Vergleich zu einem Schottergarten aussehen kann“, sagt Institutsmitarbeiterin Dr. Annely Brandt.

Der Förderverein „Freunde des Bieneninstituts Kirchhain“ griff das Ansinnen auf und bewarb sich mit dem Projekt bei der Hessischen Umweltlotterie. Von der Bewerbung bis zum 5000-Euro-Gewinn brauchten die Mitarbeitenden des Instituts dann allerdings Geduld: Sie mussten fast ein Jahr lang warten! „Der Wochengewinner der Umweltlotterie kann nur ein Umweltprojekt aus seinem Landkreis auswählen. Bis jemand aus Marburg-Biedenkopf aus dem Lostopf gezogen wurde, hat dann etwas gedauert. Mit dem Gewinn werden wir die Pflanzen für die Umgestaltung anschaffen“, so die Bienenexpertin weiter.

Honigbiene auf blühendem Winterling im Garten des Bieneninstitut Kirchhain

Bei der Pflanzenauswahl greift das Bieneninstitut auf das Fachwissen der Hessischen Gartenakademie (HGA) zurück. „Insekten sind wegen der Klimaveränderung tendenziell früher im Jahr aktiv und auch im Spätherbst noch. Der Schaugarten soll daher am besten von Januar bis November blühen“, sagt Tanja Matschinsky, deren Arbeitsschwerpunkt die Klimaanpassung von Gärten ist.
Es werden vorrangig heimische Pflanzen auf dem ca. 350 m2 großen Bereich zu sehen sein, denn sie bieten Insekten das bestmögliche Nahrungsangebot. Ein Beispiel für einen heimischen Frühblüher sei die immergrüne Stinkende Nieswurz. „Die Staude blüht zwischen Februar und April und liefert besonders Hummeln Nahrung. Und keine Sorge, nur die Wurzeln verströmen beim Zerreiben einen unangenehmen Geruch, die Pflanze an sich stinkt nicht“, fügt Matschinsky hinzu.
Um Blühlücken zu füllen, wird die Pflanzenpalette dann noch mit nicht heimischen Pflanzen ergänzt.

Die Umgestaltung am Bieneninstitut soll im Herbst beginnen.

Weitere Infos zur Stinkenden Nieswurz (und dem Hefepilz) finden Sie hier: https://llh.hessen.de/pflanze/freizeitgartenbau/garten-wissen/was-blueht-da-gerade/stinkende-nieswurz-helleborus-foetidus/