Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Landgestüt Dillenburg

Hengstparaden am 20. und 27. September 2015

Das Pferdefest für die ganze Familie begeisterte rund 9.000 Pferdefreunde bei bestem Wetter vor der barocken Gebäudekulisse an der Wilhelmstraße.

Traditionell beginnt die Parade mit dem 13. Glockenschlag der Gestütsuhr und so begrüßte der Moderator dieser Parade, Florian Solle, 125 Feuerwehrmänner und -Frauen, die zum 125-jährigen Jubiläum mit dem  Themenschaubild auf dem Paradeplatz das Pferdefest eröffneten.

Bürgermeister Michael Lotz, in Personalunion auch oberster Brandschützer im Dillkreis, ließ es sich nicht nehmen, die geschichtliche Entwicklung der Wehren und deren Arbeit, auch mit dem Pferd,  zu erläutern. Feuer sei ein Fluch und Segen zugleich, ein wichtiger Moment in der Menschwerdung und teilweise unberechenbar und schwer zu beherrschen. Wir sind da, wenn Schadfeuer bekämpft werden müssen, wir retten, löschen, bergen und freuen uns über jeden, der uns dabei hilft, so sein abschließender Appell, diese Selbsthilfeorganisationen zu unterstützen.

Spitzenfohlen des Jahrgangs 2015

Unbekümmerte Fohlen tummelten sich auf dem großen Geläuf der Dillenburger Arena und keines, dieser mit bester Abstammung versehenen Spitzenfohlen, hielt sich zur Freude der Zuschauer an die Absprache, brav neben der Mutter zu traben. So nutzten sie die Gelegenheit, sich mal so richtig auszutoben und neue Freundschaften zu schließen. Mit den Landbeschälern auf dem Laufsteg ging es dann wieder geordnet weiter und mit den Trakehnern aus Hessen, den Voltigierern unter der  Leitung von Kira Heinrich, einer Vielfalt an Gangpferde- und Ponyvorführungen wurde  die Show abgerundet und vom Publikum begeisternd aufgenommen. Die Landes- Reit- und Fahrschule stellte eindrucksvoll ihr Programm vor und die „Kaltblüter in Aktion“ zeigten, dass sie äußerst vielseitig einzusetzen sind.  Die wilden Stammtischreiter aus Aurich begeisterten dann mit ihren witzigen Reiterpuppen und läuteten mit einer abschließenden Springeinlage die Pause ein.

Schrecksekunden nach der Pause

Mit einer Schrecksekunde startete das Programm nach der Pause. Bei der Springquadrille stießen zwei Reiterpaare so unglücklich über dem Sprung zusammen, dass sie stürzten und die Reiterinnen  benommen liegen blieben. Der sofort herbeigeeilte Sanitätsdienst versorgte die Reiterinnen bis zum Eintreffen des Notarztes. Beide Reiterinnen wurden, nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen, mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus verbracht, die Untersuchungen ergaben Gehirnerschütterungen und Prellungen. Inzwischen sind beide Reiterinnen genesen und wohlauf. Der Unfall trübte den weiteren Verlauf der bis dahin gelungenen Veranstaltung, trotzdem wurden die folgenden Schaubilder mit der nötigen Aufmerksamkeit und entsprechendem Applaus bedacht.

Zehnerzug begeisterte

Hauptsattelmeister Sack avancierte mit seinem Zehnerzug erneut zum Publikumsliebling. Seit mehreren Jahren präsentiert er das mehr als 20 m lange Gefährt so gekonnt auf dem Paradeplatz, dass er jedes Mal mit Riesenapplaus und Jubelrufen für diese Meisterleistung belohnt wird. Ein Longen-Ballett mit acht Pferden, einstudiert und präsentiert von Irmgard Wieczorek, die immer schön anzusehenden Friesen, und  das Schaubild „Unsere Welt“ der Islandpferdefreunde Wäller Wind, läuteten das große Finale der Schau ein. Die große Schulquadrille geritten von 16 Azubis und den Marburger Studentenreitern glänzte durch exaktes Reiten und einer beeindruckenden Figurenvielfallt und, der Abschlusshöhepunkt, das Rennen der Römerwagen. Offensichtlich gehen auch dem Meister im Römerwagenfahren, Hauptsattelmeister Sack, die Gegner aus. In diesem Jahr wagte sich Boris Nördtling mit seinen Pferden Johann, Diana, Dirndl und Hans in die vor Spannung brodelnde Arena und konnte sehr schnell erkennen, dass man gegen den meisterhaft gefahrenen roten Wagen nur zweiter Sieger werden kann.

Vielen Dank den vielen Helfern und Teilnehmern an den Paraden, wir freuen uns schon heute darauf,  Sie auch wieder im Jahr 2017 in Dillenburg begrüßen zu können.


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