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Drohneneinsatz in der Landwirtschaft ermöglicht neue Perspektiven

Studierende der Fachschule Petersberg legten den Drohnenführerschein ab und absolvierten ihre ersten Flüge.

Fulda. Höhenflüge während des Unterrichts wurden an der Fachschule für Agrarwirtschaft in Petersberg (Fulda) wörtlich genommen. Am 14. Juli beschäftigten sich die Studierenden des ersten Ausbildungsabschnitts mit dem Einsatz von Drohnen in der Landwirtschaft und legten erfolgreich ihren Drohnenführerschein ab – erste praktische Flugübungen mit den kleinen Luftfahrzeugen inklusive.

Die Alsfelder Fachlehrer Sebastian Götz und Johannes Falk (li.) kamen für die Schulung der Studierenden nach Fulda. Gemeinsam erarbeiteten sie die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Drohnen in der Landwirtschaft.
Ein Blick von oben, der sich lohnen kann: Vom Aufspüren von Rehkitzen vor der Grünlandmahd, über das Erkennen von Distelnestern auf Ackerflächen bis hin zur Erstellung von Applikationskarten, um Düngemittel effizienter einzusetzen – die Einsatzgebiete sind vielfältig, wie die Studierenden schnell feststellten.

Doch bevor sie in die Luft gehen konnten, stand erst einmal Theorie rund um die EU-Drohnenverordnung auf dem Plan. Diese regelt, wo welche Art von Drohne geflogen werden kann und welche Voraussetzungen der Pilot erfüllen muss. In der Online-Schulung des Luftfahrtbundesamtes wurden Inhalte wie das Luftrecht, die Flugsicherheit und die Grundlagen des Fliegens vermittelt. Nach Bestehen der theoretischen Prüfung für den Drohnenführerschein dürfen nun alle angehenden Betriebsleiter und Betriebsleiterinnen als Fernpiloten bedingt Drohnen über 250 g fliegen. Denn je nach Gewicht der Drohne und ihrem Einsatzgebiet muss zusätzlich noch der EU-Drohnenführerschein abgelegt werden – beispielsweise, wenn sie über 2 kg wiegt oder man in der Nähe von Menschen fliegen möchte.

Sebastian Götz (EDV-Fachlehrer in Alsfeld) zeigte während der praktischen Unterrichtseinheit, wie ein Blick aus der Vogelperspektive die Landwirtschaft unterstützen kann.
Damit die Studierenden ein Gefühl für die Nutzung der Drohne erhalten konnten, folgte dem Theorieteil gleich die Praxis: Nach einer Einweisung und einem Probeflug konnten alle Anwesenden den Umgang und die Steuerung der Drohne testen und die erlernten Inhalte anwenden. Die Teilnehmenden waren sichtlich beeindruckt von der hohen Geschwindigkeit der Drohne und der „Return to Home“-Funktion, mit der sie eigenständig an den vorher eingespeicherten Landeplatz zurückkehrt und die Landung autonom durchführt. Die Drohne, die für die Führerscheinausbildung zur Verfügung stand, konnte dank des Fördervereins der Fachschule Alsfeld angeschafft werden und kommt dort auch während des praktischen Unterrichts zum Einsatz.

Nachdem alle die Möglichkeit genutzt und sich mit der Steuerung der Drohne vertraut gemacht hatten und unfallfrei gelandet werden konnten, fand der erkenntnisreiche Schultag seinen Abschluss.

Ab in die Lüfte geht es für die Drohne – gelenkt von einem Studierenden der Fachschule für Agrarwirtschaft Petersberg.
Haben Sie Interesse am Drohneneinsatz oder an weiteren Themen rund um die Digitalisierung in der Landwirtschaft? Unsere Beratungskraft Jonas Hedtrich berät Sie hierzu gerne. Darüber hinaus haben Sie im von ihm betreuten Arbeitskreis „Digitalisierung“ die Möglichkeit, sich mit Berufskolleginnen und -kollegen über verschiedene Themen auszutauschen und sich auf Exkursionen und Online-Veranstaltungen zu informieren.