Großartiger Konzertabend im Reithaus an der Wilhelmstraße
Andreas Rogocz, Landgestüt Dillenburg
Mit großer Vorfreude erwartete der LLH mit seiner kommissarischen Direktorin Stephanie Wetekam den ersten Auftritt der Philharmonie Südwestfalen. Das festlich geschmückte Reithaus bot den passenden Rahmen und verlieh der Veranstaltung eine feierliche Note.
Noch bevor der erste Ton im Saal erklang, sorgte das Wetter für ein eigenes Schauspiel. Kaum hatten die Gäste ihre Plätze eingenommen, entlud sich ein kräftiges Sommergewitter. Prasselnder Regen und grollender Donner bildeten einen eindrucksvollen Kontrast zur erwartungsvollen Stille im Raum. Besser hätte man die Einstimmung auf Felix Mendelssohn-Bartholdys Konzertouvertüre „Die Hebriden“ (1830) nicht inszenieren können. Inspiriert von seiner Reise zu den schottischen Inseln, beschreibt er musikalisch die raue Schönheit und geheimnisvolle Atmosphäre dieser Landschaft und zeigt mit diesem Werk, wie durch Melodien, landschaftliche Eindrücke und emotionale Szenerien lebendig werden.
Ein Höhepunkt vor der Pause war Camille Saint-Saëns Konzertstück op. 154 für Harfe und Orchester. Die Solistin des Abends, Marion Ravot, beeindruckte mit technischer Leichtigkeit und klanglicher Tiefe. Sie zeigte eindrucksvoll, wie vielseitig und ausdrucksstark die Harfe eingesetzt werden kann.
Auch in Claude Debussys Danse sacrée und danse profane stand die Harfe im Mittelpunkt. Das Zusammenspiel zwischen Solistin und Orchester war besonders fein abgestimmt und wurde vom Publikum mit langanhaltendem Applaus belohnt und Marion Ravot bedankte sich mit einer virtuos vorgetragenen Zugabe.
Pünktlich zur Pause lichtete sich der Himmel, und die Besucher konnten trockenen Fußes zum frisch sanierten Stall II wechseln. Dort begrüßte der Freundeskreis der Reithauskonzerte unter Mitwirkung des 1. Vorsitzenden Andreas Sandhäger die Gäste mit kühlen Getränken für die inzwischen klare Sommernacht.
Zum Abschluss des Abends erklang Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 5 in c-Moll, ein Werk das jeder kennt. Das Eingangsmotiv, oft auch Schicksalsmotiv genannt wurde transparent und spannungsvoll interpretiert. Dirigent Felix Mildenberger leitete das Orchester mit klarer Linie, energiegeladen, ausgewogen und ganz ohne Pathos. Kurz gesagt: grandios.
Ein besonderer Dank gilt dem Intendant Michael Nassauer für die gute Zusammenarbeit sowie Klaus Achim Wendel, geschäftsführender Gesellschafter der Wendel GmbH, der die Konzertreihe seit 2014 nicht nur kontinuierlich unterstützt, sondern auch zu den Gründungsförderern zählt. Unser Dank gilt ebenfalls dem Freundeskreis der Reithauskonzerte für seine treue Begleitung.
Nach den bisherigen Rückmeldungen unserer Gäste können wir ein klares Fazit ziehen: Mit einem klangstarken, präzisen und leidenschaftlich gespielten Konzert setzte die Philharmonie Südwestfalen, unter der Leitung von Felix Mildenberger, ein musikalisches Ausrufezeichen.
Wir freuen uns schon auf das nächste Konzert am 30. Mai 2026 im Reithaus an der Wilhelmstraße.



