Baumschule
Corona-Trend: Weihnachtsbaum selber schlagen
Auch im zweiten Corona-Jahr werden mehr Menschen als sonst Weihnachten zuhause verbringen und sich auf ein ruhiges, besinnliches Fest mit echter Tanne besinnen. Die Weihnachtsbaumverbände erwarten daher eine ähnlich hohe Nachfrage wie im Vorjahr.
Die Nordmanntanne bleibt mit Abstand der meistgekaufte Weihnachtsbaum, gefolgt von Blaufichte, Rotfichte und Nobilistanne. Der Verbraucher fragt eher kleinere Baumgrößen zwischen 1,50 und 1,75 m nach, jedoch mit steigendem Anspruch an Makellosigkeit.
Insbesondere regionale Bäume erfreuen sich nach Einschätzung des Arbeitskreises Hessischer Weihnachtsbaum während der Corona-Zeit größerer Beliebtheit. Mehr als die Hälfte der hessischen Konsumenten entscheide sich inzwischen für einen Baum aus Hessen und stärkt so nicht nur die regionale Wertschöpfung, sondern vermeidet auch Ferntransporte. Für den Kauf heimischer Ware sprächen außerdem eine hohe Qualität und Frische – so der Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger sowie der Arbeitskreis Hessischer Weihnachtsbaum, die für den Kauf heimischer Bäume werben.
Wie früher: Weihnachtsbaum selber schlagen
Zudem zeigt sich ein echter „Corona Trend“: das Selberschlagen ist wieder angesagt. „Die Anfragen zum Selberschlagen häufen sich. Viele Produzenten bieten dieses Jahr daher zusätzliche Schlagtermine an“, kann Dirk Hill vom Regierungspräsidium Hessen und selbst Weihnachtsbaumproduzent berichten. Als mögliche Gründe nennt er den Do-it-yourself-Trend, ein gesteigertes Umweltbewusstsein, aber auch den Spaß-Faktor: „Aktuell fallen Corona-bedingt viele traditionelle Adventsaktivitäten aus. Bei dem Corona-konformen Outdoor-Event ‚Christbaumschlagen‘ kann die ganze Familie gemeinsam anpacken und Spaß haben.“
Der Arbeitskreis Hessischer Weihnachtsbaum hat daher für alle Interessenten, die einen regionalen Baum oder eine Schonung in der Nähe suchen, einen Christbaumfinder auf seiner Homepage eingerichtet: Christbaumfinder
Preise auch in diesem Jahr stabil
Für die Saison 2021 rechnen die Weihnachtsbaumverbände mit ausreichend Bäumen in guter Qualität und erwarten keinen bedeutenden Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahr. Laut aktueller Preisempfehlung des Bundesverbands der Weihnachtsbaumerzeuger, können Weihnachtsbaumanbauer für den laufenden Meter Nordmanntanne aus konventionellem Anbau ca. 20 bis 26 € veranschlagen.
Klimawandel setzt Weihnachtsbäumen zu
Doch die verstärkt auftretenden Wetterkapriolen wirken sich auch auf die Christbaumproduktion aus. Der Weihnachtsbaum-Liebling, die Nordmanntanne z.B., reagiert sehr empfindlich auf Spätfröste im Mai. Starke Hagelereignisse nehmen zu und können dem Anbauer im schlimmsten Fall 10 bis 12 Jahre Arbeit verhageln. Doch vor allem setzte die Trockenheit der letzten Jahre den Bäumen zu: Die Zuwächse fielen geringer aus, Jungpflanzen sind nur schwer angewachsen und wurden, wo es möglich war, bewässert. „In den vergangenen 3 Jahren wurden in Neuanpflanzungen Ausfälle von bis zu 80 % verzeichnet. Die daraus resultierende Angebotslücke wird sich spätestens in 3 bis 4 Jahren auch auf die Preise auswirken, wenn die ersten kleinen Bäume verkaufsfertig gewesen wären“, erklärt Tobias Storch, Gartenbauberater beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen.
Bei näherem Interesse oder Fragen zum Anbau und der Pflege von Weihnachtsbäumen in Hessen kann Kontakt zum Arbeitskreis Hessischer Weihnachtsbaum im Hessischen Waldbesitzerverband e.V. aufgenommen werden.
Weitere Informationen finden Sie außerdem hier:
O Tannenbaum – Wieviel Arbeit steckt in der Weihnachtsbaumproduktion?
Zur Nachhaltigkeit und Pflege des Weihnachtsbaumes im Wohnzimmer:
https://llh.hessen.de/pflanze/baumschule/der-weihnachtsbaum-alle-jahre-wieder/