Seit die „Ära“ des Sauren Regens vorüber ist, sinkt die natürliche Schwefel-Deposition und die Böden verarmen an Schwefel. Dies kann u.a. in dem achtzehnjährigen Langzeitversuch der Lysimeterstation in Kassel-Harleshausen nachgewiesen werden: Von anfänglich 7 kg/ha*a in 1995/96 ging die Deposition auf knapp 2 kg/ha*a in 2012/13 fast linear zurück.
Landwirte und Gärtner müssen sich daher wieder mit der Schwefeldüngung auseinandersetzen, denn Schwefel zählt zu den sechs wichtigsten Pflanzennährstoffen und ist insbesondere für die Qualität des Ernteproduktes von Bedeutung. Die Schwefelversorgung wirkt sich u.a. auf den Proteingehalt im Erntegut aus. Der Schwefelbedarf kann jedoch durch organische Düngung alleine nicht gedeckt werden, da der Schwefel organisch gebunden ist.
Hier erhalten Sie allgemeine, aber auch auf einzelne Kulturarten bezogene, Informationen zur Schwefeldüngung.
Pflanzen können Stickstoff nur effizient nutzen und in Proteine umwandeln, wenn ihre Schwefelzufuhr gesichert ist. Schwefel verhält sich ähnlich wie Nitrat im Boden und kann ausgewaschen werden.
Schwefel (S) ist ein Baustein in einigen Aminosäuren, diese wiederum sind wichtige Bestandteile für pflanzliches Eiweiß bzw. Rohprotein, kurzum Schwefel ist limitierend bei der Eiweißsynthese.
Die Rückläufige Schwefeldeposition macht sich nicht nur im Ackerbau bemerkbar, sondern wirkt sich auch auf die Schwefelversorgung von Grünland und damit auf Qualität und Ertrag des wichtigen Grundfutters aus. Gerade im Frühjahr hat der Einsatz mineralischen Schwefels daher seine Bedeutung.