Eiweißinitiative
Verbundpartnertreffen LeguNet – ein hülsenreiches Programm
Das jährliche Treffen der 17 Verbundpartner fand in diesem Jahr Anfang November in Kassel statt. Neben theoretischer Weiterbildung und aktiver Vernetzung standen Geschmackserlebnisse im Vordergrund.
Direktvermarktung und regionale Zusammenarbeit
Der erste Nachmittag des Verbundpartnertreffens stand unter dem Motto „Regionale Vermarktung von Waren“. Zu Gast war unter anderem die Netzwerkerin Susanne Geßner von nearbuy. Nearbuy ist „der digitale Marktplatz für die regionale Zusammenarbeit vom Feld bis auf die Teller“, so Geßner. Annkatrin Stieglitz, LLH-Beratungsteam Erwerbskombination, nahm uns mit in die Direktvermarktung von Körnerleguminosen. „Wichtige Vorüberlegungen zur Direktvermarktung sind neben den menschlichen und betrieblichen Voraussetzungen unter anderem die rechtlichen Rahmenbedingungen und ökonomische Überlegungen“, sagte die Beraterin. „Höhere Margen und Kontrolle über die Preisgestaltung sind potenzielle Vorteile der Direktvermarktung von Körnerleguminosen“, führte sie weiter aus.
Rückblick auf die bisherige Arbeit und die Vegetationssaison 2024
Der zweite Tag begann mit einer Zusammenfassung der diesjährigen, umfangreichen Arbeit. In zahlreichen (Online-)Veranstaltungen für Anbau, Humanernährung und Tierfütterung wurden häufig über 100 Teilnehmer erreicht. Die LeguNet-Kolleginnen und Kollegen standen kontinuierlich im Austausch mit Vertretern von Handelshäusern und Verarbeitern. Das Regionalmanagement organisierte zahlreiche Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit den Demonstrationsbetrieben. Dadurch entstand ein einzigartiges Netzwerk.
Das Projekttreffen dient auch dazu, projektinterne organisatorische Themen zu behandeln. Zum Ende der Saison steht zudem ein Rückblick auf die vergangene Vegetationsperiode im Fokus. Das Regionalmanagement hat in diesem Rahmen die Situation jeder Körnerleguminose auf den Demonstrationsbetrieben deutschlandweit erläutert. Dabei wurden die Herausforderungen und Fragestellungen zu jeder Körnerleguminose analysiert und mögliche Themen für die weitere Bearbeitung identifiziert.
Ein Highlight: Verköstigung von Hülsenfrüchten
Wie schmecken eigentlich Ackerbohne, Lupine, Linse und Co? Bevor die zentrale Fragestellung bearbeitet wurde, wurden zunächst kleine Prätests durchgeführt, um den Geschmack- und Geruchssinn zu prüfen. Anschließend erklärte Elisabeth Berlinghof, Regionalmanagerin Berlin-Brandenburgs, wie Körnerleguminosen sensorisch wahrgenommen werden können. Sie erläuterte das Vorgehen für den Hülsenfrucht-Sensorik-Test: Zunächst sollte das Produkt betrachtet und der visuelle Eindruck bewertet werden, gefolgt vom Riechen und der Auswahl der wahrgenommenen Attribute. Danach wurde die Bohne verkostet, um Geschmack, Flavour und Konsistenz zu bewerten. So wurde den Hülsenfrüchten eine besondere Aufmerksamkeit zuteil – eine intensive und bereichernde Erfahrung.
Nach der sensorischen Analyse der reinen Hülsenfrüchte stand die Verköstigung verarbeiteter Produkte an. Dabei wurde unter anderem diskutiert, wie Gerichte wie das Soja-Geschnetzelte mit Bohnenrahm von der LeguNet-Rezeptpostkarte zubereitet werden, oder es wurden Produkte wie Kichererbsen-Hummus und Linsenbrownies probiert, die auf große Begeisterung stießen. Unter dem Motto, nicht nur Produkte aus Hülsenfrüchten zu präsentieren, sondern sie auch selbst zuzubereiten und zu verkosten, wurde eine vielfältige Auswahl an mitgebrachten Produkten genossen. Dieses abschließende Erlebnis rundete das Verbundpartnertreffen auf perfekte Weise ab.