Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Erneut Trockenstress im hessischen Ackerbau

Die ausgiebigen Niederschläge des vergangenen Winters sind nicht automatisch ein Grund zur Beruhigung für die aktuelle Vegetationsperiode. Es ist daher ratsam, sich nicht von den Niederschlägen des vergangenen Wochenendes täuschen zu lassen. Obwohl vom DWD für den 10. und 11. Mai erneut hohe Niederschlagswahrscheinlichkeiten für Hessen prognostiziert werden, gibt es unter anderem folgende weitere Faktoren, die eine wichtige Rolle für das pflanzliche Wachstum der Ackerbaukulturen spielen:

  • Einer davon wäre zum Beispiel die großen Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht, welche für viele Pflanzen Stress erzeugt. An vielen Tagen in den letzten sechs Wochen folgten den sonnigen, warmen Tagen kühle Nächte, teilweise gar im Frostbereich.
  • Zudem ist in diesem Jahr deutlich zu erkennen, wo die Düngungsmaßnahme noch vor der Trockenphase ab Mitte März zur Wirkung kam oder eben nicht. Einblicke dazu bietet das Beratungsvideo im Rahmen des Online-Ackerbauforums zum Thema „Düngung im Jahr 2020“.
  • Der feuchte Spätwinter und der fehlende tiefergehende Frost hat teilweise schlechte Bodenstrukturen und oberflächige Verkrustungen hinterlassen. Für die Frühjahrsbestellung waren intensivere Bodenbearbeitungen notwendig, um ein Saatbett für die Aussaat herzurichten. Dies führte zum Austrocknen der Bearbeitungszone und folglich zu schlechten ungleichmäßigen Auflaufen der Frühjahrskulturen. Besonders verstärkt ist dies zu beachten, wenn über Winter eine Zwischenfrucht auf der Fläche stand, da diese eine intensivere Bodenbearbeitung erfordert hat.

Lassen Sie sich zu weiteren pflanzenbaulichen Fragen gerne telefonisch von den jeweiligen Beratungskräften in Ihrer Region beraten.

Wetterdaten werden mit dem DWD-Wetterportal ISABEL und dem Wetterfax für Landwirte und Gärtner kostenlos zur Verfügung gestellt.


Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag