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Wasser marsch – Effektives Wässern im Hausgarten

Die Tendenz der nächsten Jahre ist vorgegeben. Die Häufigkeit von Trockenphasen mit kaum bis gar kein Niederschlag im Frühjahr und Sommer wird zunehmen.

Die wertvolle Ressource Trinkwasser sollte sparsam eingesetzt werden

Wir können unsere Gärten für dieses Extrem rüsten, indem wir z.B. Pflanzen verwenden, die einen geringeren Wasserbedarf haben (trockenheitsverträglichere Pflanzen). Oder indem wir Maßnahmen ergreifen, die die Verdunstung von Wasser aus dem Boden verringern, wie z. B. die Beschattung des Bodens durch Mulchmaterialien, eine dichte Pflanzendecke oder höhere Sträucher und Bäume.

Wir werden im Garten aber nie ganz ohne zusätzliche Bewässerung auskommen. Wie kann man also das Wasser sinnvoll einsetzen? Und wie lässt sich der Wasserverbrauch reduzieren?

Den Hausgarten mit Leitungswasser zu gießen, ist auf Dauer teuer und auch eine Verschwendung von wertvollem Trinkwasser. Glücklich ist derjenige, der die Möglichkeit hat, Regenwasser in Tonnen oder Zisternen aufzufangen. Aber was macht man, wenn es nicht regnet, um die Behälter wieder aufzufüllen? Dann muss man doch auf Leitungswasser zurückgreifen …

Hier ein paar Tipps zum effektiven Einsatz der Ressource Wasser:

Hilfreich ist es, wenn man sich vorstellt, dass man 10 L Wasser auf einem Quadratmeter braucht, um 10 cm Boden zu durchfeuchten. Bei der Wässerung mit dem Schlauch und Gießaufsatz (Brause, Gießstab) lässt sich die Menge über den Wasserdurchfluss ermitteln: einen Eimer mit 10 L Fassungsvermögen mit Wasser füllen und dabei die Zeit stoppen.

Beispiel: Die Wurzeln von frisch gepflanzten Stauden befinden sich ca. 10 cm tief im Boden. Später sind die meisten Wurzeln im Bereich von 15 bis 20 cm zu finden. Im ersten Jahr der Pflanzung sollten Sie ca. 10 bis 15l/ m² und später 15 bis 20l/ m² Wasser geben. Sträucher und Bäume wurzeln tiefer und benötigen eine höhere Wassergabe, z.B. Sträucher ca. 10 bis 30l pro Strauch, Bäume ca. 50 bis 70l pro Baum.

Der Abstand zwischen den Wässerungsgängen richtet sich nach der Bodenart und dem Verbrauch der Pflanzen. Dieser steigt bei größerer Blattmasse und je wärmer und sonniger es wird. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine Wässerung notwendig ist, können Sie einen Finger direkt an einer Pflanze in den Boden stecken, um zu kontrollieren, wie feucht der Wurzelballen ist.

Verluste minimieren durch Verdunstungsschutz

Frisch gepflanzter Baum mit Gießsack
Gießrand aus Bodenaushub

Ein Teil des Gießwassers geht über die Verdunstung verloren. Durch morgendliches Wässern können Sie dem schon mal ein wenig entgegenwirken. Weitere Möglichkeiten, die Verdunstung zu reduzieren, sind:

Insgesamt tolerieren optimal nährstoffversorgte Pflanzen Trockenperioden am besten. Dabei hat gerade die Kaliumversorgung für die Regulierung des Wasserhaushaltes eine besondere Bedeutung. Von einer voreiligen Notfallgabe sollten Sie jedoch absehen, da eine Kaliumüberversorgung – besonders eine Gabe während einer Trockenperiode – schnell zu Salzschäden führen kann. Ebenso ist eine übermäßige Stickstoffversorgung der Gartenpflanzen zu vermeiden. Das mastige Gewebe verdunstet viel Wasser und ist zudem wenig standfest.

Weitere einfache Maßnahmen zur Wassereinsparung sind z.B. die Verkleinerung von Rasenflächen oder die Anpassung der Pflanzenauswahl an die vorherrschenden Standortbedingungen.

Weiterführende Informationen finden Sie in unseren Beiträgen:

Ansonsten müssen wir lernen, zur richtigen Zeit die benötigte Menge Wasser ohne Verluste zu verabreichen.

Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag: Notfallmaßnahmen gegen Hitzestress im Garten