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Nachlese: Tag der offenen Tür im Gartenbauzentrum Geisenheim

Das Gartenbauzentrum Geisenheim des LLH öffnete gemeinsam mit der Hochschule Geisenheim am ersten Septemberwochenende seine Türen und lud gartenbegeisterte Menschen zum Besuch ein.

Unter dem Motto “Klima, Digitalisierung und Genuss – erleben, wie wir Zukunft gestalten“ erfuhren Besucher an Hand von Vorführungen, Informationsständen und Mitmach-Aktionen, woran im Gartenbauzentrum gearbeitet wird. Das Gartenbauzentrum bietet durch das Versuchswesen zum einen Informationsangebote für den Erwerbsgartenbau, zum anderen richtet es sich mit den zahlreichen Seminaren der Hessischen Gartenakademie auch an Interessierte des Freizeitgartenbaus.

Der verstärkte Einsatz von digitalisierter Technik und Elektromobilität hilft auch im Gartenbau, die Bemühungen im Bereich Klimaschutz zu unterstützen. Das Gartenbauzentrum zeigte deshalb im Rahmen des Tages der offenen Tür den Einsatz ihres autonom fahrenden Hackroboters auf den Versuchsflächen. Zudem erläuterten die Mitarbeiter die Vorteile des elektrisch betriebenen Streetscooters, der im innerbetrieblichen Transport eingesetzt wird.

„Wir möchten mit unserer Arbeitsweise demonstrieren, wie im Gartenbau Umweltschutz und Kreislaufwirtschaft gefördert werden kann“, betonte Birgit Hagendorf-Mehr, die Leiterin der Fachinformation Gartenbau. Deshalb wurde den Besuchern ein umfassendes Informationsangebot zum nachhaltigen Gartenbau präsentiert u.a. mit den Themen Torfreduktion, geschlossener Recyclingkreislauf mit blauen Kulturtöpfen, Energieeinsparung durch LED-Belichtung, geschlossene Bewässerungskreisläufe mit digitaler Steuerung und regionale Produktion von Importware-Kulturen.

Ausgestellt wurden auch bestäuberfreundliche Beet- und Balkonpflanzen, „Upside-Down Gemüse“ sowie Kräutergesellschaften und Gemüseraritäten aus dem Container und die Neuheit einer Roll-Sommerblumenmischung “Nützlingsparadies“, die ein rascheres Blühangebot gegenüber der Direktsaat bietet.

Im Park Monrepos wurden die Rosen- und Gehölzsichtungen präsentiert. Jedes Jahr werden 50 neue Sorten der „Königin der Blumen“ verschiedener Züchter ausgepflanzt und drei Jahre lang z.B. auf ihre Anfälligkeit gegenüber Pilzbefall oder ihre Blühfreudigkeit untersucht. Die bundesweit organisierte Prüfung erfolgt an insgesamt elf, über ganz Deutschland verteilten, Standorten mit unterschiedlichen Boden- und Klimabedingungen.

Ein Highlight war auch die Verarbeitung der Äpfel aus der Obstanlage zu Apfelsaft, die die Besucher live verfolgen konnten. Gleichzeitig standen alte Apfelsorten und Sorten aus dem Schaugarten zur Verkostung bereit sowie zahlreiche Informationen zum Thema Apfelallergie. Die Sortenausstellung des Pomologen Werner Nussbaum informierte über die Vielfalt von Apfelsorten und gab zudem Gelegenheit, alte Sorten bestimmen zu lassen.

Die Hessische Gartenakademie informierte mit einem Beratungsstand im Park Monrepos über ihr vielfältiges Seminarangebot. „Bei uns erlernen die Teilnehmer praktische Fertigkeiten im Obstbaumschnitt, wie sie die Artenvielfalt in ihrem Garten fördern können und welche Stauden und Gehölze trockenheiße Sommermonate gut überleben“, erläuterte Beate Reichhold-Appel, Leiterin der Hessischen Gartenakademie. Der Pflanzendoktor gab außerdem passende Empfehlungen zu mitgebrachten geschädigten Pflanzenteilen. Vor Ort wurde auch das Gartentelefon vorgestellt, mit dem Freizeitgärtner über die Besuchertage hinaus fachkundige Ansprechpartner erreichen können, die ihnen ganzjährig Empfehlungen zu Fragen rund um den Garten geben.