Freizeitgartenbau/Gartenakademie
Was wäre der Advent ohne das weihnachtliche Arrangement?
Gerade die Adventsfloristik bietet so viele Möglichkeiten in der Gestaltung. Ob Gesteck oder Kranz, traditionell nostalgisch oder trendig modern – alles hat seinen eigenen Charme und Reiz.
Die Hessische Gartenakademie bietet gewöhnlich im November einen Kurs zum Thema „Adventsfloristik“ an. Aufgrund der Corona-Pandemie musste diese Veranstaltung in diesem Jahr leider erneut entfallen. „In den Kursen ist es mir besonders wichtig, dass jede/jeder seine eigenen Fähigkeiten erkennt und sich ausprobiert, sich traut und motiviert an die Umsetzung geht. Inspiriert durch vorbereitete Werkstücke in lockerer Atmosphäre, kann der eigenen Kreativität freien Lauf gelassen und die verwendeten Materialien durch Tipps und Tricks gekonnt in Szene gesetzt werden. Und im Ergebnis ist jeder ein Meister, auf seine ganz eigene Art.“ – Jutta Wieneke, LLH.
Sie sind am Kursangebot der Hessischen Gartenakademie interessiert? Dann stöbern Sie hier mal in unserem
Veranstaltungskalender!
Die neuen Seminare für 2022 sind bereits online.
Was ist dieses Jahr angesagt?
Neben Rot – eine traditionelle Dauertrendfarbe in der Adventsfloristik – sind in diesem Jahr auch zarte Farben, wie zartes Lindgrün, samtiges Grau, romantisches Rosé, helle Mandeltöne oder ein zartes Himmelblau gefragt. In Kombination mit farblich abgestimmten Materialien, wie z.B. Eukalyptusblättern und Fruchtständen, oder kleineren Proteen-Arten, unterschiedlichen Koniferen, Tannengrün und Naturmaterialien, bilden sie ein harmonisches Miteinander.
Sie mögen es eher natürlich? Klar, mit nachhaltigen Deko-Elementen aus der Natur liegen Sie voll im Trend. Hier ein paar Ideen:
- Gewürze: Zimtstangen oder Sternanis
- Früchte: Hagebutten, Stechpalme, getrocknete Apfel- oder Orangenringe, Walnüsse
- Aus dem Garten: Getrocknete Lampionblumen, Mohnkapseln, Blütenstände der Wilden Karde, weitere getrocknete Blütenstände
- Aus dem Wald: Zapfen verschiedener Nadelbäume, Erlenzapfen, Moose, Flechten, Zweige, Wurzelholz, Rinde, Efeu-Blütenstände
Diese Materialien gibt es käuflich zu erwerben, naturbelassen, gebleicht oder gefärbt. Man kann sie aber auch selber ansprühen.
Das einzigartige Zusammenspiel der unterschiedlichen Materialien und Strukturen macht jedes Werkstück zu etwas ganz Besonderem.
Ich geh dann mal in den Wald?
Viele der oben aufgezählten Dekomaterialien findet man im Wald oder in der Flur. Doch halt! Die sogenannte Handstraußregel
(siehe
Bundesnaturschutzgesetz
) erlaubt zwar die Mitnahme für den privaten Gebrauch, dennoch sollten Sie ein paar Grundregeln beachten:
- Zum Schutz der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten sollte generell immer nur so viel gesammelt werden, wie man selber (ver)braucht.
- Die Blumen, Gräser, Farne, Moose, Flechten, Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräuter sowie Zweige wildlebender Pflanzen besonders pfleglich entnehmen.
- Die Pflanzen dürfen nicht nachhaltig geschädigt werden (z.B. keine Rinde abschälen).
- In ausgewiesenen Naturschutzgebieten oder in Gebieten mit Betretungsverbot dürfen gar keine Pflanzen(teile) – auch keine abgestorbenen – entnommen werden.
- Auch muss der Artenschutz beachtet werden. Dies gilt z.B. für bestimmte Moos- und Flechtenarten. Die Entnahme von seltenen oder gefährdeten Arten ist eine Ordnungswidrigkeit bzw. Straftat.
- Winterzeit = Ruhezeit – wer im Unterholz rumstreicht, kann Tiere stören (Igel!)
Doch Achtung: Die Handstraußregel gilt nicht für forstlich genutzte Pflanzen (dazu zählen Bäume, Setzlinge, Schmuckreisig (Tannengrün), Brennholz). Ganz nebenbei: Steine, Nester, Federn oder Geweihe (…) dürfen generell nicht entnommen werden. In Wald dürfen Äste (< 10 cm Durchmesser) und Reisig, das am Boden liegt, für den Eigenbedarf gesammelt werden.
Anmerkung: Diese Hinweise wurden nach bestem Wissen erstellt; bilden jedoch den Gesetzestext nicht in Gänze ab. Daher erfolgen alle Ausführungen ohne Gewähr.
Und wo bekomme ich dann Tannengrün – die wichtigste aller Zutaten?
Baumärkte, Einzelhandelsgärtnereien, Gartencenter, Blumengeschäfte, Kranzbindereien und vereinzelt auch landwirtschaftliche Hofläden oder größere Supermärkte bieten Schmuckreisig an. Auch auf dem Wochenmarkt wird man fündig und beim Weihnachtsbaumproduzenten. Manchmal kann es sich lohnen, bei den lokalen Forstämtern nachzufragen. Neben dem Weihnachtsbaumverkauf bieten diese häufig auch Schmuckreisig an. Oder durchstöbern Sie Online- und Kleinanzeigen-Portale.