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Herbstzeitlose in Futterbeständen

Die Trockenheit der letzten Jahre zeigt auch Auswirkungen auf extensiv geführtes Schnitt- oder Weidegrünland. Keine oder verhaltene Düngung beeinträchtigen die Grünlandnarbe zusätzlich. Einzelne Pflanzenarten gewinnen dabei einen Konkurrenz-Vorteil und breiten sich verstärkt aus. So kann ein verstärktes Auftreten der hochgiftigen Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) in den letzten Jahren beobachtet werden.

Flächen mit einer späten Nutzung Ende Mai bis Mitte Juni kommen dem Wachstumsverlauf dieser Pflanze entgegen. Zum einen bildet die mehrjährige Pflanze ein im Boden befindliches Speicherorgan (Zwiebel), welches früh im Jahr die Speicher auffüllt und sich anschließend in die Sommerruhe begibt. Zum anderen kann die Pflanze bei späten Schnittterminen aussamen.

Für Rinder genügen 1,2 bis 1,3 kg frisches Material (8 bis 16 g Herbstzeitlose/ 100 kg LG) um ein multiples Organversagen zu erwirken. Das Gift (Colchicin) beeinträchtigt die Zellteilung im Organismus.

Ein Video des LLH zum Thema: Herbstzeitlose in Futterbeständen – Toxizität, Ökologie und Verdrängung