Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Grünland & Futterbau

Zweiter Schnitt – Reifeprüfung

Aufgrund der unbeständigen Witterung im Mai gab es unterschiedliche Erntetermine des ersten Schnitts. Im Wesentlichen gab es drei Erntefenster. Das erste vom 6. bis 9. Mai, das zweite Mitte Mai und das dritte Ende Mai.

In Nordhessen wurde entsprechend später gemäht als in Mittel- und Südhessen. Hier fand der erste Schnitt Mitte/Ende Mai statt.

In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass die Grasnarbe von Anfang Mai geschnittenen Flächen sehr wüchsig ist und die optimale Siloreife des zweiten Schnitts oft schon 4 Wochen nach dem ersten Schnitt erreicht wird. Für eine Orientierung, wie sich die Grünlandbestände in der dritten und vierten Woche nach dem ersten Schnitt entwickeln, wird die Reifeprüfung auf einigen Standorten durchgeführt. Betriebe, die ebenfalls in Nord- oder Südhessen zu ähnlichen Zeitpunkten gemäht haben, können sich bei der Wahl des zweiten Schnitttermins an diesen Werten orientieren.

Region: Nordhessen

ProbeflächeStandortNarbeN-DüngungMerkmal23. Juni
Dipperz (FD)Bodenart:tLprägende Arten:mineralischNEL (MJ/kg T)6,4
Bodenpkte:45WF50 kg NADF (%T)29,4
Höhenlage:400WDYara SulfanRF (%T)27,7
WSCGülleRP (%T)22,4
1. SchnittWKLHerbst: 14 m³ZU (%T)4,3
31. MaiLZFrühj.: 18 m³Z/PK-Quotient0,7
VK_2530,3
VK_4045,3
Lanzenhain (VB)Bodenart:Lprägende Arten:mineralischNEL (MJ/kg T)6,0
Bodenpkte:35WD 30 kg/haADF (%T)30,1
Höhenlage:520GRRF (%T)26,9
WFGülleRP (%T)15,1
1. SchnittWKL20 m³ZU (%T)9,3
31. MaiZ/PK-Quotient1,5
VK_2537,2
VK_4052,2
Schlierbach (FZ)Bodenart:SLprägende Arten:mineralischNEL (MJ/kg T)6,4
Bodenpkte:45WF90 kg NADF (%T)28,4
Höhenlage:200WD4 dt 15/15/15RF (%T)26,4
GRP0,65 dt Hst.RP (%T)20,4
1. SchnittWSCZU (%T)8,8
30. MaiVogelmiereGülle:Z/PK-Quotient1,9
keineVK_2540,1
VK_4055,1
Grebendorf (ES)Bodenart:Lehmprägende Arten:mineralischNEL (MJ/kg T)6,3
Bodenpkte:60WD80 kg N /haADF (%T)29,2
Höhenlage:165KleeRF (%T)26,9
GülleRP (%T)18,1
1. Schnitt0 m³ZU (%T)7,1
28. MaiZ/PK-Quotient1,1
VK_2534,1
VK_4049,1
Lichtenfels (KB)Bodenart:prägende Arten:mineralischNEL (MJ/kg T)6,6
Bodenpkte:25WD45 kg N/haADF (%T)27,3
Höhenlage:430KL25kg SRF (%T)25,9
Gülle (Biogas)RP (%T)19,2
1. Schnitt25 m³ZU (%T)7,4
30. MaiZ/PK-Quotient1,1
VK_2533,7
VK_4048,7

 

Region: Mittel- und Südhessen

ProbeflächeStandortNarbeN-DüngungMerkmal7. Juni 15. Juni
Wächtersbach (MKK/GN)Bodenart:ISprägende Arten:mineralisch:NEL (MJ/kg T)6,3
Bodenpkte:40WF40 kg N/haADF (%T)30,3
Höhenlage:190WDSulfan (24/6)RF (%T)27,9
WRPRP (%T)12,0
1. SchnittWHGülle:ZU (%T)15,4
7. MaiWKL20 m³ FrühjahrZ/PK-Quotient2,6
VK_2546,0
2018VK_4061,0
Wolferode (MR)Bodenart:Lsprägende Arten:mineralisch:NEL (MJ/kg T)6,6
Bodenpkte:45WD65 kg N KASADF (%T)28,4
Höhenlage:240WLRF (%T)25,8
WRPGülle(Substrat):RP (%T)22,1
LZ20 m³ HerbstZU (%T)5,4
18 m³ Frhj.Z/PK-Quotient0,8
VK_2531,2
VK_4046,2
Höchst-Dusenbach (OD)Bodenart:sLprägende Arten:NEL (MJ/kg T)6,0
Bodenpkte:50WDmineralischADF (%T)31,8
Höhenlage:150WFMrz. 21RF (%T)28,4
KL42 kg N/haRP (%T)13,9
1. SchnittWRPZU (%T)10,5
7. MaiLZGärrestZ/PK-Quotient1,6
SWMrz 21VK_2538,1
18 m³/haVK_4053,1
Erbach (OD)Bodenart:sLprägende Arten:Datum:NEL (MJ/kg T)6,56,3
Erbach (OD)Bodenpunkte:4835 DW%44251ADF (%T)29,030,8
Höhenlage:23520 WF%25 m³ RGRF (%T)25,927,7
20 KL% 12. Mrz 21RP (%T)24,819,0
1. Schnitt10WRP %40 kg ASSZU (%T)1,15,4
13. Mai10 WW%(20 kgS)Z/PK-Quotient0,10,7
5 WKL%44105VK_2526,230,5
15 m³ RGVK_4041,245,5
Ebersburg (FD)NEL (MJ/kg T)6,7
ADF (%T)25,6
RF (%T)23,4
RP (%T)27,7
1. SchnittZU (%T)2,3
19. MaiZ/PK-Quotient0,3
VK_2527,5
VK_4042,5

Erläuterungen:

PK        = Pufferkapazität (Menge an benötigter Milchsäure bis pH 4 erreicht wird)
Z/PK    = Verhältnis Zucker zu Pufferkapazität (Säuerungsvermögen)
VK       = Vergärbarkeitskoeffzient (TM% + (8*Z/PK)
VK-Beurteilung: <35 = schwer silierbar, 35 – 45 = mittelschwer silierbar, >45 = leicht silierbar

Vielerorts bringt der 2. Schnitt noch 20 – 35% des TM Jahresertrages ein, daher ist eine vorausschauende Nutzung wichtig, um eine hohe und stabile Futterqualität zu sichern.

Der Schnittzeitpunkt ist ein Kompromiss zwischen Masseertrag und Futterqualität. Durch einen frühen Schnitt kann bei einem etwas geringeren Ertrag eine höhere Futterqualität erreicht werden. Durch einen späteren Schnitt werden geringere Futterqualitäten erzielt (die sich teilweise schwer verwerten lassen), aber deutlich höhere Futtererträge. Die Aufwuchsdauer für Folgeaufwüchse ist vor allem von der Witterung, dem Standort und dem Wachstumsverlauf abhängig. Als Faustzahl für den 2. Schnitt wird eine Aufwuchsdauer von 30 Tagen angegeben. In einigen Jahren kann das aber auch zu lang sein. Für energiereiche Silagen werden u.a. Gehalte von weniger als 240 g/kg TM Rohfaser bzw. 280 g je kg TM ADF gefordert. Fasergehalte unterscheiden sich allerdings stark je nach Bestandszusammensetzung. So weisen bspw. frühe Reifegruppen üblicherweise die höchsten Gehalte auf.

 


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