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LSV Silomais 2022 & Sortenempfehlung 2023

Nach Angaben des hessischen statistischen Landesamtes (HSL) beträgt die Anbaufläche von Silomais rund 50.000 ha. Die Anbaufläche ist damit weiter rückläufig. Im Jahr 2022 kam es zu einer Abnahme von 10,5 % gegenüber dem Anbaujahr 2020. Die Ertragsentwicklung zeigt dabei ein anderes Bild.

Neben jährlichen Schwankungen ist im gesamthessischen Vergleich eine eher steigende Tendenz zu beobachten. Im wüchsigen Jahr 2021 konnten 548 dt/ha Frischmasse eingefahren werden, während im Jahr 2022 witterungsbedingt mit einem deutlich reduzierten Ertrag gerechnet werden musste.

Silomais ist auch heute noch eine der wichtigsten Futterpflanzen in der Milchvieh- und Mastrinderfütterung und bundesweit das wichtigste Ausgangssubstrat für die Beschickung von Biogasanlagen. Eine wichtige Stellschraube, um Flächenerträge zu steigern und somit Ressourcen zu schonen, ist der Züchtungsfortschritt. Deshalb werden neue Sorten in Landessortenversuchen der Bundesländer geprüft, um deren regionale Anbaueignung festzustellen. Die Sorten-Versuche sind damit eine wichtige, objektive Entscheidungshilfe bei der Sortenwahl für den Praxisanbau.

Hessische Versuchsstandorte

2022 wurde auf 6 Standorten in Hessen Silomais-Sortenversuche angelegt, wovon vier in die bundesländerübergreifende Auswertung eingebracht wurden.

Im Einzelnen lassen sich die Standorte folgendermaßen charakterisieren:

Übergangslage: Friedberg/Nieder-Weisel: Höhenlage 200 m ü. NN; Jahresmitteltemperatur (JM) 9,3°C, Niederschlagsmenge 630 mm, Lehmboden, AZ 80; Bad Hersfeld/Eichhof: 203 m ü. NN, Temperatur (JM) 8,5°C, Niederschlagsmenge 617 mm, sandiger Lehm, AZ 48; Fritzlar/Lenderscheid: 346 m ü. NN, 513 mm Niederschlag, Temperatur (JM) 9,9°C, Lehm, AZ 70; Korbach/Basdorf: 380 m ü. NN, Temperatur (JM) 8,5°C, 571 mm Niederschlag, Lehm, AZ 47.

Gunstlage: Groß-Umstadt/Semd: Höhenlage 147 m ü. NN, Temperatur (JM) 9,8°C, 663 mm Niederschlag, lehmiger Sand, AZ 65; Groß-Gerau: Höhenlage 96 m ü. NN, Temperatur (JM) 11,1°C, 637 mm Niederschlag, Sand, AZ 22

Wachstumsbedingungen und Abreife 2022

Bild 1: Aufgrund der Trockenheit zeigte der Mais an vielen Standorten schon früh Stresssymptome, wie hier das Rollen der Blätter

Nach dem feuchten Witterungsverlauf im Jahr 2021 mit den dadurch bedingten Schwierigkeiten in der Ernte folgte in 2022 ein extrem heißes und trockenes Jahr. In solchen Dürrephasen kommen schon relativ leichte Veränderungen in der Bodenqualität überdurchschnittlich stark zum Tragen. Dies war sowohl in der Praxis als auch im Versuchswesen erkennbar. Der Mais reagiert in der Phase rund um die Blüte besonders empfindlich auf Trocken- und Hitzestress. Stresssymptome beim Mais sind zu erkennen an Blattrollen und einem vorzeitigen Absterben von Blättern. Bei überwiegend abgestorbenen Blättern ist eine Ernte des Bestandes anzuraten, da kein weiterer Zuwachs zu erwarten ist. Als Ernteziel werden beim Mais TS-Gehalte von 30 bis 35 % in der Gesamtpflanze angesetzt. Angesichts der hohen Temperaturen und trockener Wetterlagen waren nicht überall optimale Abreifegrade möglich, denn im Jahr 2022 reifte der Mais so früh ab wie lange nicht. Schon Mitte August fand die Ernte auf vielen Flächen in Südhessen statt. In Nordhessen begann die Ernte meist 2 Wochen später. Insgesamt hatten die Bestände in diesem Jahr einen deutlichen Entwicklungsvorsprung. Die Abreife verlief dabei vielerorts nicht synchron und der Kolben war häufig schlecht entwickelt. Auf sehr leichten Standorten waren sogar kolbenlose Bestände vorzufinden. Aufgrund von kleinräumigen schauerartigen Niederschlägen, war die räumliche Verteilung der Niederschläge insgesamt sehr heterogen. Die Abreife der Silomaisbestände war damit je nach Aussaatdatum, Wasserversorgung des Standortes und der gefallenen Niederschlagsmengen sehr unterschiedlich. Durch diese heterogenen Maisbestände war insbesondere die richtige Terminierung der Ernte in diesem Jahr eine große Herausforderung. Trotz des frühen Startes der Ernte mussten also verbreitet überhöhte Trockenmassegehalte in Kauf genommen werden.

Sortenwahl bei Trockenheit: Worauf achten?

Insbesondere auf leichten Böden steht den Maispflanzen häufig nur wenig Wasser zur Verfügung. Bei unangepasster Sortenwahl ist aber nicht nur auf solchen Standorten mit ökonomischen Nachteilen zu rechnen. Um die regionale Anbaueignung festzustellen, sind daher die Landessortenversuche der Bundesländer ein wichtiger Baustein. Neben Ertrag und Qualität ist auch die Abreife ein wichtiger Parameter für die Sortenwahl. Heute sind bei den Maissorten, als Folge einer intensiven züchterischen Bearbeitung, weit stärkere Unterschiede im Wuchs- und Abreifetyp zu erkennen als noch vor einigen Jahren. Bei Sorten mit dem sogenannten „Stay-green“-Effekt bleibt die Restpflanze länger grün und das bedeutet, dass auch die optimale Silierreife über einen längeren Zeitraum erhalten bleibt. Somit können diese Sorten durch eine erhöhte Nutzungselastizität das Ertrags- und Qualitätsrisiko auf sommertrockenen Standorten verringern. Auch Sorten, die in Kolben und Restpflanze synchron abreifen, können vorteilhaft für Trockenstandorte sein. Man erkennt sie an der identischen Silo- und Körnerreifezahl. Diese Sorten liefern bei sicherer Reife und rechtzeitiger Ernte gute Qualitäten. Nicht für Trockenstandorte eignen sich hingegen Sorten mit schneller Restpflanzenabreife und gleichzeitig deutlich späterer Körnerreife (kleinere Silo- und größere Körnerreifezahl). Bei Trockenstress ist mit rascher Verstrohung zu rechnen, während der Stärkegehalt in den Körnern noch relativ niedrig ist. Das Erntezeitfenster ist bei diesen Sorten daher relativ schmal und die Nutzungselastizität deutlich eingeschränkt.

Versuchsergebnisse und Sortenempfehlung

Auch die LSV-Silomaisversuche haben zum Teil erheblich unter dem Wassermangel des Dürresommers gelitten. Die fehlenden Niederschläge können ein Grund dafür gewesen sein, dass ertragsstarke Sorten in diesem Jahr ihr Ertragspotential nicht vollständig ausschöpfen konnten. Ohne ausreichend Wasser können diese Sortentypen ihren Ertragsvorteil gegenüber qualitätsbetonten Maissorten nicht realisieren und fallen deshalb teilweise zurück. Zudem musste auch in den Versuchen, trotz einer frühen Ernte Mitte/Ende August, teilweise mit überdurchschnittlichen TS-Gehalten geerntet werden. Im frühen Sortiment sind angelegte Versuche nicht zur Ernte gekommen oder konnten nicht ausgewertet werden, weil die Streuung innerhalb des Versuches zu groß war. Insbesondere im frühen Sortiment wäre es also in diesem Jahr nicht möglich, allein aus hessischen Versuchen eine Sortenempfehlung abzuleiten, da wiederholt Standorte ausgefallen sind. Dies unterstreicht einmal mehr die große Bedeutung der länderübergreifenden Zusammenarbeit im Versuchswesen. Durch die länderübergreifende Zusammenarbeit wird die Verfügbarkeit aktueller Prüfungsergebnisse auch unter schwierigen Bedingungen gewährleistet. Im frühen Sortiment erfolgte die Auswertung wieder im Bereich der „Übergangslagen-West“ (Höhenlagen) der Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Für die Auswertung des mittelfrühen Sortiments wurden Standorte aus Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem nördlichen Bayern herangezogen. Für die Auswertung der mittelspäten und späten Sortimente wurden Standorte aus Baden-Württemberg und Hessen in die Auswertung mit einbezogen und in der Region „Mitte-Süd“ zusammengefasst. Bei der Verrechnung der Sortimente wurde die „Hohenheim-Gülzower Serienauswertung“ angewendet. Vorteilhaft ist hier bspw. die mögliche Einbeziehung von Versuchsstandorten aus den Nachbargebieten in die Verrechnung.

Frühes Sortiment (S 190 – S 220), Übergangslagen West

In der Region der sogenannten „Höhenlagen“ (AG 6, Übergangslagen West) in Hessen, Rheinland-Pfalz, NRW (Bergisches Land) und Niedersachsen sind in diesem Jahr 4 Standorte ausgewertet worden. Die Sortimente an den Einzelstandorten waren nicht an allen Standorten identisch, daher variiert die Anzahl der Standorte pro Sorte. In Hessen und Rheinland-Pfalz wurde ein einheitliches Sortiment geprüft. Hier standen 24 Sorten in der Prüfung.

Versuchsergebnis 2022

Die Tabelle 1 zeigt die Erträge und die Qualitätsparameter des Jahres 2022 im Mittel der betrachteten Standorte. Im Durchschnitt wurden in diesem Jahr 180 dt TM/ha geerntet. Zum Vergleich: im Vorjahr waren es 219 dt TM/ha.

Durch einen hohen Trockenmasseertrag (dt TM/ha) zeichnete sich u.a. die Sorte Jakleen aus, die allerdings leicht verzögert abreifte. Ähnliches konnte man bei der zum ersten Mal geprüften Sorte Farmaquez beobachten. Weitere Sorten mit besonders hohen Trockenmasseerträgen waren Wesley, Amavit, DKC 3218 und Rancador. Trotz der schwierigen Bedingungen konnten Stärkegehalte von zumindest 32,5% erreicht werden. Im Stärkegehalt und hieraus resultierend dem Stärkeertrag gab es allerdings die größten Schwankungen. Dies ist sicherlich der Witterung sowie unterschiedlicher Bodenwasserverhältnisse geschuldet und führte zu unterschiedlichen Kolbenaus-bildungen an den einzelnen Standorten. Besonders hohe Stärkegehalte (%) erreichten in diesem Jahr die Sorten Agro-Ileo, P7381, Amanova, B 2111 A und P7647. Der Stärkeertrag (dt/ha) war bei der Sorte P7381 am höchsten, gefolgt von B 2111 A, Amanova, Amavit und P7647. Beim Energieertrag (GJ NEL/ha) war wie auch beim TM-Ertrag die Sorte Jakleen überlegen, gefolgt von DKC 3218, Wesley, Rancador, Amavit und RGT Exxon. Die Sorten Agro Ileo und KWS Johaninio zeichneten sich durch eine hohe Biogasausbeute (lN/ kg oTM) aus.

Die Interpretation der Ergebnisse aus einem Einzeljahr ist, insbesondere bei solch schwierigen Witterungsverhältnissen, nicht einfach. Dennoch können diese Ergebnisse einen Hinweis auf eine gewisse Stresstoleranz der Sorten geben und sind daher zusätzlich von Interesse.

Tabelle 1: Silomais früh (Auswertung 2022), Auswertungsregion „Höhenlage“, Übergangslagen West (NRW, HE, RLP, N)

Sorten SRZ ge-
prüft
seit
N AG
2022
Erträge (relativ) Abreife und Qualität (relativ) Züchter/
Vertrieb
Trocken-
masse-
ertrag
Energie-
ertrag
GJ NEL/ha
Stärke-
ertrag
dt/ha
Biogas-
ertrag
m³ / ha
TS-
Gehalt
%
Stärke-gehalt
%
Energie-
dichte
MJ NEL
/ kg TM
Biogas-
ausbeute
lN/ kg oTM
Amanova S 210 2017 4 98,8 100,1 105,6 99,8 103,7 106,9 101,4 101,0 Agromais
Amavit S 210 2018 4 103,9 103,6 105,2 104,1 100,8 101,3 99,7 100,2 Agromais
Rancador S 210 2018 4 103,2 103,7 102,8 102,6 100,1 99,6 100,5 99,4 RAGT
KWS Johaninio S 210 2019 4 101,2 101,8 104,4 103,1 100,8 103,2 100,6 101,9 KWS
B 2111 A S 220 2020 4 100,0 99,5 106,0 98,4 99,8 106,0 99,6 98,4 Corteva
LG 31223 S 220 2020 4 102,5 101,6 98,5 103,3 97,2 96,0 99,1 100,8 Limagrain
Agro Ileo S 200 2020 4 94,3 95,5 103,0 96,5 104,8 109,2 101,4 102,3 Agromais
RGT Exxon S 220 2020 4 102,9 103,5 101,8 99,4 97,3 98,9 100,6 96,6 RAGT
LG 31205 S 210 2020 4 96,2 97,3 99,1 96,1 102,6 103,0 101,1 99,8 Limagrain
LG 31222 S 210 2021 4 96,4 95,7 93,4 96,6 97,4 96,8 99,3 100,1 Limagrain
Jakleen S 220 2021 4 104,6 104,8 100,5 103,8 95,3 96,0 100,2 99,2 DSV
P 7364 S 190 2022 4 93,5 92,9 94,4 91,6 105,4 101,0 99,4 98,0 Pioneer
P 7647 S 200 2022 4 99,9 101,1 105,2 101,2 103,9 105,3 101,2 101,4 Pioneer
P 7381 S 190 2022 4 101,0 102,4 110,4 102,2 104,7 109,2 101,4 101,2 Pioneer
Wesley S 210 2022 4 104,3 104,2 101,5 104,7 98,6 97,2 99,9 100,4 Saaten-Union
ES Myrdal S 190 2022 4 94,9 93,8 85,6 95,0 97,3 90,2 98,8 100,1 Lidea
Farmarquez S 220 2022 4 104,5 102,5 92,8 102,4 89,1 88,8 98,1 98,0 farmsaat
Amarola S 210 2022 4 100,1 100,3 100,1 100,8 100,2 99,9 100,2 100,7 Agromais
SY Liberty S 210 2022 4 101,4 100,1 94,6 101,9 95,2 93,2 98,7 100,5 Syngenta
Emeleen S 200 2022 4 99,3 99,7 101,3 99,3 103,1 101,9 100,3 100,0 DSV
LG 31207 S 210 2022 4 97,0 97,0 98,3 97,8 103,4 101,3 100,0 100,9 Limagrain
P 7948 S 220 2022 4 96,1 94,1 92,7 94,3 99,0 96,4 97,9 98,1 Pioneer
DKC 3218 S 210 2022 4 103,9 104,7 102,7 105,0 100,5 98,8 100,8 101,0 Bayer
(‚LG 31227) (S 210) 2018 1 98,2 98,8 93,9 100,2 97,2 95,6 100,6 102,0 Limagrain
Mittel VRS 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
100 = 179,6 120,7 58,0 12275 37,0 32,3 6,7 719,5

Versuchsergebnisse mehrjährig

Für eine fundierte Sortenbewertung ist die Auswertung über mehrere Jahre entscheidend, da nur so die Stabilität der Leistung bewertet werden kann. Dies gilt für alle Reifegruppen. Die Tabelle 2 zeigt die mehrjährige Auswertung des frühen Sortiments. In der Tabelle werden ausschließlich die Sorten aufgeführt, die mindestens zwei Jahre in der Prüfung standen und somit schon zwei Jahre auf verschiedenen Standorten stabile Ergebnisse liefern mussten. Alle Ergebnisse aus Sortenprüfungen, die in diesem Anbaugebiet durchgeführt wurden, sind in diese Auswertung eingeflossen. Neben den Versuchsergebnissen sind in den grau hinterlegten Spalten die jeweiligen Einstufungen des Bundessortenamtes eingetragen.

Tabelle 2: Silomais früh (Auswertung 2017-2022), Auswertungsregion „Höhenlage“, Übergangslagen West (NRW, HE, RLP, N)

Sorten SRZ ge-
prüft
seit
N AG
17-22
Erträge (relativ) Abreife und Qualität (relativ) Züchter/
Vertrieb
Trok-ken-masse-ertrag TM
Ertrag
BSA
Ener-
gie-
er-
trag
GJ NEL/ha
Stärke-ertrag dt/ha Biogas-ertrag   m³ / ha Biogas-ertrag BSA TS-
Gehalt
%
Stärke-gehalt
%
Stärke-gehalt
BSA
Ener-
gie-dichte    MJ NEL/ kg TM
Verdau-lichkeit BSA Bio-
gas-
aus-beute
lN/ kg oTM
Bio-
gas-
aus-
beute BSA
Amanova S 210 2017 34 99,7 7 101,5 104,9 102,2 6 103,7 105,1 7 101,8 6 102,5 7 Agromais
Amavit S 210 2018 30 100,6 7 100,3 104,4 99,6 6 102,3 103,7 6 99,7 5 99,0 6 Agromais
Rancador S 210 2018 29 101,1 7 102,5 104,2 101,9 7 100,7 103,1 6 101,5 6 100,8 7 RAGT
KWS Johaninio S 210 2019 22 101,2 7 101,9 103,3 103,8 7 100,8 102,0 6 100,7 6 102,6 7 KWS
B 2111 A S 220 2020 16 96,7 6 95,8 101,6 95,6 5 100,0 105,0 7 99,1 5 98,9 6 Corteva
LG 31223 S 220 2020 16 102,4 8 101,4 97,0 102,4 7 96,9 94,8 5 99,1 5 100,0 6 Limagrain
Agro Ileo S 200 2020 16 98,0 7 99,2 104,3 99,3 6 105,1 106,4 6 101,2 5 101,3 7 Agromais
RGT Exxon S 220 2020 17 102,8 8 102,9 99,7 98,8 6 97,3 97,0 6 100,1 6 96,2 5 RAGT
LG 31205 S 210 2020 17 97,5 7 98,5 101,0 97,0 6 101,7 103,5 6 101,0 6 99,5 6 Limagrain
LG 31222 S 210 2021 9 98,1 7 97,2 96,9 97,7 5 97,3 98,8 6 99,1 6 99,6 6 Limagrain
Jakleen S 220 2021 9 103,3 7 103,3 100,1 102,3 7 95,4 96,9 5 100,0 6 99,0 6 DSV
LG 31227 S 210 2018 22 99,2 7 99,8 96,7 99,4 6 96,6 97,4 5 100,6 6 100,2 6 Limagrain
Mittel VRS 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
100 = 200,2 134,9 67,0 15125 37,2 33,5 6,7 795,3

Im Trockenmasseertrag zählte die Sorte Jakleen nach nun 2-jähriger Versuchsdauer zu den Spitzenreitern, gefolgt von RGT Exxon und LG 31223, die sich nach einem weiteren Prüfjahr in der Hinsicht stabil zeigten. Der hohe Trockenmasseertrag schlägt sich hier zusätzlich im Energieertrag nieder, denn auch hier waren die Sorten Jakleen und RGT Exxon Spitzenreiter. Agro Ileo und Amanova erreichten besonders hohe Stärkegehalte. Aufgrund gleichzeitig stabiler Trockenmasseerträge konnten diese Sorten auch beim Stärkeertrag überzeugen. Zudem führten hier die Sorten Amavit, Rancador und KWS Johaninio das Feld an. Eine hohe Biogasausbeute konnte insbesondere durch die Sorten Amanaova und KWS Johaninio realisiert werden. Damit konnten sie die ähnlich guten Leistungen aus den Vorjahren wiederholen.

Mittelfrühes Sortiment (S230-S250), Mittellagen

Für die Auswertung der mittelfrühen Sorten wurden Versuche aus den Mittellagen von Hessen und Rheinland-Pfalz herangezogen. Zudem wurden, wie bereits im Vorjahr, Versuche aus Baden-Württemberg und dem nördlichen Bayern mit in die Auswertung aufgenommen. Alle Standorte sind von den klimatischen Voraussetzungen her vergleichbar. Hessen und Rheinland-Pfalz prüften ein einheitliches Sortiment, dabei standen im Jahr 2022 27 Sorten in der Prüfung.

Versuchsergebnisse 2022

Tabelle 3: Silomais mittelfrüh (Auswertung 2022), Auswertungsregion „Mittellagen“

Sorten SRZ n Orte Prüf-jahre Erträge (relativ) Abreife und Qualität (relativ) Züchter/
Vertrieb
Trocken-masse-ertrag Energie-ertrag       GJ NEL/ha Stärke-ertrag dt/ha Biogas-ertrag     m³ / ha TS-Gehalt % Stärke-gehalt       % Energie-dichte    MJ NEL / kg TM *Verdau-lichkeit % Biogas-ausbeute   lN/ kg oTM
Micheleen S230 8 3 99,6 99,7 103,8 99,8 101,7 104,1 100,1 100,2 99,8 Saaten-Union
ES Traveler S250 8 2 101,3 100,3 94,5 100,1 95,7 93,3 99,0 98,0 99,2 Lidea
LG 30258 S240 8 >3 99,1 100,0 101,7 100,1 102,6 102,6 100,9 101,8 101,0 Limagrain
KWS Bernardino S240 8 >3 98,1 98,6 102,4 100,2 103,9 104,4 100,5 100,1 102,6 KWS
LG 31238 S230 5 >3 97,3 98,1 100,7 101,3 103,5 103,4 100,8 101,1 104,1 Limagrain
KWS Jaro S230 5 3 100,5 102,5 107,6 102,4 101,9 107,0 101,9 101,8 101,7 KWS
KWS Otto S240 8 3 96,5 98,9 102,3 101,5 103,4 105,9 102,5 102,3 105,0 KWS
Kimmich S240 8 2 96,9 98,7 101,6 97,8 99,5 104,7 101,9 102,9 100,8 DSV
SY Feronia S250 5 3 99,6 100,7 92,7 98,7 93,5 93,0 101,1 101,9 98,8 Syngenta
P 8255 S240 8 2 99,4 99,8 97,5 98,8 99,5 98,0 100,4 100,7 99,8 Pioneer
DKC 3414 S250 8 2 103,4 100,8 99,0 103,8 97,1 95,7 97,5 97,0 100,5 Bayer
DKC 3410 S240 8 2 104,0 103,4 99,2 106,4 100,2 95,4 99,5 99,5 101,9 Bayer
DKC 3419 S240 5 2 96,0 94,6 90,6 97,3 95,4 94,3 98,5 97,8 101,5 Bayer
DKC 3418 S250 8 2 103,3 100,3 94,9 103,8 95,5 91,8 97,1 97,0 101,0 Bayer
KWS Kuno S230 8 2 94,3 94,9 96,9 97,2 107,8 102,7 100,6 99,5 102,0 KWS
Agro Haiko S250 5 2 98,6 96,7 90,4 99,7 93,6 91,7 98,1 96,6 101,0 Agromais
SY Invictus S230 8 2 98,6 98,9 103,2 98,0 104,7 104,6 100,3 101,2 99,0 Syngenta
RGT Greatful S240 8 2 99,5 101,2 103,5 100,4 99,5 104,0 101,8 101,9 100,1 RAGT
LG31272 S 250 5 2 103,7 103,8 101,1 102,9 93,4 97,5 100,2 101,1 99,0 Limagrain
P 8153 S 240 8 1 98,3 97,5 94,1 97,1 101,3 95,6 99,2 98,8 98,7 Pioneer
Ashley S 230 8 1 97,2 99,9 107,4 100,3 104,3 110,5 102,8 103,4 103,3 Limagrain
LG 32257 S 230 8 1 100,2 102,0 108,8 102,8 104,4 108,5 101,8 101,9 103,1 Limagrain
Plutor S 240 8 1 99,0 100,7 100,3 96,9 93,4 101,3 101,7 102,3 97,7 Saatzucht Moreau
Farmactos S 230 8 1 96,6 98,1 103,4 97,1 100,9 107,1 101,5 101,0 100,3 farmsaat
DKC 3438 S 250 8 1 102,6 99,7 96,6 105,8 99,8 94,1 97,2 96,6 101,7 Bayer
DKC 3327 S 230 8 1 104,6 102,7 102,4 106,8 105,7 97,9 98,2 97,8 102,5 Bayer
LG31224 S230 5 1 101,7 103,1 110,4 104,5 103,5 108,5 101,4 102,5 102,6 Limagrain
Mittel VRS 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
100 = 183,7 119,8 57,4 12866 36,6 31,3 6,5 70,1 754,2

*= Enzymlösliche organische Substanz in TM (%) (NIRS)

Die diesjährigen Ergebnisse des mittelfrühen Segments sind in Tabelle 3 dargestellt. Die Schwankungen der Trockenmasseerträge je nach Standort machte auch vor den Versuchsstandorten nicht Halt. So konnten auf dem Eichhof in Hessen Erträge von durchschnittlich 169 dt TM/ha erzielt werden, während in Friedberg sogar Trockenmasseerträge von durchschnittlich 196 dt TM/ha geerntet wurden. Im Mittel der Standorte der „Mittellagen“ wurden Trockenmasseerträge von durchschnittlich 184 dt TM/ha erreicht.

Spitzenreiter im TM-Ertrag waren in der einjährigen Auswertung die DKC-Sorten 3327, 3410, 3414 und 3418 sowie die Sorte LG 31272. Aufgrund der Witterung wurde das Abreifeverhalten der Sorten in diesem Jahr deutlich beschleunigt. Dabei reiften die Sorten mit früheren Reifezahlen schneller ab und hatten entsprechend höhere und teilweise sogar überhöhte TS-Gehalte (%). Ein dichtes Feld an Sorten fiel durch vergleichsweise hohe Stärkegehalte auf. Zu nennen sind hier wieder die Sorten KWS Jaro und KWS Otto, die schon in der Vergangenheit höhere Gehalte erzielt haben. Zudem sind die erstmalig geprüften Sorten Ashley, LG32257, LG31224 und Farmactos zu nennen, die bei weiterhin stabilen Leistungen in den Folgejahr(en) eine Anbauempfehlung bekommen können. Die Sorte KWS Otto überzeugte zusätzlich zum Stärkegehalt durch eine hohe Energiedichte und eine überdurchschnittliche Biogasausbeute, blieb allerdings beim TM-Ertrag im Feld zurück. Besonders hohe Biogasausbeuten wurden zudem von den Sorten LG 31238, Ashley und LG 32257 erzielt.

Versuchsergebnisse mehrjährig

Die Bewertung der Sorten in der mehrjährigen Betrachtung beruht auf einem Zeitraum von 5 Jahren (Tabelle 4). In der Tabelle werden ausschließlich die Sorten aufgeführt, die mindestens 2 Jahre in der Prüfung standen und somit schon 2 Jahre in Folge auf verschiedenen Standorten stabile Leistungen erbracht haben.

Tabelle 4: Silomais mittelfrüh (Auswertung 2018-2022), Auswertungsregion „Mittellagen“

Sorten SRZ Prüf-jahre n Orte Erträge (relativ) Abreife und Qualität (relativ) Züchter
/Vertrieb
Trocken-masse-ertrag TM  Ertrag BSA Energie-ertrag       GJ NEL/ha Stärke-ertrag dt/ha Biogas-ertrag   m³ / ha Biogas-ertrag BSA TS-Gehalt % Stärke-gehalt       % Stärke-gehalt BSA Energie-dichte    MJ NEL / kg TM *Verdau-lichkeit     % Verdau-lichkeit BSA Biogas-ausbeute   lN/ kg oTM Biogas-ausbeute BSA
Micheleen S230 3 58 99,4 8 99,8 100,4 97,8 6 101,9 100,9 5 100,3 100,2 5 98,6 5 Saaten-Union
ES Traveler S250 2 54 101,8 8 100,9 98,9 103,5 7 98,4 97,2 5 99,2 97,9 5 101,3 6 Lidea
LG 30258 S240 >3 33 98,8 7 99,3 100,7 98,6 6 99,8 101,9 5 100,5 101,9 6 100,1 6 Limagrain
KWS Bernardino S240 >3 30 100,2 8 100,3 100,2 102,8 7 103,3 100,0 5 100,2 99,1 5 102,8 6 KWS
LG 31238 S230 >3 29 99,0 7 99,3 99,6 100,6 7 101,6 100,6 5 100,3 100,3 5 103,0 6 Limagrain
KWS Jaro S230 3 26 99,5 7 101,3 103,4 99,8 6 103,2 103,9 5 101,8 101,3 5 100,6 6 KWS
KWS Otto S240 3 23 97,9 7 100,4 100,7 101,8 7 102,6 102,8 5 102,6 101,6 6 103,8 7 KWS
Kimmich S240 2 24 95,5 7 97,1 98,7 97,5 6 101,3 103,4 5 101,8 102,5 6 101,4 6 DSV
SY Feronia S250 3 23 99,2 7 101,3 95,4 101,3 7 95,0 96,1 5 102,1 102,4 6 101,3 6 Syngenta
P 8255 S240 2 24 100,1 8 100,7 98,9 100,4 7 99,4 98,8 5 100,6 101,0 6 100,6 5 Pioneer
DKC 3414 S250 2 24 101,9 8 99,8 98,8 102,9 7 97,9 96,9 4 97,9 97,2 4 100,3 6 Bayer
DKC 3410 S240 2 12 101,4 7 100,7 97,0 103,1 7 99,4 95,6 5 99,3 99,3 5 101,0 6 Bayer
DKC 3419 S240 2 11 97,2 8 95,3 92,2 99,4 7 97,6 94,8 5 98,0 97,0 5 102,0 6 Bayer
DKC 3418 S250 2 11 101,6 8 98,5 94,1 104,2 8 97,4 92,5 4 96,9 96,5 4 101,7 6 Bayer
KWS Kuno S230 2 11 95,0 7 95,9 95,7 98,7 6 106,0 100,7 5 100,9 99,4 5 102,9 6 KWS
Agro Haiko S250 2 11 98,9 8 96,6 89,0 100,1 7 95,6 90,0 4 97,6 95,6 4 100,8 6 Agromais
SY Invictus S230 2 11 99,7 8 100,2 100,0 97,3 6 102,8 100,3 5 100,5 101,3 6 97,9 5 Syngenta
RGT Greatful S240 2 7 99,2 8 101,3 100,8 99,5 7 99,6 101,6 6 102,1 101,7 5 100,1 6 RAGT
LG31272 S 250 2 11 102,3 8 101,5 97,9 100,9 7 96,0 95,7 4 99,2 99,1 5 98,6 6 Limagrain
Mittel VRS 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
100 = 199,2 128,8 64,0 14115 38,0 32,1 6,5 70,3 754,9

*= Enzymlösliche organische Substanz in TM (%) (NIRS)

Mehrjährig lagen die Trockenmasseerträge bei durchschnittlich 199 dt TM/ha. Die höchsten Erträge wurden dabei von LG 31272, DKC 3414, ES Traveler und DKC 3418 erzielt.

Die Sorten KWS Jaro, KWS Otto, Kimmich und RGT Greatful überzeugten vor allem bei den Qualitätsparametern. Sie lieferten einerseits hohe Stärkegehalte und konnten hohe Energiedichten realisieren.

Im Bereich Biogas gehörten die Sorten KWS Otto, LG31238, KWS Kuno, KWS Bernadino, DKC 3419 und DKC 3418 zu den Spitzenreitern bei der Biogasausbeute. Die Sorten DKC 3418, KWS Bernadino und KWS Otto zeichneten sich zusätzlich durch einen hohen Biogasertrag aus. Zusätzlich führen die Sorten ES Traveler und DKC 3414 hier das Feld an.

Mittelspätes Sortiment S260-S290

Die Auswertungsregion umfasste Standorte in Baden-Württemberg und Hessen und wurde als Region „Mitte-Süd“ zusammengefasst. Die Standorte sind von den klimatischen Voraussetzungen her vergleichbar. In Hessen standen 18 Sorten in der Prüfung.

Versuchsergebnisse 2022

Tabelle 5: Silomais mittelspät (Auswertung 2022), Auswertungsregion „Mitte-Süd“ (HE, BW)

Sorten SRZ n Orte Erträge (relativ) Abreife und Qualität (relativ) Züchter/
Vertrieb
Trocken-masse-ertrag Energie-ertrag       GJ NEL/ha Stärke-ertrag dt/ha Biogas-ertrag     m³ / ha TS-Gehalt % Stärke-gehalt       % Energie-dichte    MJ NEL / kg TM *Verdau-lichkeit % Biogas-ausbeute   lN/ kg oTM
Atlantico S260 6 101,5 100,4 102,4 98,3 101,3 100,9 98,8 98,3 96,8 MFG
Bismark S260 6 97,1 99,5 100,8 100,2 101,9 104,1 102,5 101,9 103,0 agaSAAT
Clementeen S270 6 104,7 104,3 101,7 103,8 92,8 97,1 99,4 100,3 99,0 DSV
CS Kissmi S290 6 102,2 101,1 92,3 98,8 101,4 90,7 98,8 99,2 96,7 Lidea
DS 1891 B S260 6 99,6 98,9 93,8 98,8 94,9 93,9 99,3 99,9 99,2 Corteva
Farmalou S260 6 97,4 98,4 103,1 97,8 103,4 106,8 101,1 101,0 100,5 farmsaat
Farmirage S260 6 100,4 101,9 107,7 102,9 100,9 106,8 101,4 101,4 102,5 farmsaat
Farmpower S260 6 105,0 106,0 106,5 104,4 99,5 101,4 100,9 101,7 99,5 farmsaat
Farmurphy S260 6 97,0 100,0 106,8 97,2 101,8 110,6 103,1 103,6 100,2 farmsaat
Janeen S260 6 98,0 97,7 98,7 97,6 104,7 100,5 99,9 99,9 99,6 DSV
LG 31285 S270 6 105,0 102,8 93,1 98,8 98,3 89,6 98,0 97,5 94,5 Limagrain
P 8888 S280 6 100,8 99,9 94,9 100,1 98,3 93,9 99,1 98,7 99,2 Pioneer
Prestol S260 6 103,0 101,7 104,3 104,6 102,8 100,6 98,8 98,6 101,4 Saaten-Union
Smartboxx S260 6 99,7 99,9 105,4 101,6 101,3 104,9 100,0 100,7 101,9 RAGT
SU Crumber S270 6 94,5 93,5 85,9 96,8 91,6 91,1 99,1 97,4 102,3 Saaten-Union
Sumumba S260 6 96,2 98,3 104,7 100,8 103,3 108,7 102,2 101,6 104,6 Saaten-Union
SY Amfora S260 6 98,4 97,6 94,5 100,4 97,0 96,1 99,3 99,5 101,9 Syngenta
SY Glorius S260 6 106,2 106,9 113,5 104,4 101,6 105,8 100,5 100,8 98,1 Syngenta
Mittel VRS 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
100 = 168,7 110,3 55,6 12325 38,3 33,2 6,55 70,9 770,2

*= Enzymlösliche organische Substanz in TM (%) (NIRS)

Im Durchschnitt der Standorte in Baden-Württemberg und Hessen wurden TM-Erträge von 168 dt TM/ha geerntet. Die hessischen Standorte lagen beide im Trockenmasseertrag über dem Durchschnitt mit 183 dt TM/ha in Groß-Umstadt und 205 dt TM/ha in Friedberg.

Durch einen hohen Trockenmasseertrag im Jahr 2022 zeichneten sich die Sorten SY Glorius, LG 31285, Farmpower und Clementeen aus. Die Sorten SY Glorius, Farmpower und Clementeen lagen außerdem an der Spitze bei den Energieerträgen. Spitzenreiter bei den Stärkegehalten waren die Sorten Farmurphy, Sumumba, Farmalou und Farmirage. Auch die Sorte SY Glorius, die bereits bei den Erträgen überzeugen konnte, wies überdurchschnittliche Stärkegehalte auf. Die höchsten Biogaserträge erreichten die Sorten Prestol, SY Glorius, Farmpower und Clementeen und damit Sorten, die schon überdurchschnittliche Trockenmasseerträge realisieren konnten.

Versuchsergebnisse mehrjährig

In die mehrjährige Auswertung für Hessen und Baden-Württemberg wurden die Versuchsjahre 2019 bis 2022 einbezogen. Die Ergebnisse werden in Tabelle 6 dargestellt.

Tabelle 6: Silomais mittelspät (Auswertung 2019-2022) Auswertungsregion „Mitte-Süd“ (HE, BW)

Sorten SRZ Prüf-jahre n Orte Erträge (relativ) Abreife und Qualität (relativ) Züchter/
Vertrieb
Trocken-masse-ertrag TM  Ertrag BSA Energie-ertrag       GJ NEL/ha Stärke-ertrag dt/ha Biogas m³ / ha Biogas-ertrag BSA TS-Gehalt % Stärke-gehalt       % Stärke-gehalt BSA Energie-gehalt    NEL / kg TM *Verdau-lichkeit     % Verdau-lichkeit BSA Biogas   lN/ kg oTM Biogas-ausbeute BSA
DS 1891 B S260 >3 22 101,6 8 101,0 98,7 102,0 7 100,6 97,0 4 99,5 99,9 5 100,1 5 Corteva
Farmirage S260 >3 29 97,5 8 98,8 101,8 100,5 7 100,4 104,8 5 101,5 101,3 5 103,0 6 farmsaat
Farmurphy S260 >3 21 97,3 7 99,8 105,1 99,6 6 100,7 108,2 5 102,7 102,8 5 102,2 6 farmsaat
Janeen S260 >3 21 98,3 8 98,8 100,4 97,4 6 103,7 102,0 4 100,4 100,8 5 99,1 5 DSV
SY Glorius S260 >3 25 100,9 7 101,5 106,4 100,3 6 102,4 105,7 4 100,6 100,8 5 99,4 5 Syngenta
LG 31285 S270 3 27 103,8 8 101,7 94,7 99,0 6 98,0 91,2 2 98,0 97,9 4 95,3 4 Limagrain
P 8888 S280 3 29 100,9 8 99,5 94,2 97,3 6 96,6 93,3 3 98,5 98,8 5 96,6 5 Pioneer
Prestol S260 3 16 99,1 7 98,4 100,2 100,7 6 102,2 101,0 4 99,2 98,8 4 101,4 6 Saaten-Union
Sumumba S260 3 16 96,8 7 98,5 102,6 100,0 6 102,4 105,9 5 101,8 100,7 5 103,1 6 Saaten-Union
Farmpower S260 2 13 103,1 8 104,2 102,3 104,1 7 99,9 99,3 4 101,2 101,9 5 100,8 6 farmsaat
SU Crumber S270 2 13 97,3 8 96,0 93,4 99,5 7 95,6 95,5 4 98,8 96,8 4 102,0 6 Saaten-Union
SY Amfora S260 2 13 98,6 8 99,6 100,7 102,6 7 100,4 102,0 5 100,9 101,8 6 103,7 6 Syngenta
Atlantico S260 1 9 103,5 102,4 104,3 98,6 101,1 101,1 99,1 98,5 96,5 MFG
Clementeen S270 1 9 106,7 106,0 102,8 106,3 100,8 96,5 99,2 99,9 98,5 DSV
CS Kissmi S290 1 9 99,4 99,1 92,7 96,3 93,2 93,1 99,4 100,0 97,0 Lidea
Smartboxx S260 1 9 99,2 99,4 103,4 99,6 101,1 103,8 100,1 100,2 101,8 RAGT
Mittel VRS 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
100 = 199,8 132,4 68,5 14151 36,0 34,3 6,63 71,8 747,4

*= Enzymlösliche organische Substanz in TM (%) (NIRS)

Der TM-Ertrag im Mittel der Jahre und Standorte lag bei 200 dt TM/ha. Dabei schnitten die Sorten LG 31285 und Farmpower beim Trockenmasseertrag am besten ab und wiederholten die guten Ergebnisse aus dem Vorjahr. Clementeen und Farmpower führten beim Energieertrag das Feld an.

Überdurchschnittliche Ergebnisse beim Stärkegehalt erzielten die Sorten Farmurphy, SY Glorius, Farmirage und Sumumba. Sie zeigten damit stabile Leistungen in diesem Bereich im Vergleich zu den Vorjahren.

Im Bereich Biogas lagen die Sorten SY Amfora, Sumumba und Farmirage bei der Biogasausbeute vorn.

Spätes Sortiment S300-S350

Im späten Sortiment (ab S300) wurde der hessische Versuchsstandort Griesheim zusammen mit dem baden-württembergischen Standort Ladenburg ausgewertet.

Die späten Sorten zeichnen sich bei ausreichend langer Vegetationszeit durch eine hohe Trockenmasseleistung aus. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass genügend Wasser zur Verfügung steht. Das war in diesem Jahr nicht der Fall, dennoch waren die Versuche ernt- und auswertbar.

Versuchsergebnisse einjährig

Der Trockenmasseertrag lag mit 145 dt TM/ha im Versuchsmittel auf einem eher niedrigen Niveau. Die höchsten TM-Erträge wurde von den Sorten Honoreen und P 9911 erzielt. Die Energieerträge waren mit 91 GJ NEL/ha deutlich niedriger als in den Vorjahren. Hier profitierten die Sorten mit den höchsten Trockenmasseerträgen und so gehörten auch hier die Sorten Honoreen und P 9911 zu den Spitzenreitern. Im Jahr 2022 wurden Stärkegehalte von 23,8% bis 34,9% erreicht, dabei hatte die Sorte Agro Determino als einzige Sorte einen Gehalt von >30%. Zudem erreichten Honoreen und Mendy im Vergleich überdurchschnittliche Stärkegehalte. Auffallend war in diesem Jahr die Sorte Agro Determino nicht nur wegen deutlich überdurchschnittlicher Stärkegehalte und Stärkeerträge, sondern sie zeigte außerdem ein beschleunigtes Abreifeverhalten.

Tabelle 7: Silomais spät (Auswertung 2022), Auswertungsregion „Mitte-Süd“ (HE, BW)

Sorten SRZ n Orte Erträge (relativ) Abreife und Qualität (relativ) Züchter/ Vertrieb
Trocken-masse-ertrag Energie-ertrag       GJ NEL/ha Stärke-ertrag dt/ha Biogas m³ / ha TS-Gehalt % Stärke-gehalt       % Energie-gehalt    NEL / kg TM Verdau-lichkeit     % Biogas  lN/ kg oTM
Agro Determino ca.S300 4 100,1 102,4 126,2 105,0 110,9 127,4 102,1 102,9 105,0 Agromais
Elbrus ca.S300 4 101,7 99,9 100,1 94,5 103,4 98,3 98,4 97,8 92,7 DSV
Honoreen ca.S300 4 103,5 103,9 110,8 102,3 101,9 107,9 100,4 99,7 98,9 DSV
Kabaretto ca.S320 4 98,8 98,7 94,2 97,8 97,6 94,1 99,7 99,4 98,7 Saaten Union
KWS Adaptico ca.S300 4 99,3 98,8 94,1 98,8 99,4 95,1 99,5 99,8 99,8 KWS
LG 31.459 ca.S300 4 93,1 92,4 81,2 87,8 92,1 86,6 99,3 98,6 93,9 Limagrain
Mendy ca.S320 4 101,1 99,9 105,0 102,6 98,9 105,0 98,9 98,9 101,6 Saaten Union
Misteri CS ca.S300 4 99,8 100,3 98,1 106,0 101,7 98,1 100,4 100,5 106,1 Lidea
P 9911 S320 4 102,7 103,3 100,1 103,2 96,6 97,2 100,7 101,9 100,9 Pioneer
P 9978 ca.S300 4 99,2 98,9 93,4 99,4 98,6 94,5 99,8 99,5 100,4 Pioneer
SY Minerva ca.S310 4 100,7 101,4 97,0 102,6 98,9 95,9 100,6 101,0 102,0 Syngenta
Mittel Versuch
100 = 145,1 91,7 41,1 9612 34,3 27,4 6,3 67,3 693,5

*=EU-Sorte
Verdaulichkeit = Enzymlösliche organische Substanz in TM (%) (NIRS)

Versuchsergebnisse mehrjährig

Die späten Sorten erreichten in den Jahren 2019 – 2022 im Mittel über die Standorte einen TM-Ertrag von 202 dt TM/ha. Bei der mehrjährigen Auswertung der Trockenmasseerträge konnten die Sorte Mendy überzeugen. Auch bei den Parametern Energieertrag, Stärkeertrag und Stärkegehalt konnte Mendy die besten Ergebnisse realisieren. Die Sorte Misteri CS zeichnete sich durch eine besonders hohe Biogasausbeute und einen hohen Biogasertrag aus.

Tabelle 8: Silomais spät (Auswertung 2019-2022), Auswertungsregion „Mitte-Süd“ (HE, BW)

Sorten SRZ Prüf-
jahre
n Orte Erträge (relativ) Abreife und Qualität (relativ) Züchter/
Vertrieb
Trocken-masse-ertrag Energie-ertrag       GJ NEL/ha Stärke-ertrag dt/ha Biogas m³ / ha TS-Gehalt % Stärke-gehalt       % Energie-gehalt    NEL / kg TM Verdau-lichkeit     % Biogas  lN/ kg oTM
KWS Adaptico* ca.S300 2 7 100,6 99,4 92,2 97,0 100,5 91,9 98,8 98,7 96,8 KWS
Mendy* ca.S320 2 7 101,8 101,5 108,5 102,6 101,3 106,2 99,3 99,4 100,6 Saaten-Union
Misteri CS* ca.S300 4 15 99,6 100,3 99,1 104,3 103,3 100,0 100,9 100,2 104,5 Lidea
P 9911 S320 7 15 99,8 99,6 101,1 100,1 96,4 101,4 100,2 100,9 100,3 Pioneer
P 9978* ca.S300 2 7 99,2 99,6 99,4 97,5 100,2 99,9 100,0 99,8 98,3 Pioneer
SY Minerva* ca.S310 2 7 98,9 99,7 99,7 98,5 98,3 100,6 100,8 101,0 99,4 Syngenta
Mittel Versuch
100 = 201,7 134,7 69,1 13360 35,7 34,1 6,5 71,0 704,8

*=EU-Sorte
Verdaulichkeit = Enzymlösliche organische Substanz in TM (%) (NIRS)

Sortenempfehlung für die Aussaat 2023

Um die Empfehlungen für einen erfolgreichen Maisanbau so regional wie möglich zu halten, werden in Landessortenversuchen jährlich eine Vielzahl von Sorten auf Ertrag und Qualitätseigenschaften geprüft. In die Prüfung aufgenommen werden die vom Bundessortenamt neu zugelassenen Sorten und jene EU-Sorten, die nach den Ergebnissen von Voruntersuchungen geeignet scheinen. Sorten mit guter Leistung erreichen das zweite und dritte Prüfjahr. Schwache Varianten fallen bereits nach dem ersten Jahr aus der Prüfung heraus. Somit zeichnen sich Sorten, die sich in 2022 bspw. im dritten Prüfjahr befinden durch eine stabile Leistung aus.

In der Sortenempfehlung wurden die geprüften Ertrags- und Qualitätsmerkmale berücksichtigt. Eine Empfehlung wurde dann ausgesprochen, wenn in wertbestimmenden Merkmalen überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt wurden und andere agronomische Eigenschaften der Sorte dem nicht widersprachen.

Auch wenn in den Versuchen einige der neuen Sorten mit sehr guten Ergebnissen überzeugten, wurden keine vorzeitigen Empfehlungen nach einem Prüfjahr ausgesprochen. Diese Sorten müssen in den Folgejahren weiterhin stabile Leistungen erbringen. Sorten, die drei Jahre in Folge überdurchschnittliche Leistungen erbracht haben, bekamen eine Empfehlung. Damit besteht natürlich auch für die Sorten, die in der diesjährigen Empfehlung nicht berücksichtigt werden konnten, die Möglichkeit noch ein zweites oder drittes LSV Jahr zu durchlaufen, um dann eine Anbauempfehlung zu erhalten.

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