Mais
Trockenschäden im Mais
Die Silomaisbestände haben vielerorts deutlich weniger Biomasse gebildet als in Normaljahren und weisen bereits intensive Stresssymptome auf – gut zu erkennen an Blattrollen und einem vorzeitigen Absterben von Blättern. Besonders empfindlich auf Trocken- und Hitzestress reagiert Mais in der Phase rund um die Blüte.
Blattapparat und Kolben
Stresseinwirkung in dieser Phase kann sich in einer verringerten Pollenfertilität, einem verzögerten und/oder gestörtem Wachstum der Narbenfäden, dem Absterben von Samenanlagen beziehungsweise nach erfolgter Befruchtung in einem Absterben von Embryos oder Samen manifestieren. War die Stresseinwirkung zur Blüte so intensiv, dass der Kornansatz stark reduziert wurde oder ganz ausblieb, stellt sich die Frage, wann solche Silomaisbestände zu ernten sind. Anhaltspunkte geben der Zustand des Blattapparates und des Kolbens.
Wann ernten?
Sind die meisten Blätter bereits abgestorben, ist, unabhängig vom Grad des Kornansatzes, der Bestand sofort zu ernten, da keine photosynthetisch aktive Fläche mehr vorhanden ist, das heißt auch nach Wiedereinsetzen von Niederschlag kein weiterer Zuwachs mehr zu erwarten ist. Im Hinblick auf die Silierung ist zu beachten, dass solche Bestände höhere Gehalte an wasserlöslichen Kohlenhydraten (Zucker) aufweisen können. Normalerweise wird Zucker nach der Blüte in der Restpflanze remobilisiert und in den Kolben verlagert, um dann in Stärke umgewandelt zu werden. Ist der Bedarf an Assimilaten im Kolben gering aufgrund eines geringen Kornansatzes, verbleibt der Zucker in der Restpflanze. Wird der Zucker dann während der Silierung nicht in ausreichendem Maße in Milchsäure umgewandelt, weist die Silage einen erhöhten Restzuckergehalt auf, der bei Öffnen des Silostockes das Risiko von Nacherwärmung steigert.
Sind die Blätter oberhalb des Kolbens noch grün, die restlichen Blätter aber bereits abgestorben und der Kolbenanteil gering aufgrund partieller oder fehlgeschlagener Befruchtung, sollte die Ernte beginnen, wenn die grünen Blätter ebenfalls beginnen abzusterben und der TS-Gehalt den kritischen Wert von 28 Prozent übersteigt. Ist die Kolbenentwicklung hingegen normal, ist der Bestand wöchentlich zu beobachten.
Sind die meisten Blätter noch grün bei einem geringen Kolbenanteil, ist die Ernte erst dann durchzuführen, wenn die Restpflanze beginnt abzureifen und der TS-Gehalt einen unkritischen Wert erreicht hat. Eine Entscheidungshilfe finden Sie in der nachfolgend aufgeführten Tabelle nach McCarter & Kleinmanns:
Erscheinungsbild Bestand | Geringer Kolbenanteil Aufgrund partieller oder fehlgeschlagener Bestäubung | Normale Kolbenentwicklung |
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McCarter & Kleinmans (2008) | ||
Meiste Blätter abgestorben | Sofortige Ernte | Sofortige Ernte |
Grüne Blätter oberhalb Kolben | Ernte wenn grüne Blätter beginnen abzusterben und TM-Gehalt > 28 % | Bestand wöchentlich beobachten |
Meiste Blätter grün | Ernte wenn Restpflanze beginnt abzureifen (>28 %)zur Sickersaftvermeidung | Normale Ernte, aber Bestand wöchentlich beobachten |
Dürregeschädigter Mais: | ||
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Restpflanzenabreife | optimale TS der Gesamtpflanze | |
Quelle: Landwirtschaftskammer NRW; Auszug | ||
15 – 30 % Kolbenanteil | Leicht grüne Blätter | 26 – 28 |
Fast ohne Kolben | Noch 50 % grüne Blätter 3 – 4 Wochen nach der Blüte | 24 – 26 |
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