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LSV Silomais 2021 & Sortenempfehlung 2022

Die Witterung stellte in diesem Jahr nicht nur für den Silomais eine Herausforderung dar, denn das Jahr 2021 verlief für den Mais, anders als in den Vorjahren, zeitweise kühl und nass.

Aufgrund der unterdurchschnittlichen Temperaturen im April und Mai, hatte der Mais keine idealen Startbedingungen und die Aussaat erfolgte vielerorts deutlich später als im Mittel der Jahre. Wurde der Mais bei zu niedrigen Bodentemperaturen gesät, verzögerte sich nicht nur die Auflaufphase, gleichzeitig war dadurch das Ausfallrisiko durch Schädlinge und Auflaufkrankheiten erhöht.

Auf den Versuchsstandorten gab es vor allem in Fritzlar so starke Aufgangsprobleme, dass der Versuch schon einen Monat nach Aussaat beendet werden musste. Aber auch am Eichhof waren in einigen Parzellen Lücken zu sehen. Einige Pflanzen fielen hier zwar den Nilgänsen zum Opfer, die Hauptursache dürfte allerdings der sehr ungünstige Witterungsverlauf nach der Saat gewesen sein. In Friedberg und Groß-Umstadt gab es punktuell kleinere Probleme beim Feldaufgang. Der Versuch in Groß-Gerau war so stark durch den Drahtwurm geschädigt, dass auch dieser Versuch Anfang Juli abgebrochen werden musste.

Insgesamt waren im Jahresverlauf die Zeitfenster, in denen die Arbeiten an den Versuchen durchgeführt werden mussten, extrem kurz. Dies führte, beginnend bei der Aussaat, über das finden des richtigen Zeitpunktes für die Pflanzenschutzausbringung, bis hin zur Ernte, zu einigen Schwierigkeiten bei der Durchführung der hessischen Landessortenversuche im Jahr 2021.

Während viele Maisbestände im Jahr 2020 bereits Mitte September geerntet wurden, zeigte sich in diesem Jahr durch die kühle Witterung ein deutlicher Entwicklungsrückstand. Zudem gab es nicht unerhebliche Reifeunterschiede zwischen den Standorten und auch zwischen den einzelnen Reifegruppen. Auf Standorten mit extrem leichten Böden, wo der Mais die Wasserreserven des Bodens nicht richtig nutzen konnte, war im September bei einsetzender warmer Witterung dennoch eine beschleunigte Abreife der Pflanzen zu beobachten. Auf schwereren Standorten blieb der Mais hingegen in der Entwicklung zurück, sodass einige Bestände durch die verspätete Ernte sogar mit ersten Frostereignissen zu kämpfen hatten.

Die Beurteilung der Bestände zur Abreife war auch im Jahr 2021 oft sehr schwierig. Mancherorts gab es große Schwankungen in der Gesamttrockenmasse auf den Praxisschlägen, wodurch die Festlegung eines Erntetermins erschwert wurde. In den Landessortenversuchen ist eine Bewertung der Sorten dennoch möglich, da etwaigen Schwankungen durch das konsequente Arbeiten mit 4 Wiederholungen je Sore in jedem Versuch gegengesteuert wird.

Hessische Versuchsstandorte

Auch 2021 wurde auf 6 Standorten in Hessen Silomais-Sortenversuche angelegt, wovon vier in die bundesländerübergreifende Auswertung eingebracht wurden.

Im Einzelnen lassen sich die Standorte folgendermaßen charakterisieren:

Auf vielen Standorten stand der Mais in diesem Jahr optisch gut da, wie hier am Standort Eichhof (Bad Hersfeld)

Übergangslage: Friedberg/Nieder-Weisel: Höhenlage 200 m ü. NN; Jahresmitteltemperatur (JM) 9,3°C, Niederschlagsmenge 630 mm, Lehmboden, AZ 80; Bad Hersfeld/Eichhof: 203 m ü. NN, Temperatur (JM) 8,5°C, Niederschlagsmenge 617 mm, sandiger Lehm, AZ 50; Fritzlar/Lenderscheid: 346 m ü. NN, 513 mm Niederschlag, Temperatur (JM) 9,9°C, Lehm, AZ 70; Korbach/Basdorf: 380 m ü. NN, Temperatur (JM) 8,5°C, 571 mm Niederschlag, sandiger Lehm, AZ 40.

Gunstlage: Groß-Umstadt/Richen: Höhenlage 158 m ü. NN, Temperatur (JM) 9,8°C, 663 mm Niederschlag, Braunerde, AZ 65; Groß-Gerau: Höhenlage 96 m ü. NN, Temperatur (JM) 11,1°C, 637 mm Niederschlag, sandiger Lehm, AZ 65.

Die Aussaat der hessischen Landessortenversuche erfolgte zwischen dem 27.04. und 10.05.2021. Die Aussaat war geprägt durch feuchte Böden und kurze Bearbeitungszeitfenster. Bei der Saatgutablage wurde eine mittlere bis flache Einstellung gewählt, um den Effekt der verhältnismäßig schnellen Erwärmung der obersten Bodenschicht für die Keimung des Maises nutzen zu können. Trotzdem gab es an allen Standorten Probleme mit dem Feldaufgang.

Versuchsergebnisse und Sortenempfehlung

Auch die LSV-Silomaisversuche hatten mit dem kalten Saisonstart und der kühlen Witterung im Versuchsjahr zu kämpfen. Da wiederholt Standorte ausfielen, wäre es nicht möglich allein aus hessischen Versuchen eine Sortenempfehlung abzuleiten. Dies unterstreicht einmal mehr die große Bedeutung der länderübergreifenden Zusammenarbeit im Versuchswesen. Eine Hinzunahme von weiteren Versuchsergebnissen aus den benachbarten Bundesländern ist von Vorteil, um dennoch eine fundierte Sortenempfehlung garantieren zu können. Das ist auch in diesem Versuchsjahr wieder gelungen. Im frühen Sortiment erfolgte die Auswertung wieder im Bereich der „Überganslagen-West“ (Höhenlagen) der Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Für die Auswertung des mittelfrühen Sortiments wurden Standorte aus Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem nördlichen Bayern herangezogen. Für die Auswertung der mittelspäten und späten Sortimente wurden Standorte aus Baden-Württemberg und Hessen in die Auswertung mit einbezogen und in der Region „Mitte-Süd“ zusammengefasst. Bei der Verrechnung der Sortimente wurde die „Hohenheim-Gülzower Serienauswertung“ angewendet. Vorteilhaft ist hier bspw. die Einbeziehung von Versuchsstandorten aus den Nachbargebieten in die Verrechnung.

Frühes Sortiment (S 200 – S 220), Übergangslagen West

In der frühen Reifegruppe waren in diesem Jahr einige Standorte nicht auswertbar und so sind 4 Standorte aus den sogenannten „Höhenlagen“ (AG 6, Übergangslagen West) der Regionen in Hessen, Rheinland-Pfalz, NRW (Bergisches Land) und Niedersachsen in die Auswertung eingeflossen. Die Sortimente an den Einzelstandorten waren nicht an allen Standorten identisch, daher variiert die Anzahl der Standorte pro Sorte. In Hessen und Rheinland-Pfalz wurde ein einheitliches Sortiment geprüft. Hier standen 20 Sorten in der Prüfung.

Versuchsergebnis 2021

Im frühen Sortiment lagen die Trockenmasseerträge (TM-Erträge) im Jahr 2021 auf den betrachteten Standorten im Mittel durchschnittlich bei 219 dt TM/ha. Damit lagen die Erträge deutlich über denen der Vorjahre. Auch der hessische Standort Korbach folgte diesem Trend und knüpfte mit 240 dt TM/ha an die Höchsterträge aus den Jahren 2017 und 2012 an.

Die Tabelle 1 zeigt die Relativ-Erträge und die Qualitätsparameter des Jahres 2021 im Mittel der betrachteten Standorte. Die höchsten Trockenmasseerträge (dt TM/ha) wurden von der Sorte LG 31227 erreicht. Diese Sorte konnte sich auch im Bereich der Energiedichte (MJ NEL/kg TM) sowie dem Energieertrag (GJ NEL/ha) beweisen, zeigte sich aber im Stärkegehalt unterdurchschnittlich. Auch die Sorten RGT Rancador und RGT Exxon zeichneten sich durch überdurchschnittliche Trockenmasseerträge aus. Die höchsten Stärkegehalte (%) wurden von den Sorten Amanova, Amavit, RGT Rancador, Agro Milas, KWS Johaninio und Agro Ileo erreicht. Im Bereich der Biogasausbeute (lN/ kg oTM) führten die Sorten Agro Milas und KWS Johaninio das Feld an, während im Biogasertrag (m³/ha) auch die ertragreichen Sorten RGT Rancador und LG 31227 zusätzlich an der Spitze standen.

Tabelle 1:
Silomais früh (Auswertung 2021), relativ, Auswertungsregion „Höhenlage“, Übergangslagen West (NRW, HE, RLP, N)

Sorten SRZ ge-prüft seit N AG
2021
Erträge (relativ) Abreife und Qualität (relativ) Züchter/
Vertrieb
Trocken-
masse-
ertrag
Ener-
gie-
ertrag
GJ
NEL/ha
Stärke-
ertrag
dt/ha
Biogas-
ertrag
m³ / ha
TS-
Gehalt
%
Stärke-
gehalt
%
Energie-
dichte
MJ NEL
/ kg TM
Biogas-
ausbeute
lN/ kg oTM
SY Amboss S 220 2014 3 102,0 100,6 94,4 102,5 99,3 92,5 98,6 100,4 Syngenta
Amanova S 210 2017 4 96,4 97,1 101,1 98,2 102,9 104,9 100,7 101,8 Agromais
LG 31227 S 210 2018 2 105,9 107,1 97,8 103,6 95,1 92,3 101,1 97,8 Limagrain
KWS Stefano S 210 2018 4 101,8 101,7 102,2 102,0 100,2 100,4 99,9 100,1 KWS
Amavit S 210 2018 4 102,3 101,6 107,3 102,6 103,8 104,9 99,3 100,3 Agromais
RGT Rancador S 210 2018 4 104,2 105,4 108,7 105,0 101,1 104,3 101,1 100,7 RAGT
Landlord S 220 2019 4 92,9 93,9 91,0 91,9 100,2 97,8 101,0 98,9 agaSAAT
Friendli CS S 210 2019 4 100,1 98,8 91,3 100,5 96,4 91,2 98,7 100,4 Caussade
DKC 3096 S 220 2019 4 99,7 98,9 102,4 98,2 104,6 102,7 99,2 98,5 Bayer
Agro Milas S 210 2019 4 100,1 101,4 104,4 103,5 103,9 104,2 101,3 103,4 Agromais
KWS Johaninio S 210 2019 4 102,4 103,7 107,2 107,3 101,7 104,6 101,3 104,8 KWS
SY Skandik S 210 2019 4 96,8 97,6 92,3 95,7 93,6 95,4 100,8 98,9 Syngenta
B 2111 A S 220 2020 4 98,4 97,4 101,8 97,1 98,3 103,4 99,0 98,7 Corteva
LG 31223 S 220 2020 4 101,8 100,8 91,5 101,2 96,8 89,9 99,0 99,3 Limagrain
Agro Ileo S 200 2020 4 101,7 102,4 106,5 101,7 107,0 104,7 100,7 100,0 Agromais
RGT Exxon S 220 2020 4 103,6 102,6 96,4 98,1 99,1 93,1 99,0 94,7 RAGT
LG 31205 S 210 2020 4 95,8 96,3 97,9 96,8 104,2 102,2 100,5 101,0 Limagrain
LG 31219 S 220 2020 4 99,0 99,4 100,8 98,6 95,3 101,8 100,4 99,5 Limagrain
LG 31222 S 210 2021 4 100,1 98,8 98,3 99,9 95,9 98,2 98,7 99,8 Limagrain
Jakleen S 220 2021 4 102,8 102,1 99,0 101,8 95,1 96,3 99,3 99,1 DSV
Mittel VRS 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
100 = 219,3 146,4 75,6 14467 33,4 34,5 6,7 694

Versuchsergebnisse mehrjährig

Nur die Auswertung über mehrere Jahre ist entscheidend für eine fundierte Sortenbewertung. Durch die Betrachtung mehrerer Jahre kann die Stabilität der Leistung bewertet werden. Dies gilt für alle Reifegruppen. Die mehrjährige Auswertung des frühen Sortiments ist in Tabelle 2 dargestellt. Alle Ergebnisse aus Sortenprüfungen, die in diesem Anbaugebiet durchgeführt wurden, fließen in die Auswertung ein. Hierbei wird ein Zeitraum von 6 Jahren abgedeckt. Neben den Versuchsergebnissen sind in den grau hinterlegten Spalten die jeweiligen Einstufungen des Bundessortenamtes eingetragen. In der Tabelle werden ausschließlich die Sorten aufgeführt, die mindestens 2 Jahre in der Prüfung standen und sich somit schon 2 Jahre auf verschiedenen Standorten beweisen mussten.

Tabelle 2:
Silomais früh (Auswertung 2016-2021), relativ, Auswertungsregion „Höhenlage“, Übergangslagen West (NRW, HE, RLP, N)

Sorten SRZ ge-prüft seit N AG 16-21 Erträge (relativ) Abreife und Qualität (relativ) Züchter/
Vertrieb
Tro-cken-masse-ertrag TM  Er-trag BSA Ener-gie-
er-
trag
GJ
NEL/
ha
Stär-ke-
er-trag dt/ha
Bio-gas-er-trag   m³ / ha Bio-gas-er-trag BSA TS-Gehalt % Stär-ke-
ge-
halt
%
Stär-ke-
ge-
halt BSA
Ener-gie-dichte    MJ NEL / kg TM Ver-dau-lich-keit BSA Bio-
gas-
aus-beute   lN/ kg oTM
Bio-gas-aus-beute BSA
SY Amboss S 220 2014 20 100,4 7 99,9 95,5 102,9 7 99,7 95,1 5 99,5 5 102,5 7 Syngenta
Amanova S 210 2017 30 100,3 7 101,9 104,4 103,3 7 104,1 104,0 6 101,6 6 102,9 7 Agromais
LG 31227 S 210 2018 21 99,7 7 100,0 96,5 100,0 7 97,0 96,7 5 100,2 6 100,3 6 Limagrain
KWS Stefano S 210 2018 26 100,2 7 100,6 101,8 100,9 7 101,4 101,5 6 100,4 5 100,6 6 KWS
Amavit S 210 2018 26 100,5 7 99,7 103,7 99,5 6 103,0 103,2 6 99,2 5 99,0 6 Agromais
RGT Rancador S 210 2018 25 101,1 7 102,4 104,0 102,5 7 101,4 102,8 6 101,3 6 101,3 7 RAGT
Landlord S 220 2019 19 96,1 6 97,7 95,6 95,8 6 98,1 99,5 5 101,7 6 99,7 6 agaSAAT
Friendli CS S 210 2019 18 100,5 7 99,3 97,3 102,3 7 100,1 96,8 6 98,8 6 101,8 7 Caussade
DKC 3096 S 220 2019 18 100,9 7 99,6 100,2 98,3 6 98,9 99,3 6 98,8 6 97,4 6 Bayer
Agro Milas S 210 2019 18 100,2 7 101,2 100,0 104,3 7 102,0 99,8 6 101,0 6 104,0 7 Agromais
KWS Johaninio S 210 2019 18 101,7 7 102,1 102,5 104,5 8 101,4 100,7 6 100,4 6 102,8 7 KWS
SY Skandik S 210 2019 19 99,1 6 99,5 94,6 96,9 6 95,0 95,4 6 100,4 6 97,8 6 Syngenta
B 2111 A S 220 2020 12 95,8 6 94,3 99,4 95,1 5 100,8 103,7 7 98,5 5 99,2 6 Corteva
LG 31223 S 220 2020 12 102,7 8 101,3 95,9 102,7 8 97,4 93,4 5 98,6 5 99,9 6 Limagrain
Agro Ileo S 200 2020 12 99,8 7 100,5 104,2 100,8 6 105,9 104,3 6 100,7 6 101,0 7 Agromais
RGT Exxon S 220 2020 13 103,3 8 102,8 98,4 99,4 6 97,9 95,3 6 99,5 6 96,3 5 RAGT
LG 31205 S 210 2020 13 98,3 7 99,0 101,1 98,0 6 102,1 102,8 7 100,7 6 99,6 6 Limagrain
LG 31219 S 220 2020 13 96,9 6 97,6 98,5 95,2 5 96,8 101,6 6 100,7 6 98,2 6 Limagrain
Mittel VRS 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
100 = 203,0 138,1 68,8 15484 37,2 33,9 6,8 803

 

Im Abreifeverhalten unterscheiden sich die Sorten mit 4 % teilweise stark. Hier zeigte sich ein leichter Vorsprung der Sorten mit sehr frühen Reifezahlen. Die Sorten LG 31223 und RGT Exxon konnten ihre hohen Trockenmasseerträge aus dem Vorjahr halten. Die höchsten Stärkegehalte wurden von den Sorten Amanova, Agro Ileo, B 2111 A, Amavit, RGT Rancador und LG 31205 erreicht. Bei überdurchschnittlichen oder durchschnittlichen Trockenmasseerträgen konnte der überwiegende Teil dieser Sorten gleichzeitig überdurchschnittliche Stärkeerträge realisieren. Bei der Sorte KWS Johaninio zeigte sich hingegen der umgekehrte Effekt, denn sie erreichte zwar gute, aber im Vergleich eher durchschnittliche Stärkegehalte, konnte aber durch hohe Trockenmasseerträge auch überdurchschnittliche Stärkeerträge erzielen. Eine hohe Biogasausbeute wurde insbesondere durch die Sorten Agro Milas, Amanaova, KWS Johaninio und SY Amboss erreicht. Der Parameter Biogasertrag wurde teilweise stark durch den Trockenmasseertrag (u.a.) beeinflusst, aber auch hier waren die genannten Sorten neben den Sorten RGT Rancador, Friendli CS und LG 31223 mit den höchsten Ergebnissen dabei.

Mittelfrühes Sortiment (S230-S250), Mittellagen

Die Auswertungsregionen des mittelfrühen Sortimentes bilden die Mittellagen von Hessen und Rheinland-Pfalz ab. Zudem wurden, wie bereits in den Vorjahren, Versuche aus Baden-Württemberg und dem nördlichen Bayern mit in die Auswertung aufgenommen. Alle Standorte sind von den klimatischen Voraussetzungen her vergleichbar. Da die Sortimente an den Einzelstandorten allerdings teilweise abwichen, waren die Standortzahlen nicht für alle Sorten identisch. Hessen und Rheinland-Pfalz prüften ein einheitliches Sortiment, dabei standen im Jahr 2021 20 Sorten in der Prüfung.

Versuchsergebnisse 2021

Tabelle 3:
Silomais mittelfrüh (Auswertung 2021), Auswertungsregion „Mittellagen“, Mitte-Süd

Sorten SRZ n Orte Prüf-jahre Erträge (relativ) Abreife und Qualität (relativ) Züchter/
Vertrieb
Trocken-masse-ertrag Energie-ertrag       GJ NEL/ha Stärke-ertrag dt/ha Biogas-ertrag     m³ / ha TS-Gehalt % Stärke-gehalt       % Energie-dichte    MJ NEL / kg TM **Verdau-lichkeit % Biogas-ausbeute   lN/ kg oTM
LG 30258 S 240 6 >3 99,4 98,8 97,7 98,1 95,5 98,3 99,4 100,5 99,1 Limagrain
Benedictio KWS S 230 8 >3 99,7 100,2 99,9 98,1 103,2 100,1 100,4 100,4 99,5 KWS
LG 31256 S 250 6 >3 100,4 100,7 100,3 97,0 95,6 99,9 100,3 100,6 98,5 Limagrain
LG 31238 S 230 3 3 106,7 106,8 107,7 *105,3 98,9 100,9 100,0 99,3 *101,9 Limagrain
LG 31245 S 240 6 3 106,3 106,4 102,3 102,6 100,4 96,1 100,1 101,0 97,0 Limagrain
Leguan S 230 6 3 99,9 100,0 100,1 104,7 100,6 100,1 100,1 98,5 103,5 Saaten-Union
ES Bond S 240 6 3 100,7 100,2 94,1 98,7 96,8 93,4 99,5 97,7 99,8 Lidea
RGT Bonifoxx S 240 6 2 94,1 95,6 92,5 93,0 100,3 98,2 101,6 103,0 98,4 RAGT
Micheleen S 230 6 2 100,9 101,6 101,4 96,2 101,7 100,4 100,7 101,2 95,6 Saaten-Union
KWS Jaro S 230 8 2 100,9 102,4 106,6 99,1 108,1 105,6 101,5 101,4 97,8 KWS
KWS Otto S 240 6 2 97,8 100,3 103,8 101,0 100,6 106,0 102,5 102,5 103,2 KWS
DKC 3204 S 230 6 2 95,0 96,2 98,2 97,9 102,7 103,3 101,2 102,3 101,3 Bayer
SY Feronia S 250 6 2 97,3 99,8 98,2 101,5 94,1 100,9 102,6 103,8 102,8 Syngenta
LG 31272 S 250 6 1 101,7 99,9 98,9 98,0 97,5 97,1 98,2 98,2 96,6 Limagrain
LG 31253 S 230 6 2 105,9 103,6 96,0 98,5 101,4 90,6 97,7 97,1 93,7 Limagrain
P 8255 S 240 6 1 101,6 102,3 104,3 102,1 98,3 102,6 100,7 101,9 101,1 Pioneer
DKC 3414 S 250 6 1 101,1 99,3 102,6 101,1 97,9 101,5 98,2 97,6 99,4 Bayer
DKC 3410 S 240 6 1 99,5 98,3 98,4 98,6 97,6 98,8 98,8 99,5 98,9 Bayer
DKC 3419 S 240 6 1 99,0 96,5 97,3 101,1 99,7 98,2 97,4 96,7 102,0 Bayer
DKC 3418 S 250 6 1 100,8 97,3 97,6 104,8 99,1 96,8 96,5 96,3 102,0 Bayer
ES Traveler S 250 6 1 103,3 102,5 107,7 108,3 101,6 104,2 99,2 98,1 104,0 Lidea
KWS Kuno S 230 8 1 96,9 98,1 101,2 100,8 105,0 104,4 101,2 99,9 104,2 KWS
Agro Haiko S 250 6 1 100,1 97,1 91,4 99,9 97,1 91,2 96,9 95,0 99,8 Agromais
SY Invictus S 230 8 1 101,3 101,5 97,8 94,6 100,2 96,5 100,2 101,6 93,7 Syngenta
RGT Greatful S 240 6 1 99,2 101,4 101,4 97,5 98,7 102,2 102,2 102,0 99,4 RAGT
Kimmich S 240 6 1 94,7 96,1 99,9 96,3 103,8 105,4 101,4 102,6 101,6 DSV
Rigoletto S 250 3 >3 96,7 98,5 103,3 *105,6 96,8 106,8 101,8 102,5 *105,5 Rudloff
KWS Bernardino S 240 6 >3 102,3 101,1 101,8 105,0 101,6 99,5 98,8 97,8 101,4 KWS
Mittel VRS 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
100 = 230,3 148,1 71,8 15015 31,8 31,2 6,4 68,8 696,1
* einortiges Ergebnis
**= Enzymlösliche organische Substanz in TM (%) (NIRS)

Die diesjährigen Ergebnisse des mittelfrühen Segments sind in Tabelle 3 dargestellt. Im Mittel der Standorte wurden Trockenmasseerträge von durchschnittlich 230 dt TM/ha erreicht. Auch die hessischen Standorte spiegelten dieses Bild wider, so wurden am Eichhof in diesem Jahr 230 dt TM/ha geerntet, in Friedberg waren es sogar 240 dt TM/ha.

Mit höheren Leistungen beim TM-Ertrag fielen in diesem Jahr insbesondere die LG-Sorten 31238, 31245 und 31253 auf. KWS Bernardino schloss sich diesem Feld mit hohen Trockenmasseerträgen an. Die erstmalig geprüfte Sorte ES Traveler zeigte auch gute Ergebnisse und kann sich jetzt im Folgejahr beweisen. Die Sorten KWS Otto und SY Feronia überzeugten mit einer überdurchschnittlichen Energiedichte (MJ NEL/kg TM), bei den erstmalig geprüften Sorten stach hier die Sorte RGT Greatful hervor. Auch im Jahr 2021 kam wieder ein dichtes Feld an Sorten zusammen, die sich durch vergleichsweise hohe Stärkegehalte auszeichneten. Zu nennen ist hier wieder die Sorte Rigoletto, die schon in der Vergangenheit hohe Gehalte erreichen konnte. Die Sorten KWS Jaro, KWS Otto und DKC 3204 sind hier auch hervorzuheben, ebenso wie die erstmalig geprüften Sorten Kimmich, KWS Kuno und ES Traveler. Auffallend ist, dass sich sowohl S230, S240 als auch S250 Silomaissorten in dieser Gruppe befinden. Bei den Stärkeerträgen überzeugten zusätzlich Sorten mit hohen Trockenmasseerträgen. Dazu gehörten die Sorten LG 31238, LG 31245, KWS Jaro, KWS Otto, Rigoletto sowie P 8255 und ES Traveler.

Versuchsergebnisse mehrjährig

Auch die Sortenbewertung im mittelfrühen Sortiment beruht auf der Betrachtung der mehrjährigen Ergebnisse in Tabelle 4. Bei der Auswertung wird ein Zeitraum von 5 Jahren abgedeckt. In der Tabelle werden ausschließlich die Sorten aufgeführt, die mindestens 2 Jahre in der Prüfung standen und sich somit schon 2 Jahre auf verschiedenen Standorten beweisen mussten.

Tabelle 4:
Silomais mittelfrüh (Auswertung 2017-2021), relativ, Auswertungsregion „Mittellagen“, Mitte-Süd

Sorten SRZ Prüf-jahre n Orte Erträge (relativ) Abreife und Qualität (relativ) Züchter/
Vertrieb
Trocken-masse-ertrag TM  Ertrag BSA Ener-gie-ertrag
GJ
NEL/ha
Stärke-ertrag dt/ha Bio-gas-ertrag   m³ / ha Bio-gas-ertrag BSA TS-Gehalt % Stärke-gehalt       % Stärke-gehalt BSA Ener-gie-dichte    MJ NEL / kg TM *Ver-dau-lich-keit     % Ver-dau-lich-keit BSA Bio-
gas-
aus-beute   lN/ kg oTM
Biogas-aus-beute BSA
LG 30258 S 240 >3 53 99,3 7 99,1 101,6 97,8 6 99,1 102,3 5 99,7 101,6 6 98,7 6 Limagrain
Benedictio KWS S 230 >3 52 98,6 8 99,5 100,0 99,8 7 104,1 101,3 5 100,8 100,9 6 101,7 6 KWS
LG 31256 S 250 >3 38 99,2 7 99,8 101,8 97,8 7 96,7 102,5 5 100,5 101,4 6 99,6 6 Limagrain
LG 31238 S 230 3 26 100,2 7 100,0 101,7 99,6 7 100,5 101,4 5 99,7 100,3 5 101,5 6 Limagrain
LG 31245 S 240 3 30 103,1 8 103,1 98,5 99,8 7 98,1 95,5 4 100,0 100,5 5 97,5 6 Limagrain
Leguan S 230 3 29 100,6 8 100,6 99,1 101,7 7 101,3 98,5 4 100,0 99,5 5 100,9 6 Saaten-Union
ES Bond S 240 3 30 102,7 8 101,9 93,6 101,2 7 96,5 91,1 3 99,2 98,5 5 98,6 5 Lidea
RGT Bonifoxx S 240 2 18 97,6 7 99,3 95,9 97,8 6 97,6 98,2 5 101,7 102,6 6 98,9 6 RAGT
Micheleen S 230 2 17 100,1 8 100,3 101,4 96,8 6 101,3 101,2 5 100,2 100,3 5 97,0 5 Saaten-Union
KWS Jaro S 230 2 19 100,3 7 101,8 104,9 99,2 7 103,3 104,5 5 101,5 101,2 5 99,2 6 KWS
KWS Otto S 240 2 17 99,1 7 101,5 102,2 101,6 7 101,7 103,1 5 102,3 101,5 6 102,1 7 KWS
DKC 3204 S 230 2 13 96,6 7 97,8 98,9 98,0 7 103,3 102,3 5 101,2 101,6 6 100,3 6 Bayer
SY Feronia S 250 2 17 99,4 8 101,8 98,4 101,8 7 94,4 98,9 5 102,3 102,6 6 101,3 6 Syngenta
LG 31253 S 230 2 17 102,8 8 100,5 94,5 97,6 6 100,9 91,9 4 97,7 97,3 5 96,4 5 Limagrain
Rigoletto S 250 >3 35 100,3 8 102,0 104,6 101,2 7 97,3 104,3 5 101,7 100,9 5 100,2 6 Rudloff
KWS Bernardino S 240 >3 35 102,0 8 101,6 101,9 102,3 7 102,6 99,9 5 99,7 98,8 5 101,4 6 KWS
Mittel VRS 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
100 = 208,4 133,6 67,6 149114 36,8 32,4 6,4 70,8 764,3

*= Enzymlösliche organische Substanz in TM (%) (NIRS)

Die Trockenmasseerträge lagen mehrjährig bei durchschnittlich 208 dt TM/ha. Anders als bei den einjährigen Ergebnissen aus 2021 sind die Unterschiede im Abreifeverhalten im mehrjährigen Vergleich etwas schwächer ausgeprägt, da die Schwierigkeiten in der Abreife in 2021 durch die Vorjahre teilweise kompensiert werden können, d.h. dass weniger der Faktor Jahr und vielmehr der Faktor Sorte eine größere Rolle spielt. Die höchsten Erträge wurden dabei von LG 31245, LG 31253, ES Bond und KWS Bernardino erzielt. Die Sorten Rigoletto, KWS Otto, SY Feronia, ES Bond und KWS Jaro realisierten hohe Energieerträge. Beim Parameter Stärkegehalt waren die Sorten KWS Jaro, Rigoletto, KWS Otto, LG 31256, LG 30258 und DKC 3204 im oberen Wertebereich zu finden. Hier fielen auch einige Sorten mit stark unterdurchschnittlichen Gehalten auf. Diese Sorten eignen sich bei hohen Trockenmasseerträgen vor allem als Biomasseproduzenten. Im Biogasertrag zeichneten sich vor allem die Sorten KWS Bernardino, SY Feronia, Leguan und KWS Otto aus.

Mittelspätes Sortiment S260-S290

Im Jahr 2020 konnte erstmalig eine bundesländerübergreifende Auswertung durch Baden-Württemberg realisiert werden. Dies wurde in 2021 weitergeführt. Die Auswertungsregion umfasste Standorte in Baden-Württemberg und Hessen und wurde als Region „Mitte-Süd“ zusammengefasst. Im Jahr 2021 wurden neben den beiden hessischen Standorten 4 Standorte aus Baden-Württemberg in die Auswertung einbezogen. Diese sind von den klimatischen Voraussetzungen her vergleichbar. In Hessen standen 19 Sorten in der Prüfung.

Versuchsergebnisse 2021

Tabelle 5:
Silomais mittelspät (Auswertung 2021), Auswertungsregion „Mitte-Süd“, (HE, BW)

Sorten SRZ n Orte Erträge (relativ) Abreife und Qualität (relativ) Züchter/Vertrieb
Trocken-masse-ertrag Energie-ertrag       GJ NEL/ha Stärke-ertrag dt/ha Biogas-ertrag     m³ / ha TS-Gehalt % Stärke-gehalt       % Energie-dichte    MJ NEL / kg TM *Verdau-lichkeit % Biogas-ausbeute   lN/ kg oTM
Cracker S270 5 95,2 97,2 96,3 95,8 98,7 101,6 102,1 101,7 100,6 Stroetmann
DS 1891 B S260 6 102,8 103,1 106,3 104,6 107,2 103,6 100,3 101,6 101,7 Corteva
ES Silverstone S270 6 105,5 107,0 103,6 106,7 101,5 97,6 101,5 102,3 101,2 Lidea
Farmirage S260 6 97,0 100,4 108,7 100,9 99,8 112,1 103,3 104,0 103,9 farmsaat
Farmpower S260 6 100,5 101,7 99,3 102,0 100,0 98,4 101,2 101,8 101,2 farmsaat
Farmurphy S260 6 97,4 99,6 106,2 98,8 101,9 109,0 102,3 102,8 101,5 farmsaat
Janeen S260 6 100,8 100,9 103,6 96,9 103,0 102,8 100,1 101,1 96,3 DSV
KWS Shako S280 6 98,6 96,0 88,3 98,5 95,3 89,8 97,4 96,5 100,0 KWS
LG 31285 S270 6 104,6 102,3 97,2 97,7 98,9 92,9 97,7 97,8 93,4 Limagrain
Motivi CS S290 6 104,8 105,3 98,3 104,4 93,4 93,3 100,4 100,3 99,6 Caussade
P 8683 S260 6 101,5 97,3 93,2 97,2 102,8 92,0 95,9 95,0 95,8 Pioneer
P 8888 S280 6 100,9 99,0 93,2 95,8 93,6 92,5 98,2 97,6 95,2 Pioneer
Prestol* S260 6 94,9 94,5 97,5 97,1 102,0 102,5 99,5 99,2 102,1 Saaten-Union
Senator S280 6 98,8 98,2 93,6 97,2 96,4 94,5 99,2 98,5 98,4 agaSAAT
SU Crumber S270 6 102,5 101,1 104,3 104,3 98,1 101,6 98,6 96,6 101,6 Saaten-Union
Sumumba S260 6 97,1 98,2 102,0 99,3 104,1 104,2 101,1 99,6 102,1 Saaten-Union
SY Amfora S260 6 99,6 101,5 105,2 105,0 103,9 105,7 101,8 103,3 105,3 Syngenta
SY Glorius S260 6 97,6 98,0 103,7 97,5 102,6 106,2 100,4 100,8 99,9 Syngenta
Farmidabel S260 2 95,5 99,3 110,2 96,3 99,3 115,3 104,1 104,5 101,1 farmsaat
Mittel VRS 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
100 = 232,4 153,2 86,3 15083 34,1 37,1 6,60 71,4 685,8
*= Enzymlösliche organische Substanz in TM (%) (NIRS)

Im Durchschnitt der Standorte in Baden-Württemberg und Hessen wurden TM-Erträge von 232 dt TM/ha geerntet. Der hessische Standort Groß-Umstadt lag dabei mit Erträgen von 202 dt TM/ha unter dem Durchschnitt, Friedberg lag mit 245 dt TM/ha etwas darüber.

Die Sorten ES Silverstone, Motivi CS, LG 31285, DS 1891 B und SU Crumber zeichneten sich im Jahr 2021 durch einen hohen Trockenmasseertrag aus. Die Sorten ES Silverstone und Motivi CS lagen außerdem an der Spitze bei den Energieerträgen. Bei den Stärkegehalten fällt eine hohe Variabilität zwischen den Sorten auf, was sich u.a. auf Schwierigkeiten bei der Abreife zurückführen lassen könnte. Die Sorten Farmirage, Farmurphy sowie SY Glorius und SY Amfora führten in diesem Bereich das Feld an. Auch Farmidabel gehörte beim Stärkegehalt wieder zu den besten Sorten, sie wurde in diesem Jahr allerdings nur noch auf den hessischen Standorten geprüft. Die höchsten Biogaserträge erreichten die Sorten ES Silverstone, SY Amfora, DS 1891 B, Motivi CS und SU Crumber.

Versuchsergebnisse mehrjährig

In die mehrjährige Auswertung für Hessen wurden die Versuchsjahre 2018 – 2021 einbezogen. Die Ergebnisse werden in Tabelle 6 dargestellt. In der Tabelle werden ausschließlich die Sorten aufgeführt, die mindestens 2 Jahre in der Prüfung standen.

Tabelle 6:
Silomais mittelspät (Auswertung 2018-2021), Auswertungsregion „Mitte-Süd“ (HE, BW)

Sorten SRZ Prüf-jahre n Orte Erträge (relativ) Abreife und Qualität (relativ) Züchter/
Vertrieb
Trocken-masse-ertrag TM  Ertrag BSA Ener-gie-ertrag       GJ NEL/ha Stärke-ertrag dt/ha Biogas m³ / ha Biogas-ertrag BSA TS-Gehalt % Stär-ke-ge-halt
%
Stär-ke-ge-halt BSA Ener-gie-gehalt    NEL / kg TM *Ver-dau-lich-keit     % Ver-dau-lich-keit BSA Biogas   lN/ kg oTM Biogas-ausbeute BSA
DS 1891 B S260 3 19 103,2 8 102,8 101,9 103,8 7 102,4 98,6 4 99,6 100,0 5 100,4 5 Corteva
Farmirage S260 >3 21 97,6 8 99,6 103,9 100,8 7 100,8 106,3 5 102,0 101,8 5 103,5 6 farmsaat
Farmurphy S260 3 15 98,0 7 100,7 106,8 101,5 6 100,5 109,0 5 102,6 102,8 6 103,6 6 farmsaat
Janeen S260 3 15 99,3 8 100,2 103,3 98,3 6 103,5 104,2 4 101,0 101,5 5 99,3 5 DSV
KWS Shako S280 2 10 98,1 8 96,4 88,5 97,9 7 94,1 90,2 2 98,2 98,4 4 99,7 5 KWS
LG 31285 S270 3 19 103,6 9 101,3 95,0 99,5 6 98,1 91,6 2 97,8 97,7 4 96,2 4 Limagrain
Motivi CS S290 2 14 104,7 8 105,0 95,2 102,1 6 92,9 90,5 2 100,4 100,1 5 97,4 4 Caussade
P 8683 S260 2 14 101,2 8 98,3 95,0 99,1 6 101,3 93,8 3 97,2 96,9 4 98,1 5 Pioneer
P 8888 S280 >3 21 101,2 8 100,0 96,8 97,5 6 95,8 95,5 3 98,8 99,4 5 96,5 5 Pioneer
Prestol* S260 2 10 97,5 7 97,4 100,1 99,7 6 102,4 102,6 4 99,8 99,1 4 101,9 6 Saaten-Union
Sumumba S260 2 10 97,8 7 99,6 103,9 100,6 6 102,5 106,0 5 101,7 100,5 5 102,7 6 Saaten-Union
SY Glorius S260 3 19 99,9 8 100,6 107,0 100,2 6 103,6 108,0 5 100,8 101,2 5 100,3 5 Syngenta
Farmidabel S260 3 11 96,3 7 99,5 103,3 99,5 6 99,8 107,4 5 103,4 102,9 6 103,6 6 farmsaat
Mittel VRS
100 = 206,7 136,4 70,1 14376 35,5 34,1 6,61 71,5 735,4
*= Enzymlösliche organische Substanz in TM (%) (NIRS)

Der TM-Ertrag im Mittel der Jahre und Standorte lag bei 207 dt TM/ha, wobei die Sorten Motivi CS, LG 31285 und DS 1891 B am besten abschnitten. Somit wiederholten sie die guten Ergebnisse aus den Vorjahren. LG 31285 und DS 1891 B führten beim Energieertrag das Feld an. Einige Sorten zeigten wiederholt Probleme bei der Abreife und konnten so ihr Potential nicht vollständig ausschöpfen.

Überdurchschnittliche Ergebnisse beim Stärkegehalt erzielten die Sorten Farmurphy, SY Glorius, Farmidabel, Farmirage, Sumumba, Janeen und Prestol.

Im Bereich Biogas lagen die Sorten Farmirage, Farmurphy, Farmidabel, Sumumba und Prestol vorn bei der Biogasausbeite, während der Biogasertrag von ertragsstarken Sorten wie Motivi CS und DS 1891 B dominiert wurde.

Spätes Sortiment S300-S350

Auch das späte Sortiment (ab S300) wurde zusammen mit Standorten aus Baden-Württemberg ausgewertet. In diesem Jahr standen 12 Sorten in der Prüfung. Bei den meisten Sorten handelt es sich dabei um Sorten, die sich in einer EU-Sortenprüfung bewiesen haben. Der hessische Versuchsstandort liegt in Groß-Gerau. Leider kam er in diesem Jahr nicht mit in die Auswertung.

Die späten Sorten zeichnen sich bei ausreichend langer Vegetationszeit durch eine hohe Trockenmasseleistung aus. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass genügend Wasser zur Verfügung steht.

Versuchsergebnisse mehrjährig

Die späten Sorten erreichten in den Jahren 2018 – 2021 im Mittel über die Standorte einen TM-Ertrag von 212 dt TM/ha. Bei der mehrjährigen Auswertung der Trockenmasseerträge konnten die im Vorjahr empfohlenen Sorten P 9911 und Misteri CS überzeugen. Auch bei den Parametern Biogasertrag, Energieertrag und Stärkegehalt konnten diese beiden Sorten die besten Ergebnisse realisieren. Die mehrjährig geprüfte Sorte Herkuli CS lag etwas dahinter, zeigte sich aber weiterhin stabil.

Tabelle 7:
Silomais spät (Auswertung 2018-2021), Auswertungsregion „Mitte-Süd“, (HE, BW)

Sorten SRZ Prüfjahre n Orte Erträge (relativ) Abreife und Qualität (relativ) Züchter / Vertrieb
Trocken-masse-ertrag Energie-ertrag       GJ NEL/ha Stärke-ertrag dt/ha Biogas m³ / ha TS-Gehalt % Stärke-gehalt       % Energie-gehalt    NEL / kg TM Verdau-lichkeit     % Biogas  lN/ kg oTM
Agro Toskano* S320 2 7 99,0 96,8 96,3 93,7 94,7 97,2 97,9 97,7 94,9 Agromais
Herkuli CS* S310 >3 15 100,2 100,5 97,9 101,5 102,2 98,0 100,2 100,4 101,1 Caussade
KWS Inteligens* S320 2 7 100,6 98,2 95,0 93,4 97,2 94,2 97,7 97,2 93,1 KWS
Lineade/LG31455* S310 2 7 97,0 98,5 98,9 100,3 97,5 101,8 101,4 101,8 103,1 Limagrain
Misteri CS* S300 3 12 102,1 104,0 105,8 108,3 108,1 103,8 101,9 101,1 105,9 Caussade
P 9911 S320 >3 15 101,1 101,9 106,0 102,8 100,3 105,0 101,0 101,8 101,8 Pioneer
Mittel Versuch
100 = 211,8 137,0 72,7 13953 35,2 34,3 6,5 70,8 700,4
*= EU-Sorte
Verdaulichkeit = Enzymlösliche organische Substanz in TM (%) (NIRS)

Sortenempfehlung für die Aussaat 2022

Eine gute Basis für den erfolgreichen Maisanbau ist die optimale Sorte für den jeweiligen Standort. Um die Empfehlungen so regional wie möglich zu halten, werden in Landessortenversuchen jährlich eine Vielzahl von Sorten auf Ertrag und Qualitätseigenschaften geprüft. In die Prüfung aufgenommen werden die vom Bundessortenamt neu zugelassenen Sorten und jene EU-Sorten, die nach den Ergebnissen von Voruntersuchungen geeignet scheinen. Sorten mit guter Leistung erreichen das zweite und dritte Prüfjahr. Schwache Varianten fallen bereits nach dem ersten Jahr aus der Prüfung heraus. Somit haben sich Sorten, die sich in 2021 bspw. im dritten Prüfjahr befinden, schon in den Vorjahren bewiesen und zeichnen sich, neben den geprüften Ertrags- und Qualitätsparametern, zusätzlich durch eine stabile Leistung aus.

In der Sortenempfehlung wurden alle getesteten Aspekte berücksichtigt. Eine Empfehlung im frühen Sortiment wurde dann ausgesprochen, wenn eine Sorte in bestimmenden Merkmalen ein Ergebnis von >102,5 (relativ) erzielt hat. Im mittelfrühen Sortiment lag die Grenze mit 101,5 (relativ) etwas darunter. Zudem wurden weitere agronomische Eigenschaften der Sorte in die Empfehlung mit einbezogen. So kamen bspw. einige Sorten nicht in die Empfehlung, obwohl sie zweimal das Ergebnis >102,5 (bzw. 101,5) (relativ) erreichten, wenn sie dafür in anderen Merkmalen auf sehr niedrigem Niveau blieben. Im mittelspäten Sortiment musste ein Merkmal >103 (relativ) erreichen. Weitere agronomische Eigenschaften durften nicht dagegensprechen.

Auch wenn in den Versuchen einige der neuen Sorten mit sehr guten Ergebnissen überzeugten, wurden keine vorzeitigen Empfehlungen ausgesprochen. Diese Sorten müssen in den Folgejahren erst noch beweisen, ob sie ihre Leistungen halten können. Es besteht natürlich auch für die Sorten, die in der diesjährigen Empfehlung nicht berücksichtigt werden konnten, die Möglichkeit noch ein zweites oder drittes LSV Jahr zu durchlaufen, um dann eine Anbauempfehlung zu erhalten.

 

Tabelle 8:
Sortenempfehlung Silomais früh und mittelfrüh, Anbaujahr 2022, Einstufung nach den mehrjährigen Ergebnissen aus den Anbaugebieten 6 (Übergangslagen West) für das frühe Sortiment und den Mittellagen der Bundesländer Bayern, BW, Hessen und Rheinland-Pfalz für das mittelfrühe Sortiment (Bewertung der Sorten nur innerhalb der Sortimente)

Empfehlung Empfehlung
nach mind. 3 Prüfjahren nach 2 Prüfjahren
Silo reife zahl Ab-rei-fe TM- Er-trag Ener-gie-er-trag Stär-ke-er-trag Bio-gas-er-trag Stär-ke-ge-halt Ener-gie-dich-te Bio-gas-aus-beu-te Ab-rei-fe TM- Er-trag Ener-gie-er-trag Stär-ke-er-trag Bio-gas-er-trag Stär-ke-ge-halt Ener-gie-dich-te Bio-gas-aus-beu-te
200 Agro Ileo (F) +++ (+) + +++ + +++ + +
frühe
Sorten
-S220
210 Agro Milas (B) ++ + + + +++ (+) + +++
Amanova (F/B) +++ + +(+) +++ ++ +++ + ++
Amavit (F) ++ + (+) ++(+) o ++ o o
KWS Johaninio (B/F) + +(+) ++ ++ +++ + + ++
KWS Stefano (F) + + + +(+) + + + +
RGT Rancador (F/B) + + ++ +++ ++ ++ + +
220 LG 31223 (B) ++ + -(-) ++ o (+)
RGT Exxon (F) (o) ++ ++ o o o
Mittel-
frühe Sorten                                                                                                      (S 230
– S 250)
230 Benedictio KWS (B/F) +++ o o + o + + +(+) KWS Jaro (F) ++ + +(+) +++ o +++ + o
LG 31238 (F/B) + + + +(+) o + o +
240 ES Bond (B) ++ +(+) + o o KWS Otto (F/B) + o + ++ + ++ ++ ++
KWS Bernardino (F/B) ++ ++ + +(+) ++ o o +
LG 30258 (F) o o o + ++ o o
250 LG 31256 (F) o o +(+) (o) ++ + o SY Feronia (F/B) o +(+) o +(+) o ++ +
Rigoletto (F/B) + ++ +++ + +++ +(+) +
Zeichenerklärung
 — = schwach (rel. <94), — = mäßig (rel. 94,0-95,9) , –  = unterdurchschnittlich (rel.96,0-97,9),   O = leicht durchschnittlich (rel.98,0-99,9)
 + = gut (rel.100,0-101,9), ++ =  sehr gut (rel. 102,0-103,9), +++ =vorzüglich( rel.>104)
(F) = Empfehlung zu Futterzwecken, (B) = Empfehlung zur Biomasseproduktion, (F/B) oder (B/F) = Empfehlung für beide Nutzungsrichtungen

 

Tabelle 9: Sortenempfehlung Silomais mittelspät und spät, Anbaujahr 2022, Einstufung nach den mehrjährigen Ergebnissen aus den Lagen Mitte-Süd der Bundesländer Hessen und Baden-Württemberg (Bewertung der Sorten nur innerhalb der Sortimente)

Empfehlung Empfehlung
nach mind. 3 Prüfjahren nach 2 Prüfjahren
Silo-
reife-
zahl
Ab-
rei-
fe
TM- Er-trag Ene-rgie-er-trag Stär-ke-er-trag Bio-gas-er-trag Stär-ke-ge-halt Ener-gie-dich-te Bio-gas-aus-beu-te Ab-re-ife TM- Er-trag Ene-rgie-er-trag Stär-ke-er-trag Bio-gas-er-trag Stär-ke-ge-halt Ener-gie-dich-te Bio-gas-aus-beu-te
mittel-
späte Sorten                         (260-290)
260 DS 1891 B (F) ++ ++ ++ +(+) ++ o o + Su-mum-ba (B/F) ++ o ++(+) + +++ ++ ++
Farmidabel (B/F) o o ++ o +++ ++ ++
Farmirage (B/F) + o ++(+) + +++ ++ ++
Farmurphy (F/B) + o + +++ + +++ ++ ++
Janeen (F) ++ o + ++ o +++ + o
SY Glorius (F/B) ++ o + +++ + +++ + +
270 LG 31285 (B) o ++ + o
späte
Sorten
(>300)
300 Misteri CS (B/F) +++ ++ +++ ++ +++ ++ +(+) +++
310 Herkuli CS (B) ++ + + + o + +
320 P 9911 (B/F) + + +(+) +++ ++ +++ + +
Zeichenerklärung
 — = schwach (rel. <94), — = mäßig (rel. 94,0-95,9) , –  = unterdurchschnittlich (rel.96,0-97,9),   O = leicht durchschnittlich (rel.98,0-99,9)
 + = gut (rel.100,0-101,9), ++ =  sehr gut (rel. 102,0-103,9), +++ =vorzüglich( rel.>104)
(F) = Empfehlung zu Futterzwecken, (B) = Empfehlung zur Biomasseproduktion, (F/B) oder (B/F) = Empfehlung für beide Nutzungsrichtungen