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Anbautelegramm Sommer-Körnerleguminosen

Die Aussaat der Körnerleguminosen steht in Hessen bevor. Sobald die Befahrbarkeit der Böden gegeben ist, kann mit der Bodenbearbeitung und der Aussaat von Ackerbohnen begonnen werden.

Körnererbsen, Lupinen und Sojabohnen folgen entsprechend ihrer Aussaatzeiten. Eine Übersicht zu den wichtigsten Anforderungen und Standortbedingungen können Sie aus dem Anbautelegramm für die Sommer-Körnerleguminosen entnehmen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das LLH-Beratungsteam Pflanzenbau, das Beratungsteam Ökologischer Landbau oder an Julian Ingenbleek, LLH, Regionalmanagement im Leguminosen-Netzwerk.

Anbautelegramm Sommer-Körnerleguminosen

Ackerbohnen Körnererbsen Weiße Lupine Blaue Lupine Sojabohne
Standorte ab 45 Bodenpunkte mit sicherer Wasserversorgung, keine Staunässe ab 35 Bodenpunkte, keine Staunässe ab 35 Bodenpunkte, keine Staunässe leichtere Böden unter 35 Bodenpunkte, keine Staunässe ab 45 Bodenpunkte mit sicherer Wasserversorgung,
Soja-Reifegruppe 000 (früh) passen in Körnermaislagen von K240 – 250, Sorten der Soja-Reifegruppe 00 (spät) in Körnermaislagen ab K260 – 300
pH-Wert 6,0 – 7,0 5,5 – 7,5 5,5 – 6,8 5,0 – 6,8 6,0 – 7,0
Fruchtfolge 4 – 6 Jahre keine Leguminosen 7 – 10 Jahre zu Erbsen (selbstunverträglich), 5 – 7 Jahre zu anderen Leguminosen 4 – 6 Jahre

keine Leguminosen

4 – 6 Jahre keine Leguminosen 3 Jahre keine Leguminosen

 

mindestens 4 Jahre Abstand zu Sklerotinia-Wirtspflanzen wie Sonnenblumen, Tabak, Raps, u. a.

Saatzeit ab Mitte Februar in den Frost möglich bis Mitte April, so früh wie möglich, nicht reinschmieren trockene, gare Böden, ab Anfang März bis Mitte April trockene Böden,

Mitte März bis Mitte April, Bodentemperatur 3 – 4 °C

Frost bis –5°C wird vertragen

Bodentemperatur 3 – 4 °C, Mitte März bis Anfang April, endständige Sorten bis Mitte April Bodentemperatur 10°C, Ende April bis spätestens Mitte Mai

 

Wichtig: Hochdruckwetterlage nach der Saat fördert ein zügiges Auflaufen der Bohne

Saattiefe 6 – 8 cm auf schweren Standorten,

8 – 10 cm auf leichten Standorten

4 cm auf schweren Standorten,

6 cm auf leichten Standorten

3 – 4 cm 2 – 3 cm 3 – 4 cm, beim Einsatz von Bodenherbiziden 4 – 5 cm
Impfung nicht erforderlich nicht erforderlich mit Rhizobakterium Bradyrhizobium lupini, erforderlich bei erstmaligem Anbau auf der Fläche mit Rhizobakterium Bradyrhizobium lupini, erforderlich bei erstmaligem Anbau auf der Fläche mit Rhizobakterium Bradyrhizobium japonicum immer erforderlich
Saatstärke

(keimfähige Körner/m2)

40 – 45 Körner bei Drillsaat

30 – 35 Körner bei Einzelkornsaat

70 – 95 verzweigter Typ: 50 – 60

endständiger Typ: 70 – 90

verzweigter Typ:
90 – 100
endständiger Typ: 100 – 120
Reifegruppe 000:
65 – 75
Reifegruppe 00:
55 – 65
Tausendkorn-gewicht (TKG) 300 – 600 g 150 – 320 g 300 – 450 g 150 – 190 g 150 – 250 g
empfohlene Sorten nach Ergebnissen der LSV:

 

Die aktuellen Sortenempfehlungen und Ergebnisse der Landessortenversuche (LSV) aus Hessen finden Sie unter:

LSV konventionell:
https://llh.hessen.de/pflanze/marktfruchtbau/versuchswesen-marktfruchtbau/lsv/

LSV ökologisch:
https://llh.hessen.de/pflanze/oekologischer-pflanzenbau/versuchswesen-oekologischer-pflanzenbau/

Ergebnisse und Sortenempfehlungen zu in Hessen nicht geprüften Kulturen (z.B. Körnererbsen (ökologisch) und blauen Lupinen) erhalten Sie bei den Länderdienststellen der benachbarten Bundesländer.

Düngung Eine N-Düngung der Leguminosen ist aufgrund ihrer Fähigkeit zur Luftstickstoffbindung nicht erforderlich bzw. würde die legume N-Bindung sogar reduzieren.

Zudem sollte die Vorfrucht nur wenig N im Boden zurücklassen, damit die N-Fixierungsleistung der Leguminosen nicht minimiert wird.

Krankheiten/Schädlinge Informationen zu den kulturartspezifischen Schaderregern und zum integrierten Pflanzenschutz in Körnerleguminosen liefert die „Leitlinie des integrierten Pflanzenschutzes“, herausgegeben von der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP),
Link: https://www.ufop.de/files/9616/8447/2921/UFOP_2096_Leitlinie_Kornerleguminosen_DINA4_160523.pdf.
Unkrautregulierung Aktuelle Hinweise zur Zulassung und den Anwendungsbestimmungen von Pflanzenschutzmitteln entnehmen Sie bitte der LLH-Beratungsempfehlung, dem Pflanzenschutzdienst (https://pflanzenschutzdienst.rp-giessen.de/) oder kontaktieren Sie Ihre(n) Pflanzenbauberater/in beim LLH.

Alternativ sind auch mechanische Unkrautregulierungsmaßnahmen mit Striegel und/oder Hacke effektive Maßnahmen, bei denen Pflanzenverluste mit einkalkuliert werden sollten (10 – 15 % höhere Saatstärke)

Erntetermin August Mitte Juli bis Anfang August Mitte August bis Mitte September August Mitte September bis Mitte Oktober, eine rechtzeitige Abreife der Soja ist entscheidend für den Anbauerfolg