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Tipps zur Sojaaussaat

Um eine Abreife möglichst noch im September bis Anfang Oktober realisieren zu können, sollten die Sojabohnen spätestens bis Mitte Mai in den Boden gekommen sein.

Welche Faktoren beeinflussen die Wahl des Aussaattermins?

Für die Wahl des richtigen Zeitpunktes zur Aussaat Ihrer Sojabohnen sind mehrere Faktoren ausschlaggebend. Generell sollte erst ab einer Bodentemperatur von 10 ⁰C ausgesät werden (ähnlich wie bei Mais), die auch nachts nicht deutlich unterschritten werden sollte.

Wichtiger noch als die Bodentemperatur zur Aussaat, ist die Witterung, welche unmittelbar auf die Aussaat folgt: Ziel ist eine rasche Jugendentwicklung der wärmeliebenden Sojabohnen. Hierfür ist eine stabile Hochdruckphase von 10 bis 14 Tagen vorteilhaft. Nasskaltes Wetter verzögert dagegen das Auflaufen und kann auch den Keimlingsbefall mit Larven der Bohnenfliege begünstigen, sowie die Besiedelung der Keimlinge mit Knöllchenbakterien erschweren. Eine langsame Jugendentwicklung nach Auflauf steigert auch die Gefahr von Wild- und Vogelfraß.

Reihenabstand, Saatstärke und Ablagetiefe

Die Aussaatmenge von Sojabohnen liegt, je nach Sorte, zwischen 55 und 70 kf. Körner/m². 000-Sorten verzweigen nicht so stark und sollten daher etwas dichter ausgesät werden (65-70 kf. Kö/m²) als die späteren 00-Sorten (55-60 kf. Kö/m²). Kalkulieren Sie bei der Aussaatmenge einen Zuschlag für Pflanzenverluste ein, wenn eine mechanische Unkrautregulierung geplant ist! Im Ökolandbau ist die Sojabohne eine klassische Hackfrucht, daher sollten Reihenabstände gewählt werden, welche den Einsatz einer Maschinenhacke erlauben. Da die Unkrautregulierung im konventionellen Anbau meist auf Basis von Herbiziden stattfindet, kann in normalem Getreideabstand gesät werden, auch um einen schnelleren Reihenschluss zu erreichen. Eine konstante Ablage des Saatgutes auf die angestrebte Saattiefe von 3 bis 4 cm ist wichtig für ein verlustarmes Blindstriegeln, ausreichende Herbizidverträglichkeit und einen gleichmäßigen Feldaufgang. Auch wenn sich die Wassersituation in den Oberböden dieses Jahr hoffentlich besser darstellt, sollte eine Ablage des Samenkornes auf der wasserführenden Schicht gewährleistet sein. Bei Problemen mit der Saatgutfließfähigkeit durch die Rhizobienimpfung kann mit der Beimengung von Talkum oder Graphit gegengesteuert werden. Ein ebenes Saatbett ist besonders wichtig für die Ernte. Dazu kann im Anschluss an die Saat auch mit einer Cambridgewalze gearbeitet werden, um den Boden einzuebnen. Sind die Sojabestände aufgelaufen, so vertragen sie dann auch kühle Wetterphasen und sogar leichte Spätfröste.

Bei ungünstigen Witterungsbedingungen das Risiko streuen

Wer sich bei suboptimalen Aussaatbedingungne bezüglich des Saattermins unsicher ist, kann auch einen Teil der Sojabohnen früher, und einen anderen Teil erst später säen, um so das Risiko zu streuen. Prinzipiell ist besonders im Ökolandbau die Gewährleistung einer zügigen Jugendentwicklung von besonderer Wichtigkeit, um die schwache Konkurrenzkraft gegen Unkräuter etwas auszugleichen. Daher sind die ganz frühen Saattermine nicht unbedingt immer die besten.