Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktfruchtbau

Weitere Schritte auf dem Feld nach dem Erbsendrusch

Grundsätzlich sollte die Bodenbearbeitung nach Körnererbsen mit einer möglichst geringen Eingriffsintensität, sprich Arbeitstiefe und Bodendurchmischung, durchgeführt werden.

Dadurch wird im Optimalfall das unnötige Anheizen einer N-Mineralisation begrenzt. Außerdem ist die Bodengare nach Körnererbsen i.d.R. relativ gut, weshalb nicht zwingend eine tiefe Lockerung nötig ist. Das Erreichen dieses Zieles hängt unter anderem vom jeweiligen Boden(-zustand), dem Unkrautdruck, der Witterung sowie der vorhandenen Technik ab.

Bearbeitung der Erbsenstoppel

Wie bereits angedeutet, sollte, um eine unnötig hohe N-Mineralisierung aus den Ernterückständen der Körnererbse zu vermeiden, auf eine intensive Bodenbearbeitung verzichtet werden. Leider ergibt sich hier gerade im ökologischen Landbau des Öfteren ein Zielkonflikt mit der Notwendigkeit, eine mechanische Unkrautbekämpfung durchzuführen. Denn: Körnererbsen haben in der Regel nicht das beste Unkrautunterdrückungsvermögen und hinterlassen den Ackerschlag unter Umständen dementsprechend. Hier sollten Kompromisse getroffen werden, das heißt möglichst flache, dafür aber auch flächig schneidende (falls technisch möglich) Bodenbearbeitung, um auch Wurzelunkräuter wie z.B. Distel, Ampfer und Windenknöterich stören zu können.

Im konventionellen Landbau kann, da eine chemischen Unkrautregulierung möglich ist, bei Mulch- und Direktsaatsystemen auch gänzlich auf eine Bodenbearbeitung vor der Bestellung der Nachfrucht verzichtet werden, sofern dies der Bodenzustand zulässt.

Zwischenfruchtanbau nach Erbsen

Folgt auf die Körnererbse eine weitere Sommerung, sollte der Zwischenfruchtanbau Pflicht sein. Aber auch bei anschließender Winterung bietet sich durch die recht frühe Erbsenernte auch noch der Anbau einer leguminosenfreien Zwischenfrucht inklusive der Ausfallerbsen an. Als Arten seinen beispielsweise genannt: Buchweizen, Phazelia, Ölrettich, Ramtillkraut und Rauhafer (Fruchtfolgeverträglichkeiten beachten!). So könnte möglichst viel Stickstoff über Winter konserviert werden und organische Substanz in den Boden gebracht werden. Durch einen Zwischenfruchtanbau kann auch eine eventuell notwendige, intensivere Bodenbearbeitung eher toleriert werden, da die Zwischenfruchtentwicklung i.d.R. von einer Bodenlockerung profitiert, und mineralisierender Stickstoff aufgenommen werden kann. Prinzipiell könnte die Grundbodenbearbeitung zur kommenden Hauptfrucht vorgezogen werden und jetzt unter trockenen Bedingungen durchgeführt werden, sofern dadurch nicht zu viel großklutiger Boden an die Oberfläche geholt wird. Diese mechanische Bodenlockerung würde dann durch die Zwischenfrucht lebend verbaut werden, genügend Wasser in den kommenden Wochen vorausgesetzt. Sollten die Böden nach der Erbsenernte zu trocken zur Bearbeitung und Zwischenfruchtsaat sein, kann nach Niederschlägen auch noch im Laufe der ersten Augusthälfte eine erfolgversprechende Zwischenfrucht gesät werden. Dann sollte auf schneller wachsende Arten wie Phazelia, Ölrettich, Kresse, Buchweizen und Senf zurückgegriffen werden.

Weitere Informationen und Tipps zum Zwischenfruchtanbau erhalten Sie auf der Seite Zwischenfruchtanbau.

Vorgehen bei Virusbefall

Abbildung 1: Erbsenschlag mit gelblichen Virusnestern; Foto: Michael Lenz, PSD Hessen
Abbildung 2: Gesunde (links) und virusbefallene Erbsen (rechts); Foto: Michael Lenz, PSD Hessen

War in den Erbsen ein starker Virusbefall festzustellen (siehe Abbildung 1 und 2), sollte die Zwischenfruchtsaat nach Möglichkeit erst nach einer Bekämpfung der aufgelaufenen Ausfallerbsen stattfinden, um keine grüne Brücke für die virusbeladenen Läuse zu erzeugen.


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