In den vergangenen Jahren war der Leguminosenanbau in Hessen rückläufig. Durch die neuen „Greeningauflagen“ und dem geänderten „HALM“-Programm ist die Anbaufläche von Leguminosen wieder deutlich angestiegen. Im Jahr 2013 waren es noch knapp unter 3000 ha Ackerland die mit Leguminosen bestellt waren. 2016 ist der Anbau auf ca. 9000 angestiegen. Somit umfasst der hessische Leguminosenanbau ca. 2 % des hessischen Ackerlandes. Den größten Teil davon nimmt die Ackerbohne mit 4350 ha ein, gefolgt von der Körnererbse mit 3200 ha. Die restliche Fläche teilt sich auf, auf die Sojabohne, die Lupine und weitere Körnerleguminosen.
Im Folgenden werden Sie von der Sortenwahl über die Düngung bis zum Pflanzenschutz über alles Notwendige zum erfolgreichen Leguminosenanbau informiert.
Die Sojabohne ist, ähnlich dem Mais, insbesondere in der Jugendentwicklung sehr konkurrenzschwach gegenüber Unkräutern und Ungräsern. Deshalb ist ein gutes Unkrautmanagement essentiell für einen erfolgreichen Anbau.
Die Sojabohne ist weltweit eine sehr bedeutende Kulturpflanze und auch hierzulande entwickelt sie sich in vielen Betrieben von einer Nischenkultur zu einem festen Bestandteil in der Fruchtfolge. Auch in den wärmeren Regionen Hessens, vornehmlich im Süden, kann der Anbau wirtschaftlich interessant sein.
Die Sojabohne ist als Leguminose in der Lage, Luftstickstoff zu binden und für ihr Wachstum zu nutzen. Dafür ist die Symbiose zwischen der Sojapflanze und den Knöllchenbakterien (Rhizobien) verantwortlich:
Die hessische Anbaufläche von Sojabohnen ist in 2021 im Vergleich zum Vorjahr zwar wieder leicht gesunken, von ca. 1.800 auf ca. 1.300 ha, die durchschnittlichen Erträge konnten aber mit 34 dt/ha beinahe das Niveau des Ausnahmejahres 2017 erreichen.
Das Jahr 2021 war ein überaus erfolgreiches Jahr für den deutschen Sojabohnenanbau. Die feuchtwarme Witterung während der Vegetationsperiode ermöglichte es den Sojabohnenbeständen hohe Ertragsleistungen zu erzielen.
Wie in den Vorjahren wurden in 2021 an den Standorten Alsfeld-Liederbach sowie auf der Domäne Frankenhausen die Landessortenversuche (LSV) Öko Ackerbohne durchgeführt.
Körnerleguminosen, zu denen Ackerbohnen und Körnererbsen gehören, können insbesondere bei optimalen Verwertungswegen dazu beitragen, Anbausysteme im landwirtschaftlichen Betrieb langfristig pflanzenbaulich aber auch ökonomisch gesund zu erhalten.
Ackerbohnen und Körnererbsen sind für Hessen die bedeutsamsten Körnerleguminosen im Anbau. Aufgrund der zahlreichen sowohl pflanzenbaulichen als auch ökologischen Vorteile haben die Kulturen im konventionellen Ackerbau einen relevanten Platz in den Fruchtfolgen.
Die diesjährigen Ackerbohnenbestände wiesen häufig eine mehr oder weniger schwere Erkrankung mit Schokoladenflecken (Botrytis fabae), und damit verbunden einem frühzeitigen und abrupten Blattabwurf, auf.
Um eingelagerte Ackerbohnen und Körnererbsen vor Verderb zu schützen, sollte deren Wassergehalt, wie bei Getreide, bei ca. 14 % liegen. Analog zu anderen Kulturen, sollte das gelagerte Erntegut handelsüblich - also gereinigt - sowie gesund - also trocken und schädlingsfrei - sein.