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Rapserdfloh & Schwarzer Kohltriebrüssler

Sobald der Raps aufgelaufen ist, muss eine kontinuierliche Schädlingskontrolle durchgeführt werden. Dabei muss speziell auf den Rapserdfloh und den Schwarzen Kohltriebrüssler geachtet werden.

Fraßschaden des Erdflohs an Keimpflanze
Der Rapserdfloh schädigt zum einen durch seinen Reifungsfraß an den jungen Rapsblättern; weiterer Schaden wird durch die Larven verursacht. Diese wandern nach dem Schlupf in die jungen Stängel der Rapspflanzen ein und verursachen durch ihre Fraßgänge eine höhere Anfälligkeit gegenüber Frost und Krankheiten wie Phoma und Verticilium.

Der Schwarze Kohltriebrüssler ähnelt mit einer Größe von 2,4-3,7 mm dem Gefleckten Kohltriebrüssler. Im Gegensatz zu den bekannten Frühjahrsschädlingen fliegt der Schwarze Kohltriebrüssler ab Mitte September in die Rapsfelder. Etwa vier Wochen später (je nach Temperatur) beginnt der sogenannte „Kühlbrüter“ nach dem Reifungsfraß mit der Eiablage. Sie kann bei milden Temperaturen während des ganzen Winters bis Mitte März erfolgen. Mehrere Eier werden normalerweise in die Oberseite der Blattstielbasis gelegt. Die Larven bohren sich von dort zum Herz der Rapspflanze vor und fressen bis zum Frühjahr. Im Frühjahr kümmern geschädigte Rapspflanzen und bilden mehrere Triebe. Der Haupttrieb stirbt meist vollständig ab. Die Larven des Schwarzen Kohltriebrüsslers sind im Stängelinneren oberhalb der Wurzel zu finden. Später in der Vegetation beginnen die buschartigen Rapspflanzen sehr heterogen zu blühen und reifen dann ungleichmäßig ab.
In Südhessen ist dieser bedeutende Schädling schon seit vielen Jahren bekannt. In den letzten Jahren ist eine deutliche Ausbreitung nördlich der Mainlinie bis nach Nordhessen festzustellen. Als Bekämpfungsrichtwert gilt ein Wert von 10 Rüsslern pro Gelbschale innerhalb von 3 Tagen.

Rapserdfloh & Schwarzer Kohltriebrüssler – was ist jetzt zu tun?