Der Winter hat mit einer meist geschlossenen Schneedecke und kräftigen Frostgraden Einzug gehalten. Bedingungen, die das Wild zur Nahrungssuche auf die Felder zieht.Vor allem in Wintern mit langen Frostperioden und langer Schneelage treten Wildschäden an Winterungen auf. Senfölarme, moderne Rapssorten machen die Kultur für Reh- und Rotwild zum Äsen interessant. Dadurch können Schäden entstehen, die häufig zu spät erkannt und gemeldet werden. Im Raps unterscheidet man Schäden durch Blattfraß und dem Verbiss am Vegetationskegel.
Raps hat grundsätzlich ein sehr hohes Regenerationsvermögen; reiner Blattfraß, der oft Verluste von ca. 60-70 % zur Folge hat, kann von kräftigen, gut entwickelten Pflanzen im Frühjahr meist problemlos kompensiert werden.
Schäden am Vegetationskegel hingegen müssen wesentlich kritischer betrachtet werden. Wurde dieser stark geschädigt oder gar komplett abgebissen, reagiert die Pflanze i.d.R. mit verstärkter Seitentriebbildung. Die Seitentriebe sind allerdings meist schwächer ausgebildet und können einen fehlenden Haupttrieb ertraglich nicht ausgleichen. Zudem sind die Blütenanlagen der Nebentriebe deutlich schwächer als die des Haupttriebes; hinzu kommt eine verlängerte und ungleichmäßige Blüte. Die Folge ist eine ungleichmäßige Abreife mit höheren Verlusten bei der Ernte. Neben den Ertragsverlusten tritt in beschriebenen Beständen oft eine Spätverunkrautung auf.
Bei der Bewertung des Schadens haben Landwirt und Jagdpächter nicht selten unterschiedliche Meinungen; um ein gutes Miteinander zu fördern, helfen Maßnahmen, die eine objektive Beurteilung ermöglichen. Durch das Aufstellen gut verankerter Drahtkäfige (z.B. Metallgestelle von 1000 L Shutteln) oder kleiner Gatter an 2-3 Stellen gefährdeter Flächen, entstehen kleine geschützte Bereiche, sogenannte Zeigerflächen, die die Bestandsentwicklung ohne Wildverbiss „zeigen“. Noch einfacher und schneller geht`s wenn man Kartoffelkörbe aus Draht auf den Kopf stellt, und sie ausreichend sichert.