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Ergebnisse der LSV Winterbraugerste 2020/21 & Empfehlungen

Ein schwieriges Jahr in vielfacher Hinsicht

Besonders in trockenen Jahren kann der Anbau der Winterbraugerste nicht unerhebliche Vorteile gegenüber einer Sommergerste bieten. Häufig sind die die Aussaatbedingungen im Herbst günstiger als im Frühjahr und die Pflanzen haben die Möglichkeit, sich bis zur Vegetationsruhe entsprechend zu bestocken und Wurzeln zu bilden. Sie profitieren von den Niederschlägen über Winter und verfügen durch die bereits gebildeten Wurzeln über ein tendenziell besseres Wasseraneignungsvermögen als Sommergerste bei einem trockenen Frühjahr. Für die Begrünung über Winter wäre mit dem Anbau der Winterbraugerste gesorgt und negative Effekte auf die Qualitäten, die eventuell durch den vorherigen Anbau von Zwischenfrüchten auftreten könnten, werden vermieden – wenngleich auch bei der Wintergerste das größte Produktionsrisiko der Rohproteingehalt ist. Nichtsdestotrotz können durch den Wintergerstenanbau auch deutliche Ertragsvorteile gegenüber der Sommerung erzielt werden. Trotz der genannten Vorteile befindet sich überwiegend Sommergerste im Anbau zur Braugerstenproduktion.

Doch unabhängig ob Sommer- oder Winterform: der Braugerstenanbau in 2021 stand unter keinem sehr guten Stern. Bedingt durch die COVID-19-Pandemie ist der ohnehin in Deutschland rückläufige Bierabsatz in 2020 und auch in der ersten Hälfte von 2021 insgesamt rückläufig. Die Ausgangsbeschränkungen, die ab November 2020 in Kraft getreten sind, sorgten besonders in den Monaten Januar (-27,0 %) und Februar (-19,1 %) für einen starken Rückgang des Bierabsatzes gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Durch die Lockerungen erholte sich der Absatz im Vergleich zu den Vorjahresmonaten im März mit + 12,4 % und Juni mit + 11,2 % wieder. Insgesamt ist der Absatz im ersten Halbjahr 2021 aber um 113,4 Millionen Liter bzw. 2,7 % gesunken und ist bei langfristiger Betrachtung weiter rückläufig [Statistisches Bundesamt, 2021, Pressemitteilung Nr. 364]. Dieser Nachfragerückgang kann sich unmittelbar auch auf die Nachfrage des Handels nach Braugerste auswirken und somit das Preisniveau weiter drücken. Dementgegen steht jedoch die gesteigerte Nachfrage nach regional hochwertiger Braugerste, da nicht zuletzt die Vielfalt regionaler Biermarken stetig wächst. Zudem sind zum Ende des Wirtschaftsjahres die Lagerbestände aufbraucht, worin die Chance der Winterbraugerste in der Füllung von Versorgungslücken durch die früheren Erntetermine liegt. Züchterischer Fortschritte hinsichtlich der Malz- und Brauqualität ermöglichten zudem die Nachfrage durch Mälzereien und den Marktzugang. Allerdings sind die Preise im vergangenen Jahre nicht im dem Maße gestiegen, als dass sich eine ausgeprägte Qualitätsprämie für Braugerste gegenüber Futtergerste darstellte. Auch der geringe Preisabstand zum Weizen steht dem hohen Anbau- und Vermarktungsrisiko gegenüber.

Des Weiteren hatte die Winterbraugerste auf den Feldern in 2021 mit vergleichsweise widrigen Bedingungen zu kämpfen. Zunächst gaben die erhöhten Niederschläge in diesem Jahr Anlass zu einem optimistischen Blick auf die absoluten Erträge und die Qualitäten des Ernteguts. Durch die größtenteils milde Herbstwitterung im Vorjahr kam es aber verstärkt zu übermäßig bestockten Beständen, die im folgenden Frühjahr zum Überwachsen neigten. An dieser Stelle ist gerade das Düngemanagement bei der Braugerstenproduktion von besonderer Bedeutung, um den hohen Qualitätsanforderungen gerecht zu werden. Neben einem starken Kälteeinbruch Anfang bis Mitte Februar handelt es sich laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) beim April 2021 um den kältesten April seit 40 Jahren. Als Folge der Kälte war auch vereinzelt wieder Laternenblütigkeit in den Beständen zu beobachten, die aber nicht das Ausmaß des Vorjahrs erreichte. Im Mai mussten die Bestände mit einer unterdurchschnittlichen Sonnenscheindauer zurechtkommen und der Juni brachte mit sehr hohen Temperaturen zusätzliche Herausforderungen zur wichtigen Kornfüllungsphase mit ins Spiel. Der weitere Frühsommer war von vielen und teilweise starken Niederschlägen geprägt. Die Folge waren ein vergleichsweise hoher Infektionsdruck mit Pilzkrankheiten und regional starken Ereignissen von Halm- und Ährenknicken durch geringe Strohstabilität. Der Zwergrost der Gerste (Puccinia hordei) und die Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit (Rhynchosporium secalis) traten zunächst ab Ende März in den Beständen auf, wurden dann aber häufig durch ein verstärktes Auftreten der Ramularia-Blattflecken (Ramularia collo-cygni) überlagert.

Aufgrund der regional feuchten Witterung erfolgte die Ernte der Winterbraugerste in den hessischen Landessortenversuchen am Standort Griesheim am 10. Juli und am Standort Friedberg am 20. Juli.

Fünf Sorten wurden bereits mehrjährig an zwei südhessischen Standorten geprüft

Aufgrund der regionalen Bedeutung, führt der Landesbetrieb Landwirt Hessen (LLH) jährlich die Landesssortenversuche (LSV) Winterbraugerste an den zwei südhessischen Standorten Griesheim und Friedberg durch. Im Vergleich zur Sommerbraugerste, ist das Sortiment mit fünf zweizeiligen Sorten nur knapp halb so groß, nicht zuletzt da auch die verarbeitende Industrie ihren Schwerpunkt auf die Sommergerste legt. Aktuell sind insgesamt 14 Winterbraugersten in Deutschland zugelassen. Die Versuchsergebnisse werden nach wissenschaftlichen Standards ausgewertet sowie neutral und unabhängig bewertet. Wie auch bei den anderen Landessortenversuchen, wird das geprüfte Sortiment in zwei Intensitätsstufen behandelt. In der ersten Intensitätsstufe erfolgt nur ein reduzierter Einsatz von Wachstumsreglern, Fungizide werden keine eingesetzt. Standortangepasste Behandlungen mit Wachstumsreglern und Fungiziden erfolgen in der zweiten Intensitätsstufe. Die Nährstoffversorgung ist sowohl an den Standorten als auch in den Intensitätsstufen gleich. Dieser Aufbau ermöglicht es, die Anfälligkeit für Blattkrankheiten sowie Standfestigkeit und Strohstabilität direkt den Sorten zuzuordnen. Der Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) wertet die für die Winterbraugerste sehr entscheidenden Qualitätsparameter aus. Sorten, die bereits langjährig geprüft wurden, werden als Bezugsbasis verwendet; das bedeutet, ihre mittleren Erträge über die Standorte hinweg gelten beim Prüfen neuer Sorten als 100 %. Die Leistung neuer Sorten lässt sich dann an dieser Bezugsbasis messen und ein Zuchtfortschritt wird darüber ablesbar. Langjährige Prüfungen sind essentiell, um eine seriöse Einschätzung über das tatsächliche Leistungspotenzial einer Sorte unter dem Einfluss der verschiedenen Jahresbedingungen abgeben zu können. Daher werden abschließende Empfehlungen zum Anbau einer Sorte erst nach einer dreijährigen Prüfung gegeben.

Niedrige Erträge und teils kritische Qualitäten, Vollgerstenanteil im Schnitt unzureichend

Im vorherigen Jahr fielen die Erträge zwar geringer aus, das entscheidende Kriterium Qualität war aber durchaus überzeugend – dies ist in 2021 leider nicht der Fall. Sowohl die Erträge als auch die Qualitäten fallen in diesem Jahr deutlich unterdurchschnittlich aus. Einzelne kritische Qualitätsparameter wie der Vollgerstenanteil > 2,5 mm in Prozent werden von den meisten Sorten sowohl in der ersten als auch in der zweiten Intensitätsstufe verfehlt.

Der mittlere absolute Ertrag der Bezugsbasis (BB) in der Intensitätsstufe 1 liegt in 2021 bei 68,0 dt/ha und damit unterhalb der Werte von 2020 (76,9 dt/ha) und 2019 (84,7 dt/ha). Auch in der Intensitätsstufe 2 liegt der ermittelte Ertrag der BB mit 75,8 dt/ha unter den 81,6 dt/ha von 2019 und den 97,4 dt/ha von 2020. Tabelle 1 zeigt dazu für den Vergleich die Relativertragsergebnisse der einzelnen Sorten der letzten Jahre. Wenngleich diesjährig die mittleren Erträge der Intensitätsstufe 1 der beiden Standorte Griesheim (68,1 dt/ha) und Friedberg (67,9 dt/ha) noch recht nah beieinanderlagen ( Tabelle 2 ), so gab es in der Intensitätsstufe 2 deutliche Unterschiede zwischen den Standorten mit einem Vorsprung von 15,1 dt/ha des Standorts Friedberg vor Griesheim. Folglich konnte ein Zugewinn durch Behandlungen vor allem an Standort Friedberg beobachtet werden, wo besonders die Sorten KWS Donau (+19,2 dt/ha), KWS Liga (+17,4 dt/ha) und Desiree (+15,4 dt/ha) profitierten ( Tabelle 3 ). Im Mittel über beide Standorte erzielten KWS Liga mit 10,3 dt/ha, KWS Donau mit 9,3 dt/ha und Zophia mit 8,4 dt/ha die größten Zuwächse. Insgesamt zeigen sich die Sorten über mehrere Jahre auf ähnlichen Ertragsniveau ( Tabelle 1 ).

Bei der Vermarktung der Braugersten an zum Beispiel Mälzereien sind die Qualitätsparameter von entscheidender Bedeutung. Demnach sind die Qualitätsanforderungen zur Braugerstenvermarkten genau definiert (s. Infobox).

Qualitätsanforderungen Braugerste

  • Rohproteingehalt von mindestens 9.5% und maximal 11.5%
  • Vollgerstenanteil (> 2.5 mm) über 90%
  • Keimfähigkeit mindestens 95 bis 98%
  • Feuchtigkeit maximal 14.5%
  • Ausputz (Körner < 2.2 mm) höchstens 2%

 

Erntegut, welches die geforderten Qualitätsparameter nicht erfüllt, ist in der Regel nicht oder nur eingeschränkt für das Brauen eines Bieres verwertbar und kann z.B. ab einem Rohproteingehalt ab 12,0 % sehr häufig nur noch zu schlechteren Konditionen als Futtergetreide vermarktet werden. Wichtig ist es, den Zielkorridor für den Rohproteingehalt von mindestens 9,5 % bis 11,5 % nicht zu verfehlen. Sind die Werte zu hoch, wird die Extraktausbeute des Malzes verringert und es kommt beim Brauen zu Kältetrübungen, schlechterer Gärung und unzureichender Bierstabilität. Auf den Inputfaktor Stickstoff sollte daher ein besonderes Augenmerk gelegt werden. Daher sollte unbedingt auf organische Düngemittel verzichtet werden, da das exakte Stickstoffangebot nicht kontrolliert werden kann. Ebenso sollten Braugersten nicht nach Vorfrüchten wie Leguminosen gesät werden, deren stickstoffreiche Pflanzenreste auf der Fläche verbleiben. Bleibt nur noch die Vermarktung als Futtergetreide über, so ist ein hohes Hektolitergewicht von Vorteil. Zu guter Letzt ist es neben dem Stickstoffmanagement die Sortenwahl daher umso wichtiger. Demnach ist eine geeignete Sorte zu wählen, die das Potenzial hat die geforderten Qualitätsparameter bei gleichzeitiger Ertragstreue zu erfüllen.

Eine Übersicht über die erzielten Qualitäten zeigt die Tabelle 4 . In der Intensitätsstufe 1 wurde von drei Sorten der maximale Rohproteingehalt von 11,5 % überschritten, die Sorte KWS Donau erreichte am Standort Friedberg sogar den kritischen Wert von 12,0 %. Innerhalb der geforderten Spanne im Mittel über beide Standorte (wenn auch am oberen Ende), bewegten sich KWS Liga mit 11,2 % Rohprotein und Desiree mit 11,1 % Rohprotein. In der behandelten Intensitätsstufe 2 wurde nur von Desiree am Standort Friedberg die Grenze von 11,5 % Rohprotein überschritten. KWS Liga zeigte hier im Mittel den niedrigsten Rohproteingehalt mit 11,0 %. Im Vorjahr lagen alle geprüften Sorten in dem angestrebten Bereich von min. 9,5 bis max. 11,5 % Rohprotein. Die relativ hohen Rohproteingehalte könnten sich durch die Vorfrüchte an den Standorten erklären lassen. Am Standort Griesheim befand sich aus versuchsorganisatorischen Gründen vor der Winterbraugerste Winterraps, am Standort Friedberg Kartoffeln. Bei beiden Kulturen kann eine verstärkte Stickstoffnachlieferung nicht ausgeschlossen werden. Auch die guten Bedingungen im Frühjahr, welche zu teilweise überwachsenen Beständen sorgen, spielten sicherlich eine Rolle.

Die Anforderungen des prozentualen Vollgerstenanteils > 2,5 mm, der ebenfalls im Vorjahr von allen geprüften Sorten erreicht wurde, wurde in 2021 besonders am Standort Friedberg sehr deutlich unterschritten. In der Intensitätsstufe 1 konnte dort keine Sorte die geforderten 90 % erreichen, das Mittel fiel erschreckend niedrig mit einem Wert von 75,9 % aus. In der zweiten Intensitätsstufe am Standort Friedberg fiel das Ergebnis zwar etwas höher aus, jedoch konnte die 90%-Marke dort nur von der von der Sorte Desiree erreicht werden ( Tabelle 4 ). Am Standort Griesheim lagen in beiden Intensitätsstufen die Werte merklich höher und konnten größtenteils den geforderten Wert erreichen. Einzig KWS Liga lag mit 86,5 % in der Intensitätsstufe 1 unterhalb des Qualitätskriteriums, wiederrum in der Intensitätsstufe 2 erreichte sie die Zielmarke. Im Mittel über beide Standorte fallen somit die Vollgerstenanteile mit 83,8 % in der Intensitätsstufe 1 und 87,9 % in der Intensitätsstufe 2 zu gering aus. Die höchsten mittleren Werte über beide Standorte in der Intensitätsstufe 2 zeigen KWS Donau mit 95,8 % und KWS Somerset mit 89,0 %, letztere unterschreitet aber den Mindestwert bedingt durch die niedrigen Werte des Standorts Friedberg. Der Vollgerstenanteil gilt als wichtiges Qualitäts- und Mengenkriterium, dass den Anteil der vermarktungsfähigen Körner mit einer Mindestgröße von 2,5 mm beschreibt.

Die mittleren Hektolitergewichte liegen mit 64,4 kg/hl in der ersten Intensitätsstufe (2019: 70,6 kg/hl; 2020: 71,6 kg/hl) und 66,0 kg/hl in der zweiten Intensitätsstufe (2019: 71,7 kg/hl; 2020: 72,0 kg/hl) unter den Vorjahreswerten. Die vergleichsweise höchsten Hektorlitergewichte zeigen die Sorten KWS Liga mit 66,8 und Zophia mit 66,7 in der Intensitätsstufe 2. Bei der Tausendkornmasse hat, wie auch im Vorjahr, KWS Donau mit 44,3 g deutlich die Nase vorn.

Zusammenfassend sind im Erntejahr 2021, wie auch beim Futtergerstenanbau, deutliche Qualitätseinbußen zu vermerken. Zwar konnte durch eine Behandlung am Standort Griesheim kein wesentlicher Mehrertrag erzielt werden, jedoch wurde die Erzielung der Qualitätsmindestwerte gesichert. Der ertragsfördernde Effekt war wiederrum am Standort Friedberg deutlich, die entscheidenden Qualitätsanforderungen konnte allerdings zum größten Teil nicht erreicht werden

Sortenempfehlungen Winterbraugerste 2021

Aufgrund der zielgenauen Qualitätsvorgaben, ist die Sortenwahl bei der Braugerste umso wichtiger. Bevor die Entscheidung zum Anbau einer Winterbraugerstensorte gefällt wird, sollte jedoch die Sortenwahl dringend mit der aufnehmenden Hand besprochen werden. Die Mälzereien haben ein sehr hohes Interesse an möglichst einheitlichen Verarbeitungseigenschaften und geben daher sehr häufig ein Sortenspektrum vor, um das Erntegut in der geforderten Qualität zu erhalten. Wird von diesen Vorgaben abgewichen, ist es möglich, dass trotz guter Erträge und Qualitäten die Ware nicht vermarktet werden kann. Zudem liegt der Fokus im Braugerstenanteil vorrangig auf der Sommergerste, sodass im Vorfeld vertragliche Abstimmungen zu Sorte und Qualitäts­kriterien erfolgen sollten.

Nichtsdestotrotz bietet der LSV wertvolle Informationen zu den agronomischen Eigenschaften der Sorten. Alle Winterbraugerstensorten in den hessischen LSV wurden mindestens dreijährig geprüft, sodass fundierte Aussagen zu ihren Leistungen möglich sind. Weitere Sorteneigenschaften wie Krankheitsresistenzen oder die Strohstabilität sollten bei der Sortenwahl zusätzlich berücksichtigt werden. Ein Auszug aus der beschreibenden Sortenliste des Bundessortenamts findet sich in  Tabelle 5 .

Vorbehaltlich der Zustimmung des Gremiums aus Beratung, Praktikern, Handelshäusern, Vermehrungsbetrieben und Fachinformation, welches jährlich die offiziellen hessischen Sortenempfehlungen abstimmt, werden auf Basis der mehrjährigen Ergebnisse für die Aussaat 2021 die Winterbraugerstensorten KWS Donau und KWS Somerset für den hessischen Anbau empfohlen.

KWS Donau (KWS, Zulassung 2019) zeigte nach drei Versuchsjahren besonders in der Intensitätsstufe 1 überdurchschnittliche Erträge und liegt auch in der zweiten Stufe wiederholt über dem Durchschnitt. Ihr Vollgerstenanteil überragte in allen Prüfjahren alle weiteren Sorten des Prüfsortiments. Selbst im schwierigen Anbaujahr 2021 konnte Sie dahingehend als einzige Sorte den Anforderungen gerecht werden. Ein gutes Hektolitergewicht und eine hohe Tausendkornmasse machen die Sorte zusätzlich attraktiv. Wegen hoher Rohproteingehalte muss das Stickstoffmanagement aber gut im Auge behalten werden. Krankheitsresistenzen und Abreifeverhalten liegen mit mittleren Bereich.

Die mittelfrühe KWS Somerset (KWS; Zulassung 2017) zeigt durchschnittliche absolute Erträge. Von den mehrjährig geprüften Sorten wies sie in diesem Jahr den zweithöchsten Vollgerstenanteil auf, dazu mittlere Rohproteingehalte in der Intensitätsstufe 2 und ein relativ hohes Hektolitergewicht in der Intensitätsstufe 2 in den vergangenen Jahren. Ihre Anfälligkeit gegenüber Blattkrankheiten sowie Standfestigkeit und Strohstabilität sind als mittel eingestuft. Auch zeigt sie Vorteile durch eine geringe bis mittlere Anfälligkeit gegenüber Ramularia.

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