Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Versuchswesen Marktfruchtbau

Ergebnisse der LSV Wintergerste 2019/20 & Empfehlungen

Das Ergebnis der Wintergerstenernte in 2020 wurde sowohl in der Praxis als auch in den Landessortenversuchen als ernüchternd empfunden. Trockene Perioden ab dem Frühjahr in Verbindung mit Spätfrösten sowie regional stärkerem Krankheitsauftreten gingen zu Lasten der Erträge.

Laut einer Schätzung des statistischen Bundesamts könnte die hessische Anbaufläche der Wintergerste in 2020 bei etwa 66.300 ha liegen. Gegenüber dem Vorjahreswert von ca. 71.700 ha, wäre dies ein Rückgang von guten 8,1 %. Trotzdem wird die Gerste vorerst das zweitwichtigste Getreide in Hessen bleiben.

Basierend auf den hessischen Landessortenversuchen soll die landwirtschaftliche Praxis bei der jährlich anstehenden Sortenwahl unterstützt werden, wenn es darum geht, zwischen qualitativen und quantitativen Erträgen gegenüber der Ertragsstabilität durch z.B. Krankheitsresistenzen oder Halmstabilitäten abzuwägen.

Feuchtwarmer Herbst und Winter, danach eine ausgedehnte Trockenperiode mit Frostereignissen im Frühjahr

Nach dem trockenen Sommer in 2019, der nicht ganz so massiv ausfiel wie der Sommer 2018, folgten im Herbst und Winter 2019 sehr milde Temperaturen, hohe Niederschläge und eine überdurchschnittliche Sonnenscheindauer. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD), lagen alle drei Parameter deutlich über dem vieljährigen Monatsmittel der Jahre 1961 – 1990, welches als klimatologischer Referenzzeitraum genutzt wird. Der Winter 2019/2020 war laut dem DWD damit der zweiwärmste seit der Wetteraufzeichnung. Trotz der hohen, teils regional sehr unterschiedlichen Niederschläge in diesem Zeitraum, konnte das große Wasserdefizit im Gesamtboden, welches durch die trockenen Jahre 2018 und 2019 entstanden ist, nicht vollständig gedeckt werden. Der Oberboden war laut dem Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung bis März 2020 zeitweise ausreichend mit Wasser versorgt (vgl. https://www.ufz.de/index.php?de=37937). Ein weiterer Effekt regional hoher Niederschläge könnte gewesen sein, dass Anfang 2020 die Nmin-Werte unter dem langjährigen Durchschnitt lagen.

Die Boden- und Niederschlagsverhältnisse begünstigten die Aussaat der Wintergerste ab Mitte/Ende September sowohl in Nord- als auch in Südhessen. Spätere Aussaattermine wären durch die zunehmenden Niederschläge im Oktober deutlich erschwert worden.

Bedingt durch die milden Temperaturen war im Herbst eine verstärkte Aktivität von Getreidelaufkäfern und Blattläusen zu bemerken. Blattläuse, die einen wichtigen Vektor für Viren wie das Gerstenverzwergungsvirus (Barley yellow dwarf virus) darstellen, konnten den milden Winter verhältnismäßig gut überstehen, sodass regional erhöhte Gefahren einer Viruserkrankung der Gerste bestanden. Im Frühjahr schritt die Entwicklung der Gerstenbestände, getrieben durch die vergleichsweise hohen Temperaturen, den noch vorhandenen Wasservorrat im Boden und die intensive Sonneneinstrahlung, zügig voran. Ab Ende März kam es in Nord- wie in Südhessen vermehrt zu einem Auftreten des Zwergrostes (Puccinia hordei), für den während der letzten Niederschlagsphase Mitte März günstige Infektionsbedingungen (hohe Luftfeuchte gepaart mit Temperaturen um 18 – 25°C) vorlagen. An allen LSV-Standorten wurde von Ende März bis Juni Zwergrostbefall in den zwei- und mehrzeiligen Gersten vorgefunden. Ebenso waren nesterweise in den Beständen Spuren eines Befalls mit dem Gerstenverzwergungsvirus zu entdecken, welcher höchstwahrscheinlich dem vermehrten Auftreten von Vektoren (siehe oben) geschuldet war. Vereinzelt kam es ebenfalls zu einem Auftreten von Rhynchosporium-Blattflecken (Rhynchosporium secalis) sowie Echtem Mehltau (Blumeria graminis). Ab Mai kam es zu vermehrten Berichten eines Auftretens von Gerstenflugbrand (Ustilago nuda) trotz vorhandener Beize am Saatgut. Um eine Wirksamkeit der Beize zu gewährleisten, sollte die Wahl des Saatguts mit größter Sorgfalt erfolgen und auf zertifiziertes Saatgut zurückgegriffen werden. In den LSV am Eichhof und in Friedberg wurde Mitte Juni ebenfalls ein stärkerer Befall mit Ramularia-Blattflecken (Ramularia collo-cygni) bonitiert, in Korbach kam es bereits Ende Mai zu einem Befall mit Ramularia. Die Resistenzeigenschaften der einzelnen Sorten gegen Ramularia werden in 2020 erstmals in der Beschreibenden Sortenliste dargestellt (Tabellen 1 + 2).

Starke Temperaturschwankungen mit Frostereignissen Ende März/Anfang April und Mitte Mai, letztere pünktlich zu den Eisheiligen, hinterließen ihre Spuren in den Gerstenbeständen. Am 12. Mai wurden bei den Versuchsstandorten Eichhof (HEF) – 1,5 °C, Rauischholzhausen (MR) – 1,6 °C, Korbach (KB) – 1,2 °C, Friedberg (FB) + 1,0 °C und Griesheim (DA) – 0,9 °C minimale Lufttemperaturen an nahegelegenen Wetterstationen gemessen. Es kam in der Folge verstärkt zu einem Auftreten der sogenannten Laternenblütigkeit, die auf Frostereignisse besonders zu empfindlichen Stadien wie der Blüte zurückzuführen ist. Ihren Namen hat die Laternenblütigkeit daher, dass bei gegen das Licht gehaltenen Ähren die Spelzen durscheinen, diese also nicht befruchtet wurden und somit kein Korn ausbilden können. Hiervon waren in den hessischen LSV besonders Sorten mit einem frühen Ährenschieben betroffen. Vor allem an den Standorten Korbach, Eichhof und Rauischholzhausen konnte dieses Phänomen beobachtet werden. Sorten, die in besonderem Maße von der Laternenblütigkeit betroffen war, sind in der Tabellen 3 bis 7 mit T für „deutliche Ausprägung ≥ 4“ und TT „starke Ausprägung ≥ 6“ markiert.

Aufgrund der anhaltenden Trockenheit am Standort Griesheim, war es nötig, die zweizeiligen Gerstenbestände zu bewässern, um einem Totalausfall des Versuchs entgegenzuwirken. Am 06. und 24. April sowie am 11. Mai wurden die Flächen jeweils 35 mm beregnet.

Die Ernte der Versuchsflächen begann, je nach Standort, Anfang bis Mitte Juli.

Fünf Standorte liefern Daten für die hessischen Landessortenversuche

Die hessischen Landessortenversuche für die zwei- und mehrzeilige Wintergerste werden an fünf sich über das Bundesland verteilenden Versuchsstandorten durchgeführt. Die Prüfungen erfolgen nach wissenschaftlichen Standards, die Ergebnisse werden neutral und unabhängig bewertet. An den jeweiligen Standorten werden die geprüften Sortimente unter den gleichen Bedingungen behandelt. Das bedeutet, dass sie jeweils mit der gleichen Menge an Nährstoffen versorgt und mit der gleichen Intensität hinsichtlich Pflanzenschutzmitteln und Wachstumsreglern behandelt werden. Die Bestände werden regelmäßig bonitiert, um ihr Wachstum, ihre Entwicklung und gegebenenfalls auftretende Pflanzenkrankheiten zu erfassen. Die Auswertung der Qualitätsparameter wie Eiweißgehalt oder Hektolitergewicht erfolgt objektiv durch den Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL). Aufgrund der potenziell höheren Bestockungsintensität von Hybridgerstensorten, wird auf Wunsch der Züchter die Aussaatstärke von Hybridsorten gegenüber der ortsüblichen Saatstärke, um ein Drittel reduziert.

Im Jahr 2020 wurden neun zweizeilige Wintergersten geprüft, davon waren vier zum ersten Mal im Prüfsortiment des LSV vorhanden. Bei den mehrzeiligen Wintergersten kamen achtzehn Sorten in die Prüfung, vier davon zum ersten Mal. Um einen Vergleich zwischen zwei- und mehrzeiligen Gersten zu ermöglichen, wurde die zweizeilige Sorte California im mehrzeiligen Sortiment und die mehrzeilige Sorte KWS Orbit im zweizeiligen Sortiment mitgeführt.

Zur Bewertung der Standfestigkeit und Krankheitsanfälligkeit werden die Sorten in jeweils zwei unterschiedlichen Intensitätsstufen behandelt. In Stufe 1 wird komplett auf den Einsatz von Fungiziden verzichtet und nur eine reduzierte Wachstumsreglermenge appliziert. Die in dieser extensiven Variante auftretenden Pflanzenkrankheiten oder Standfestigkeitsproblemen können so unmittelbar den Sorteneigenschaften in Verbindung mit dem Standort zugerechnet werden. Das tatsächliche Leistungspotential einer Sorte lässt sich in der Intensitätsstufe 2 abbilden, die standortüblich mit Fungiziden und Wachstumsreglern behandelt wird.

Zugewinn durch Fungizidmaßnahmen trotz ungünstiger Witterungsbedingungen?

Trotz schwieriger Witterungsbedingungen, wie einem trockenen Frühsommer und teils starken Temperaturschwankungen, konnte durch Behandlungen mit Fungiziden und Wachstumsreglern ein Zugewinn sowohl bei der mehrzeiligen, als auch bei der zweizeiligen Wintergerste festgestellt werden. Im mehrzeiligen Sortiment konnten durch den Einsatz von Fungiziden und Wachstumsreglern durchschnittliche Mehrerträge von 15,7 dt/ha realisiert werden. Hierbei traten jedoch merkliche Standortunterschiede mit einer Spannweite von 8,7 bis 20,5 dt/ha auf. Die ertragssteigernde Wirkung resultierte an den Standorten Korbach, Rauischholzhausen und am Eichhof aus einer Verbesserung der Blattgesundheit. Das Auftreten von Zwergrost in Rauischholzhausen und Korbach sowie von Ramularia an den Standorten Friedberg und Eichhof konnte durch eine Fungizidbehandlung reduziert werden. Am Standort Friedberg fiel die Wirkung aber durch parallele Virusinfektionen geringer aus. Hinsichtlich der Standfestigkeit und Strohstabilität haben die Bestände in Rauischholzhausen, Korbach und am Eichhof am stärksten von der Behandlung profitiert. Aus den Behandlungen konnten bei den mehrzeiligen Sorten vor allem KWS Higgins, KWS Kosmos und Esprit einen Nutzen ziehen. Die gemittelten Kornerträge über die LSV-Standorte im zweizeiligen Sortiment ließen sich durch eine Behandlung um 7,2 dt/ha steigern. Wie auch bei der mehrzeiligen Gerste kam es hierbei zu Standortunterschieden, die sich über 3,3 dt/ha bis 13,4 dt/ha erstreckten. Der höchste Zugewinn der zweizeiligen Wintergersten konnte bei der Sorte Valerie beobachtet werden.

Erträge in 2020 unter denen der Vorjahre

In der Bezugsbasis des mehrzeiligen Sortiments (California, KWS Orbit, SY Galileoo, KWS Higgins, SU Jule, Mirabelle) fielen die mittleren Erträge in diesem Jahr mit 95,0 dt/ha in der Intensitätsstufe 2 merklich geringer aus als die der Vorjahre (Tabelle 3). Noch deutlich niedriger sind die Erträge bei der Bezugsbasis in der Intensitätsstufe 1 mit 78,7 dt/ha. Bei der Betrachtung der fünf einzelnen LSV-Standorte fällt auf, dass besonders Standort Korbach (KB) in der ersten wie in der zweiten Intensitätsstufe einen geringen Kornertrag aufweist. Als Ursache dafür kann ein multipler Befall mit Blattkrankheiten, Viruserkrankungen in den Beständen und das Auftreten der Laternenblütigkeit, deren Auslöser wahrscheinlich die Spätfröste im Mai waren, gesehen werden. Die vergleichsweise guten Erträge am Standort Rauischholzhausen (MR) in der Intensitätsstufe 2 können einem relativ geringen Auftreten der Laternenblütigkeit, einer guten Standfestigkeit und Strohstabilität am Standort zu gerechnet werden. Der Versuch am Standort Fritzlar war leider nicht auswertbar.

In der der Bezugsbasis des zweizeiligen Sortiments (California, SU Ruzena, Sandra, KWS Infinity) wurden in der Intensitätsstufe 2 im Mittel 91,1 dt/ha erreicht, was ebenfalls wie bei den mehrzeiligen Sorten am unteren Ende der letzten Jahre liegt und vergleichbar mit dem Jahr 2018 ist (Tabelle 4). In der Intensitätsstufe 1 lagen die durchschnittliche Erträge der Bezugsbasis bei 85,1 dt/ha, also ebenfalls vergleichbar mit den Erträgen von 2018. Schwächster Standort war hierbei Griesheim, wo trotz dreimaliger Beregnung nur 80,2 dt/ha gedroschen wurden. Die höchsten durchschnittlichen Erträge wurden in Rauischholzhausen erreicht.

Wie weiter oben erwähnt, ist davon auszugehen, dass die Spätfröste im Mai einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Kornausbildung früher abreifender Sorten hatte. An mehreren LSV-Standorten wurde je Sorte das Auftreten der resultierenden Laternenblütigkeit bonitiert und in Ausprägungsstufen von 1 – 9 eingeteilt. Betroffene Sorten sind in den Tabellen 3,4, je nach Ausprägungsstufe, mit T für eine deutliche Ausprägung ≥ 4 und mit TT für eine starke Ausprägung ≥ 6 markiert, wenn die Laternenblütigkeit an mindestens einem hessischen LSV-Standort in der jeweiligen Ausprägung auftrat. Es wurde sich bewusst dagegen entschieden, die betroffenen Sortenerträge aus der Berechnung auszuschließen, da sie den tatsächlichem Ist-Zustand in den hessischen LSV 2020 darstellen. Ereignisse wie Spätfröste treten zwar nicht jährlich auf, können aber, je nach Sortenwahl, einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Erträge in der Praxis haben.

Qualitätssteigerungen im Vergleich zu den Vorjahren

Bei den vom Landesbetrieb Hessisches Landeslabor erfassten Qualitätsparametern, zeigte sich, dass das mittlere Hektolitergewicht der mehrzeiligen Sorten mit 68,2 kg/hl in der Intensitätsstufe 1 (reduzierte Behandlungsintensität) und mit 69,9 kg/hl in der Intensitätsstufe 2 (praxisübliche Behandlungsintensität) merklich über dem vom Handel geforderten Hektolitergewicht von 64,0 kg/hl lagen (Tabelle 5). Im Vergleich zu den Vorjahren 2018 (67,4 kg/hl) und 2019 (67,9 kg/hl) liegt das damit Niveau der Intensitätsstufe 2 etwas höher. Besonders hohe Werte wurden von der Sorte KWS Flemming sowohl in der Intensitätsstufe 1 (70,5 kg/hl) und in der Intensitätsstufe 2 (72,4 kg/hl) erreicht. Den zweiten Platz in der Intensitätsstufe 1 belegen SU Jule mit 70,2 kg/hl und in der Intensitätsstufe 2 SY Baracooda mit 71,6 kg/hl. Die Sorte SU Ellen lag auf den LSV-Standorten Rauischholzhausen (MR) und Korbach (KB) teilweise knapp unter dem geforderten Hektolitergewicht.

Beim zweizeiligen Sortiment konnte in diesem Jahr in der Intensitätsstufe 1 ein mittleres Hektolitergewicht von 70,5 kg/hl und in der Intensitätsstufe 2 von 71,1 kg/hl erreicht werden (Tabelle 5) Damit überschreitet das Hektolitergewicht in der Intensitätsstufe 2 die beiden Vorjahreswerte von 70,1 kg/hl (2018) und 69,9 kg/hl (2019). Sowohl in der Intensitätsstufe 1 als auch in der Intensitätsstufe 2 überschritten alle zweizeiligen Sorten, auf allen LSV-Standorten, den Wert von 64,0 kg/hl. Besonders hohe mittlere Hektolitergewichte wurden bei den Sorten Valerie, Valhalla, KWS Moselle und Sandra gemessen. Der Marktwertanteil (>2,2 mm) erreichte in der Intensitätsstufe 2 bei den mehrzeiligen Sorten durchschnittlich 98,7 % und bei den zweizeiligen 99,4 %. Das gute Niveau von 2019 konnte damit überschritten werden.

Mehrjährige Erfahrungen zur Einstufung einer Sorte nötig

Eine seriöse Einschätzung des Leistungspotenzials einer Sorte ist erst nach mehrjähriger Beobachtung möglich. In jedem Prüfjahr müssen wichtige Eigenschaften wie die Krankheitsresistenzen, die Standfestigkeit und Strohstabilität abhängig von Witterungs- und Standortbedingungen sowie vom regionalen Krankheitsdruck beurteilt werden, um zu einem nachvollziehbaren Ergebnis zu kommen. Besonders im Jahr 2020 zeigte sich, dass Witterungsereignisse wie Spätfröste bestimmte Sorten hart treffen können und sie nicht ihr vollständiges Leistungspotenzial abrufen können. Um das Anbaurisiko zu minimieren, sollte bei der Sortenwahl auch das Merkmal der Ertragssicherheit berücksichtigt werden. Es ist zwar nie auszuschließen, dass z.B. extremere Witterungsereignisse oder Krankheitsauftreten zu einem stärkeren Ertragsausfall führen, aber durch die Wahl ertragsstabiler Sorten, kann dieses Risiko zumindest reduziert werden.

Bei den dreijährig erprobten mehrzeiligen Sorten können nun auch im dritten Jahr KWS Orbit und die Hybridsorte SY Galileoo in der ersten und zweiten Intensitätsstufe vom Ertrag, wie auch der Ertragssicherheit überzeugen (Tabelle 6). KWS Higgins bringt wie in den letzten Jahren in der Intensitätsstufe 2 überdurchschnittliche Erträge, mit reduzierter Behandlung liegen die Erträge der Sorte aber eher im durchschnittlichen Bereich. SU Jule und Mirabelle können in der Intensitätsstufe 1 durchaus überzeugen, in der Intensitätsstufe 2 schrumpft aber ihr Vorsprung gegenüber den anderen Sorten durch nur geringe Zugewinne. Nach zweijähriger Prüfung heben sich KWS Flemming, die besonders im zweiten Jahr in beiden Intensitätsstufen überzeugte, Melia sowie die Hybriden Jettoo EU und SY Baracooda ab.

Im zweizeiligen Sortiment hat KWS Infinity in der Intensitätsstufe 2 einen deutlichen und in der Intensitätsstufe 1 einen leichten Vorsprung vor California und Sandra (Tabelle 7). SU Ruzena konnte im Jahr 2020 nicht die Werte von den Vorjahren erreichen, was wahrscheinlich auch an einem starken Auftreten der Laternenblütigkeit bei der Sorte lag. Bei den zweijährig geprüften Sorten hebt sich besonders KWS Moselle ab, die sowohl in der Intensitätsstufe 1 als auch 2 überdurchschnittliche Erträge brachte. Die Sorte Valerie konnte in der Intensitätsstufe 2 überzeugen.

Ein Blick über den hessischen Tellerrand kann sich lohnen

Regionale Boden- und Klimabedingungen machen nicht an der hessischen Landesgrenze halt, sondern können sich weit über das Bundesgebiet erstrecken. Daher kann es durchaus sinnvoll sein, Ergebnisse von Landessortenversuchen anderer Bundesländer in die Entscheidungsfindung miteinzubeziehen. In einer bundesweiten Kooperation wurden Boden-Klima-Räume für Deutschland definiert, in denen sehr ähnliche Anbaubedingungen für Kulturpflanzen vorherrschen. Über das Geoportal des Julius-Kühn-Instituts ( http://geoportal.julius-kuehn.de/) ist die Gliederung der Boden-Klima-Räume einsehbar. Die fünf hessischen LSV-Standorte liegen in drei solcher Boden-Klima-Räume: Korbach und Eichhof in der „Höhenlage Mitte/West“; Friedberg, Fritzlar und Rauischholzhausen in der „Mittellage Südwest“ und Griesheim in der „Wärmelage Südwest“.

In Hessen geprüften Neuzulassungen

In 2020 wurden durch das Bundessortenamt (BSA) jeweils sechs mehrzeilige und zweizeilige Winter­futter­gersten zugelassen. In den hessischen LSV wurden von diesen Neuzulassungen jeweils vier geprüft.

Die erstmals in den Landessortenversuchen geprüften Neuzu­lassun­gen werden hier kurz mit den relevanten Sorten­eigenschaften dargestellt. Die aktu­ellen Einstufungen (Noten 1 bis 9) des Bundessortenamtes der geprüften Sorten sind den Tabellen 1 und 2 zu entnehmen. Dabei bedeutet die Note 1 eine sehr geringe Ausprägung eines Merkmals (z.B. sehr niedrig, sehr kurz, sehr früh) und Note 9 eine hohe Ausprägung (z.B. sehr hoch, sehr lang, sehr spät). Eine mittlere Merkmalsausprägung wird mit der Note 5 bewertet.

Bei KWS Memphis (KWS, mz) handelt es sich um eine später abreifende Liniensorte mit einer mittleren Krankheitsanfälligkeit. Auffällig sind ihre gute Standfestigkeit und ihre als hoch eingestuften Kornerträge in den Stufen 1 und 2 und Tausendkornmasse. Im ersten Versuchsjahr zeigte die Sorte, trotz eines merklichen Auftretens der Laternenblütigkeit, überdurchschnittliche Erträge.

Esprit (DSV, mz) zeichnet sich durch hohe bis sehr hohe Ertragsleistungen in den Stufen 1 und 2 sowie einem guten Marktwareanteil aus. Ihre Krankheitsanfälligkeit und Standfestigkeit liegen im ausgeglichenen Mittelfeld. In der Abreife ist sie mittel bis spät. Trotz an der Sorte aufgetretenen Laternenbültigkeit, wurden in der zweiten Intensitätsstufe überdurchschnittliche und in der ersten Intensitätsstufe durchschnittliche Ertragszahlen erreicht.

Viola (DSV, mz) ist eine kurzstrohigere Sorte mit einer allgemein guten Standfestigkeit und Strohstabilität. Hervorzuheben sind ebenfalls ihre als hoch und sehr hoch eingestuften Kornerträge der ersten und zweiten Stufe. Allerdings zeigt sie eine hohe Anfälligkeit gegenüber Mehltau und Zwergrost. Ihre Erträge lagen in den LSV unter dem Durchschnitt, was auch einem hohen Auftreten von Laternenblütigkeit geschuldet sein kann.

Teuto (Secobra SZ, mz) zeigt eine hohe Toleranz gegenüber Zwergrost und verfügt auch sonst über eine mittlere bis gute Blattgesundheit. Ihre Kornerträge der ersten und zweiten Stufe wurden jeweils mit hoch eingestuft. Strohstabilität und Standfestigkeit liegen im mittleren Bereich. In ihrem ersten Jahr zeigte Teuto stark überdurchschnittliche Erträge in der Intensitätsstufe 1 und überdurchschnittliche Erträge in der Intensitätsstufe 2.

Die kurzstrohige Sorte Valhalla (Ackermann SZ / Hauptsaaten, zz) zeigt eine gute Strohstabilität und Standfestigkeit bei mittlerer Krankheitsanfälligkeit mit besonderer Resistenz gegen Rhynchosporium. Tausendkornmasse und der Kornertrag in der ersten Stufe wurden vom Bundessortenamt als hoch bis sehr hoch und der Kornertrag der zweiten Stufe als hoch bewertet. Trotz Schäden durch die Spätfrost konnte die Sorte überdurchschnittliche Erträge in beiden Intensitätsstufen realisieren. Das gemessene Hektolitergewicht war ebenfalls überdurchschnittlich.

Bordeaux (Saaten-Union, zz) weist eine niedrige Wuchshöhe in Kombination mit einer niedrigen Lagerneigung und guter Standfestigkeit sowie Strohstabilität auf. Neben einer durchschnittlichen Krankheitsanfälligkeit zeigt die Sorte hohe bis sehr hohe Kornerträge in den Stufen 1 und 2 sowie ein späteres Abreifeverhalten. In 2020 erreicht Bordeaux Erträge, die in beiden Intensitätsstufen deutlich über dem Durchschnitt lagen.

SU Celly (Saaten-Union, zz) zeichnet sich besonders durch eine gute Standfestigkeit und Strohstabilität sowie eine sehr gute Resistenz gegenüber Mehltau und Zwergrost aus. Ihr Kornertrag in der zweiten Stufe ist als hoch, in der ersten als hoch bis sehr hoch eingestuft. Der Eiweißgehalt der Sorte befindet sich im oberen Bereich. Trotz eines merklichen Auftretens von Laternenblütigkeit, konnten von der Sorte in beiden Intensitätsstufen überdurchschnittliche Erträge erreicht werden.

Bianca (SZ Streng / IG Pflanzenzucht, zz) ist eine später abreifende zweizeilige Wintergerste mit guter Standfestigkeit und Strohstabilität. Ebenfalls auffällig ist ihre Tausendkornmasse, die vom Bundessortenamt als sehr hoch eingestuft wurde. Kornertrag Stufe 1 und 2 sind ebenfalls im höheren Bereich. Bei der Blattgesundheit liegt die Sorte im guten Mittelfeld. In ihrem ersten Jahr konnte Bianca überdurchschnittliche Erträge in beiden Intensitätsstufen liefern.

Empfehlung zu mehrzeiligen Sorten

Die hessischen und überregionalen Ergebnisse der Landessortenversuche demonstrieren, dass leistungsstarke Sorten auch unter schwierigen Witterungsverhältnissen stabile und hohe Er­träge bei guten Kornqualitäten erzielen können. Vorbehaltlich der Zustimmung des Gre­miums aus Beratung, Praktikern, Handelshäusern, Vermehrungsbetrieben und Fachin­for­mation, welches jährlich die offiziellen hessischen Sorten­empfehlungen abstimmt, werden auf Basis der mehrjährigen Ergebnisse für die Aussaat 2020 die mehrzeiligen Sorten KWS Orbit, KWS Higgins, SU Jule und Mirabelle empfohlen. Neben den bewährten Sorten umfasst die Empfehlung auch neuere Sorten mit mindestens zweijähriger LSV-Prüfung für den Probe­an­bau, um einen fließenden Sortenwechsel zu ermöglichen. Eine Liste der für alle Winterungen offiziell empfohlenen Sorten wird Anfang September an dieser Stelle ver­öffentlicht. Bei der Wahl des Saatgutes sollte immer auch dessen Wirtschaftlichkeit beachtet werden. Die Verwendung von Hybridsaatgut kann aufgrund der hohen Saatgutkosten, unter Umständen nicht ökonomisch sinnvoll sein.

KWS Orbit (KWS; Zulassung 2018) zeigte sich über die Prüfjahre ertragsstabil und lieferte in den hessischen LSV sowohl im intensiven als auch im extensiven Anbau stabile bis überdurchschnittliche Erträge. Standfestigkeit und Strohstabilität liegen im Mittelfeld, bei den Blattkrankheiten sollte auf Rhynchosporium und Zwergrost geachtet werden. Mit gezielten Pflanzenschutzmaßnahmen können diese Schwächen in den Griff bekommen und mit der Sorte überdurchschnittliche Erträge erwirtschaftet werden.

KWS Higgins (KWS, Zulassung 2017) kann in der Intensitätsstufe 2 überdurchschnittliche Erträge erzielen. Die starke Neigung zum Lager und Halmknicken macht eine Behandlung mit Wachstumsreglern in den meisten Fällen nötig. Ein Befall mit Zwergrost muss wegen der hohen Sortenanfälligkeit im Auge behalten werden. Die Sorte liefert einen hohen Marktwareanteil bei gutem Hektoliter­gewicht.

SU Jule (Saaten Union; Zulassung 2018) verfügt über eine geringe Neigung zum Halmknicken und auch sonst gute Standfestigkeits- und Strohfestigkeitseigenschaften. Die Anfälligkeit für Blattkrankheiten liegt im Mittelfeld mit einer stärkeren Anfälligkeit gegenüber Mehltau. Die Erträge in der Intensitätsstufe 1 sind überdurchschnittlich, in der Intensitätsstufe 2 stabil mit einer guten Hektorlitermasse.

Mirabelle (DSV, Zulassung 2018) kann für viehhaltende Betriebe in den Höhenlagen Hessens interessant sein, für die nicht nur der Korn-, sondern auch der Strohertrag von Relevanz ist. Mirabelle weist eine größere Pflanzenlänge auf und zeichnet sich durch eine gute Stroh­stabilität aus. Bei der Krankheitsanfälligkeit ist sie verhältnismäßig ausgeglichen. Die Erträge in der Intensitätsstufe 2 liegen im durchschnittlichen Bereich, erreichten bei der Intensitätsstufe 1 aber ein überdurchschnittliches Niveau.

KWS Flemming (KWS; Zulassung 2019) konnte im zweiten Anbaujahr mit deutlich überdurchschnittlichen Erträgen aufwarten. Ihre Anfälligkeit gegenüber Blattkrankheiten liegt im guten Mittelfeld mit einer guten Resistenz gegenüber Rhynchosporium. Schwächen bestehen bezüglich des Ährenknickens in Kombination mit durchschnittlicher Neigung zum Lager und Halmknicken. In beiden Intensitätsstufen konnte bei der Sorte ein sehr hohes Hektolitergewicht beobachtet werden.

Die Sorten Journey und Melia präsentierten in den ersten beiden Jahren interessante Ergebnisse und sollten daher im Auge behalten werden.

Journey (IG Pflanzenzucht; Zulassung 2018) zeigte nach zwei Versuchsjahren in der ersten und zweiten Intensitätsstufe überdurchschnittliche Erträge. Bei Standfestigkeits- und Strohstabilitätsparametern sowie bei der Blattgesundheit liegt im mittleren Bereich.

Melia (SZ Streng / IG Pflanzenzucht; Zulassung 2019) konnte in 2020, trotz des Auftretens der Laternenblütigkeit, überdurchschnittliche Erträge liefern. Ihre Neigung zum Lager und Ährenknicken kann eine Behandlung mit Wachstumsreglern erforderlich machen. Sie zeigt gute Resistenz gegen Mehltau aber eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Netzflecken.

Empfohlene zweizeilige Sorten

Im zweizeiligen Sortiment werden California, KWS Infinity und Sandra erneut empfohlen. Für den Probeanbau eignen sich die Sorten KWS Moselle und Valerie.

Die langjährig geprüfte California (Limagrain; Zulassung 2012) erbringt stabile, mittlere Erträge bei guter Kornausbildung. Die mittelspät abreifende Sorte zeichnet sich aus durch eine gute Strohstabilität und Standfestigkeit. Auch die Blattgesundheit weist keine Schwächen auf. Die Winterfestigkeit liegt allerdings nur auf einem mittleren Niveau, was auf auswinterungs­gefährdeten Standorten zu beachten ist.

KWS Infinity (KWS; Zulassung 2015) bringt stabil mittlere Erträge. Ergebnisse aus den neuen Bundesländern zufolge ist die Winterhärte besser ausgeprägt als die von California. Standfestigkeit und Strohstabilität liegen auf einem mittleren Niveau. Die Blattgesundheit ist als gut einzustufen, wenn man von der erhöhten Anfälligkeit gegen Mehltau absieht.

Sandra (IG Pflanzenzucht; Zulassung 2010) ist eine kurzstrohige Gerste mit durchschnittlicher Standfestigkeit, Halm- und Ährenstabilität. Sandra ist anfälliger für Zwergrost und Ramularia, und weniger anfällig für Mehltau. Hervorzuheben ist ihre sehr gute Kornqualität. Sandra ist jedoch etwas stärker auswinterungsgefährdet.

KWS Moselle (KWS; Zulassung 2019) konnte in den ersten beiden Jahren mit überdurchschnittlichen Erträgen bei hohen Hektorlitermassen in beiden Intensitätsstufen überzeugen. Standfestigkeit und Strohstabilität liegen im Mittelfeld. Einer geringen Anfälligkeit gegen Zwergrost steht eine erhöhte Anfälligkeit gegen Ramularia gegenüber.

Weiter beobachtet wird Valerie (SZ Breun / Limagrain; Zulassung 2020), die während der zweijährigen Prüfphase in der Intensitätsstufe 2 überdurchschnittliche Erträge bei einem überdurchschnittlichen Hektolitergewicht in beiden Intensitätsstufen zeigte. Die Sorte verfügt über eine zusätzliche Resistenz gegen das Gelbmosaikvirus-Typ2, weist aber erhöhte Anfälligkeiten gegenüber Ramularia und Zwergrost auf. Auch neigt sie zum Ährenknicken. Ihr Marktwareanteil liegt bezogen auf die in 2020 geprüften Sorten im oberen Bereich.

Die nachfolgenden Tabellen 1 und 2 können nicht barrierefrei dargestellt werden.
Bitte kontaktieren Sie bei Fragen telefonisch Gabriele Käufler 06621 9228 15 oder Manuel Fränzke 06621 9228 697.

Tabelle 1: Auszug aus der Beschreibenden Sortenliste 2020, mehrzeilige Wintergerste

Neigung zuAnfälligkeit fürErtragseigenschaftenQualitätZulassung
SortenZüchter / VertreiberÄhren-schiebenReife-zeitPflanzen-längeAus-winterungLagerHalm-knickenÄhren-knickenMehl-tauNetz-fleckenRhyncho-sporiumRamu-lariaZwerg-rostGMV²Bestandes-dichteKornzahl / ÄhreTausend-kornmasseKornertrag Stufe 1Kornertrag Stufe 2Marktware-anteilVollgerste-anteilHektoliter-gewichtEiweiß-gehaltJahr der ZulassungZulassungs-rubrik³
(Hyb) = Hybride

(²) Bedeutung der Noten für: Anfälligkeit für Gelbmosaikvirus
Note /  Bedeutung
1     Resistenz gegen BaYMV-1, BaMMV
1+  Resistenz gegen BaYMV-1, BaYMV-2, BaMMV
1*   Resistenz gegen BaYMV-1, BaYMV-2
9    keine Resistenz

(³) Bedeutung der Noten für: Zulassungsrubrik

Note / Bedeutung

1   Mit Voraussetzung des landeskulturellen Wertes in Deutschland zugelassen
2   In einem anderen EU-Land eingetragen
3   Ohne Voraussetzung des landeskulturellen Wertes zugelassen
4   Zur Ausfuhr außerhalb der Vertragsstaaten bestimmt

California zz VRSLimagrain564543444454182776766320121
KWS Orbit VRSKWS Lochow55555445656145668775220181
SY Galileoo (Hyb) VRSSyngenta55655735543146689775220181
KWS HigginsKWS Lochow55666444548146668886220171
SU JuleEckendorf / SU56643465445144777776220181
MirabelleEckendorf / DSV56643455444145777776220181
JourneyIG Pflanzenzucht56655545444137677775220181
SY Baracooda (Hyb)Syngenta56755635446136678776220181
ParadiesDSV55666745443137576545320191
DiadoraDSV / Hauptsaaten45644554445144877885320191
KWS
Flemming
KWS
Lochow
55655644354146688656320191
MeliaSZ Streng /    IG Pflanzenzucht55765636445146778776220191
SU
Laurielle
Nordsaat /
SU
445466444451+36777895320191
Jettoo
EU (Hyb)
Syngenta5565554544415568820162
KWS
Memphis
KWS Lochow566435544551+46777887320201
EspritDSV56654444445146688886220201
ViolaDSV45434475556156689655220201
TeutoSecobra SZ66664545443147688776220201
KWS Meridian VGLKWS Lochow555466556445146667775320111
SU EllenNordsaat / SU3455446444561*37677874220141
KWS KosmosKWS Lochow655455444447146667875220151

 

 

Tabelle 2: Auszug aus der Beschreibenden Sortenliste 2020, zweizeilige Wintergerste

Neigung zuAnfälligkeit fürErtragseigenschaftenQualitätVGZulassung
SortenZüchter / VertreiberÄhren-schiebenReife-zeitPflanzen-längeAus-winterungLagerHalm-knickenÄhren-knickenMehl-tauNetz-fleckenRhyncho-sporiumRamu-lariaZwerg-rostGMV²Bestandes-dichteKornzahl / ÄhreTausend-kornmasseKornertrag Stufe 1Kornertrag Stufe 2Marktware-anteilVollgerste-anteilHektoliter-gewichtEiweiß-gehaltnach VFFJahr der ZulassungZulassungs-rubrik³
(²) Bedeutung der Noten für: Anfälligkeit für Gelbmosaikvirus
Note /  Bedeutung
1     Resistenz gegen BaYMV-1, BaMMV
1+  Resistenz gegen BaYMV-1, BaYMV-2, BaMMV
1*   Resistenz gegen BaYMV-1, BaYMV-2
9    keine Resistenz(³) Bedeutung der Noten für: Zulassungsrubrik
Note / Bedeutung1   Mit Voraussetzung des landeskulturellen Wertes in Deutschland zugelassen
2   In einem anderen EU-Land eingetragen
3   Ohne Voraussetzung des landeskulturellen Wertes zugelassen
4   Zur Ausfuhr außerhalb der Vertragsstaaten bestimmt
California zz VRSLimagrain5645434444541827767663120121
KWS Orbit
mz VRS
KWS Lochow555 –554456561456687762220181
SU RuzenaAckermann SZ/Saaten Union353 –446444641917777762320171
ValerieSZ Breun / Limagrain454 –556444761+918678971420191
KWS MoselleKWS Lochow554 –554444631927787672520191
ValhallaAckermann SZ / Hauptsaaten453 –444443641818877672620201
BordeauxSaaten Union553 –433544651917887771720201
SU CellyNordsaat454 –424244431827877674820201
BiancaSZ Streng / IG564 –434544441629877773920201
SandraSZ Bauer / IG45465554457618186688631020101
KWS InfinityKWS Lochow65455547446418176776621120151

 

Tabelle 3: LSV Wintergerste mehrzeilig Hessen; Erträge (relativ zur Bezugsbasis (BB)), Versuchsjahr 2019/2020

BB = Bezugsbasis (3-jährig geprüfte Sorten über alle Standorte)
VGL = Vergleichssorte
VD = Versuchsdurchschnitt über alle Sorten
GD = Grenzdifferenz
TS = Trockensubstanz
zz = zweizeiligFB = Friedberg
FZ = Fritzlar
HEF = Bad Hersfeld (Eichhof)
KB = Korbach
MR = Marburg
* = Ausprägung Laternenblütigkeit in 2020 ≥ 4
** = Ausprägung Laternenblütigkeit in 2020 ≥ 6
(²) Bedeutung der Noten für: Anfälligkeit für Gelbmosaikvirus
Note / Bedeutung
1    Resistenz gegen BaYMV-1, BaMMV
1+  Resistenz gegen BaYMV-1, BaYMV-2, BaMMV
1*   Resistenz gegen BaYMV-1, BaYMV-2
9    keine Resistenz
Resis-tenzen 2)unbehandelt (rel. zur BB)fungizidbehandelt (rel. zur BB)
FBFZHEFKBMRMittelFBFZHEFKBMRMittel
BB (dt/ha) 82,7 76,5 68,9 86,8 78,7 91,6 90,9 90,2107,3 95,0
VD (dt/ha) 85,5 78,6 69,1 87,9 80,3 94,2 92,8 89,6107,5 96,0
GD 5 % (relativ)  6,2  7,6  8,4  4,0  5,6  6,4  6,5  3,3
California zz BB1 94nicht
auswertbar
104109 95100 93nicht
auswertbar
100104 97 99
KWS Orbit BB **1110105 92 99102107107 97103103
SY Galileoo  BB  (Hybride)1107107117109110102112109105107
KWS Higgins BB1 99 96 99 99 98103106107104105
SU Jule  BB *1102108107108106 98101101 99100
Mirabelle  BB1106118119105111105110111 98105
Journey1110107103106106102107103103103
SY Baracooda  (Hybride)1100108109 99104106110108101106
Paradies *1101101 97 97 99112 99 97 96101
Diadora1107107100 97103105101101 95101
KWS Flemming *1112117104113112102113106107107
Melia **1108110104106107108104102101104
SU Laurielle **1+ 94 83 74 96 87 95 82 69 93 85
Jettoo  EU  (Hybride)1118118118110116114112107104109
KWS Memphis *1+104107104100104106106104 98104
Esprit *1107 99 91102100103113102102105
Viola **1101 90 87 90 92100 91 78 99 92
Teuto1109111115110111106108108104106
A n h a n g s o r t i m e n t
KWS Meridian  BB1102101 98102101103105 99102102
SU Ellen  BB **1* 90 58 63 91 77102 54 65 90 78
KWS Kosmos  BB1 90103 96 93 95 88105107103101

 

Tabelle 4: LSV Wintergerste zweizeilig Hessen; Erträge (relativ zur Bezugsbasis (BB)), Versuchsjahr 2019/2020

BB = Bezugsbasis (3-jährig geprüfte Sorten über alle Standorte)
VD = Versuchsdurchschnitt über alle Sorten
GD = Grenzdifferenz
TS = Trockensubstanz
mz = mehrzeilig
Resis-tenzen 2)unbehandelt (rel. zur BB)fungizidbehandelt (rel. zur BB)
FBFZGRIHEFMRMittelFBFZGRIHEFMRMittel
BB (dt/ha) 91,2nicht

auswertbar

 77,7 83,8 87,7 85,1 93,8nicht

auswertbar

 80,2 92,1 98,4 91,1
VD (dt/ha) 93,3 80,3 86,9 90,4 87,7 96,7 84,5 94,5103,8 94,9
GD 5 % (relativ)6,36,27,95,96,15,87,25,1
California  BB1 98103102104102 99101104108103
KWS Orbit mz *1110110 99108107112114106109110
SU Ruzena  BB  **1 98 96 82 88 91 95 97 78 79 87
Valerie *1+101 99 90 98 97104106 91107102
KWS Moselle1109100110112108107107107113109
Valhalla *1 96101121109107 98107114107106
Bordeaux1102107112107107105108109117110
SU Celly *1102113104 99104106113 94 98102
Bianca1106107105102105101105108110106
A n h a n g s o r t i m e n t
Sandra  BB1102101106104103102103101103103
KWS Infinity  BB1103100110104104104 99117110108

 

Tabelle 5: LSV Wintergerste Hessen; hl-Gewicht in kg/hl (absolut), Versuchsjahr 2019/2020

Wintergerste mehrzeilig
unbehandeltfungizidbehandelt
FBFZHEFKBMRMittelFBFZHEFKBMRMittel
California zz BB172,1nicht
auswertbar
67,366,366,7 68,172,8nicht
auswertbar
70,368,668,2 70,0
KWS Orbit BB172,168,867,566,5 68,772,071,971,169,0 71,0
SY Galileoo  BB  (Hybride)171,468,868,267,0 68,971,771,469,668,8 70,4
KWS Higgins BB171,066,866,265,2 67,371,571,570,969,1 70,8
SU Jule  BB172,870,468,568,9 70,272,572,270,167,7 70,6
Mirabelle  BB171,970,668,668,5 69,971,372,471,168,8 70,9
Journey170,567,866,265,4 67,570,970,067,168,1 69,0
SY Baracooda  (Hybride)171,569,268,168,2 69,373,072,371,669,5 71,6
Paradies170,268,367,667,9 68,571,370,269,668,3 69,9
Diadora169,968,465,965,8 67,570,370,069,067,3 69,2
KWS Flemming172,670,870,068,5 70,573,273,372,170,8 72,4
Melia170,468,866,466,8 68,170,970,068,067,3 69,1
SU Laurielle1+68,266,666,265,0 66,569,267,865,066,4 67,1
Jettoo  EU  (Hybride)171,770,968,367,8 69,771,971,670,168,6 70,6
KWS Memphis1+72,169,868,367,6 69,572,871,871,368,8 71,2
Esprit171,468,465,664,9 67,670,671,368,367,9 69,5
Viola168,667,266,464,2 66,670,869,768,567,9 69,2
Teuto170,169,366,967,3 68,470,471,169,468,9 70,0
KWS Meridian  BB170,668,067,166,6 68,171,070,670,069,5 70,3
SU Ellen  BB1*68,365,263,963,9 65,368,764,161,763,9 64,6
KWS Kosmos  BB170,967,365,665,4 67,371,270,470,369,5 70,4
Mittel70,968,567,066,6 68,271,370,769,268,3 69,9
Wintergerste zweizeilig
unbehandeltfungizidbehandelt
FBFZGRIHEFMRMittelFBFZGRIHEFMRMittel
California  BB172,0keine
Aussaat
70,368,967,569,771,7keine
Aussaat
68,770,369,270,0
KWS Orbit mz170,970,770,968,670,370,770,971,969,870,8
SU Ruzena  BB172,672,671,169,671,571,671,771,070,671,2
Valerie1+73,271,670,467,970,873,671,272,470,271,9
KWS Moselle173,872,470,770,071,772,471,571,270,971,5
Valhalla173,171,470,570,071,373,271,472,570,671,9
Bordeaux172,471,868,967,370,172,370,571,770,571,3
SU Celly172,770,769,969,270,672,370,170,670,270,8
Bianca171,169,969,569,169,971,570,470,069,670,4
Sandra  BB172,272,171,370,171,472,371,572,571,371,9
KWS Infinity  BB171,371,065,866,668,771,770,369,469,270,2
Mittel72,371,369,868,770,572,170,771,270,271,1

 

Tabelle 6: LSV Wintergerste mehrzeilig; Erträge (relativ zur Bezugsbasis (BB)) der Versuchsjahre 2018 bis 2020

BB = Bezugsbasis (3-jährig geprüfte Sorten über alle Standorte)
VGL = Vergleichssorte
VD = Versuchsdurchschnitt über alle Sorten
TS = Trockensubstanz
zz = zweizeilig
grau hervorgehoben = nur Standort Bad Hersfeld
2018 Standort Korbach nicht auswertbar
2019 und 2020 Standort Fritzlar nicht auswertbar
* = Ausprägung Laternenblütigkeit in 2020 ≥ 4
** = Ausprägung Laternenblütigkeit in 2020 ≥ 6(²) Bedeutung der Noten für: Anfälligkeit für Gelbmosaikvirus
Note / Bedeutung
1    Resistenz gegen BaYMV-1, BaMMV
1+  Resistenz gegen BaYMV-1, BaYMV-2, BaMMV
1*   Resistenz gegen BaYMV-1, BaYMV-2
9    keine Resistenz
Resis-tenzenunbehandelt
(rel. zur BB)
fungizidbehandelt
(rel. zur BB)
Jahr201820192020Mittel201820192020Mittel
 Orte45404540
BB (dt/ha) 84,7 84,4 78,782,7 96,6101,3 95,097,7
VD (dt/ha) 84,4 85,5 80,383,6 96,5101,5 96,098,3
California zz BB1 99 93100 97 97 89 99 94
KWS Orbit BB1105101102**103104106103**105
SY Galileoo  BB  (Hybride)1104110110108102101107103
KWS Higgins BB1102101 98100103108105106
SU Jule  BB1 99108106*105 99100100*100
Mirabelle  BB1100105111105 98 98105100
Journey1104106103103
SY Baracooda  (Hybride)1104104103106
Paradies110299* 98101*
Diadora1103103 97101
KWS Flemming1101112*101107*
Melia1109107**103104**
SU Laurielle1+ 9887**10085**
Jettoo  EU  (Hybride)1107116101109
KWS Memphis1+104*104*
Esprit1100*105*
Viola192**92**
Teuto1111106
Toreroo  (Hybride)1100109101102
Lucienne1100 96 99100
Pixel1 95 95105 99
Wootan (Hybride)1101102
Bazooka  (Hybride)1100101
Sonnengold1 97 97
LG Veronika1 82 88
Hedwig VGL1+100 96
Wenke1 98 97
A n h a n g s o r t i m e n t
KWS Meridian  BB1100100101100103100102102
SU Ellen  BB1* 96 9077** 88 99 9878** 92
KWS Kosmos  BB1 77 93 95 92 81100101 99
KWS Keeper1+ 76100 83 97
Quadriga1 97 98
Joker1+ 97101

 

Tabelle 7: LSV Wintergerste zweizeilig; Erträge (relativ zur Bezugsbasis (BB)) der Versuchsjahre 2018 bis 2020

BB = Bezugsbasis (3-jährig geprüfte Sorten über alle Standorte)
VGL = Vergleichssorte
VD = Versuchsdurchschnitt über alle Sorten
TS = Trockensubstanz
mz = mehrzeilig* = Ausprägung Laternenblütigkeit in 2020 ≥ 4
** = Ausprägung Laternenblütigkeit in 2020 ≥ 6(²) Bedeutung der Noten für: Anfälligkeit für Gelbmosaikvirus
Note / Bedeutung
1    Resistenz gegen BaYMV-1, BaMMV
1+  Resistenz gegen BaYMV-1, BaYMV-2, BaMMV
1*   Resistenz gegen BaYMV-1, BaYMV-2
9    keine Resistenz
Resis-tenzen 2)unbehandelt
(rel. zur BB)
fungizidbehandelt
(rel. zur BB)
Jahr201820192020Mittel201820192020Mittel
 Orte554554
BB (dt/ha)84,788,485,186,193,5103,291,196,3
VD (dt/ha)84,689,287,787,192,2104,094,997,2
California  BB1 98100102100 98 99103100
SU Ruzena  BB110210391** 9910210187** 98
Valerie1+ 9797*103102*
KWS Moselle1107108107109
KWS Orbit mz1107*110*
Valhalla1107*106*
Bordeaux1107110
SU Celly1104*102*
Bianca1105106
KWS Meridian  mz1103109101109
Zita1 97 94 95 94
Lottie1102101 99 99
A n h a n g s o r t i m e n t
Sandra  BB1 98100103100 98100103100
KWS Infinity  BB1102 97104101102100108103
LG Caspari1100100
Yvonne1 99 94

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