Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktfruchtbau

Eulenlarven in Winterweizen

In Mittelhessen treten im Winterweizen verstärkt Eulenlarven auf. Das Schadbild kann mit den Schäden von Schnecken verwechselt werden. Der aufgelaufene Winterweizen wird an der Bodenoberfläche abgeweidet, jedoch nicht komplett abgefressen.

Eulenlarven
Fraßschäden durch Eulenlarven

Lässt der Fraß nach, entwickeln sich die Pflanzen normal weiter. Im Moment zeigt sich dieser Fraßschaden hauptsächlich auf Weizenflächen, die die Vorfrucht Raps hatten und auf denen der Ausfallraps relativ stark entwickelt war.

Mit dem Einarbeiten der Rapsblattmasse wird den Eulenlarven die Nahrung entzogen; sie gehen dann auf den auflaufenden Weizen über.

Auf einer Fläche hat die Bestimmung der Larven ergeben, dass es sich um Larven eines Schmetterlings namens Hausmutter handelt, der zur Familie der Eulenfalter gehört. Darunter fallen auch die Wintersaateule und die Queckeneule, die ähnliche Schäden im Getreide verursachen können.

Der Schmetterling, der Ende Juni schlüpft, legt nach Erreichen der Geschlechtsreife seine Eier ab Ende August bis in den September hinein an verschiedenen Kulturen ab, dazu gehört auch der Raps. Ein Weibchen kann 2000 bis 3000 Eier ablegen. Die Larven schlüpfen dann ab September und ernähren sich von den Pflanzen auf der Fläche, dabei kommt es zu dem oben aufgeführten Schaden. Ein Abwandern auf Nachbarflächen ist auch möglich. Da die Larven auch im Winter aktiv sind, können in den befallenen Flächen größere Schäden auftreten. Die Larven sind nachtaktiv und ziehen sich am Tag in die obersten Bodenschichten zurück. Außerdem sind sie nur schwer vom Boden zu unterscheiden.

Eine Bekämpfung ist nur mit einem Insektizid möglich, mit der Indikation gegen beißende und saugende Insekten. Der beste Einsatzzeitpunkt ist in der Dämmerung.


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