Marktfruchtbau
Winterweizen: Bei Spätsaaten die richtige Sorte wählen
Aktuell laufen wir aus dem optimalen Saatzeitfenster heraus!
Unter Spätsaatbedingungen muss man mit entsprechenden Maßnahmen (z.B. Sortenwahl, Anpassung der Aussaatstärke) reagieren. Reichen Mitte Oktober, je nach Sortentyp, noch 330 bis 350 kf. Körner/m2, müssen zum Monatsende die Saatmenge auf 350 bis 380 kf. Körner/m2 erhöht werden. Im November, v.a. ab der Monatsmitte des Novembers, sollte die Aussaatstärke, je nach tatsächlich vorherrschenden Aussaatbedingungen, nicht mehr unter 400 kf. Körner /m2 gewählt werden. Zum Ende des Monats und Anfang Dezember ist es dann ratsam die Saatmenge auf 425 Körner zu erhöhen. Bei ungünstigen Bedingungen (schwierige Saatbedingungen oder Höhenlage) ist ein Zuschlag von 10 % anzusetzen. Bei der Anpassung der Aussaatstärke müssen aber auch die Sorteneigenschaften (Reife, Bestockungsfähigkeit, Kompensationsfähigkeit, Winterhärte) sowie der Sortentyp (Ertragsaufbau) Berücksichtigung finden. Bei sehr spät räumenden Vorfrüchten (z.B. Zuckerrüben, Kohl u.a.), sollten nur noch spätsaatverträgliche Sorten wie z. B.
Akteur (E), Bernstein (E), Kerubino (E), Komponist (E), Moschus (E), Opal (E), Ponitcus (E), Apostel (A), Akzent (A), Asory (A), JB Asano (A), LG Character (A), Nordkap (A), RGT Reform (A), Campesino (B), Informer (B), KWS Donovan (B), KWS Talent (B), Porthus (B), Elixer (C) u.a. zur Aussaat kommen.
Kommt es zu noch späteren Saatterminen sollte man abwägen, ob es nicht sinnvoller ist eine Wechselweizen-Sorte zu säen. Hierzu empfehlen sich zur Aussaat die A- Sorten Quintus, Licamero, KWS Mistral, Ahab u.a.
Saattermin | Günstige Lagen | Saattermin | Übergangs- und Höhenlagen |
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Die Aussaatmenge sollte den Standortbedingungen angepasst sein. | |||
Normal (=Optimal von 05.10. bis 30.10.) | 300-380 | Normal (=Optimal von 01.10. bis 15.10.) | 330-400 |
Spät ab November | 380-420 | Spät ab 15.10. | 400-450 |
Für alle Sorten, egal für welches Saatzeitfenster geeignet, ist es jedoch gleichermaßen wichtig die an den Aussaattermin angepassten Aussaatstärken einzuhalten. Grundsätzlich sollten die Saatmengen in kg/ha exakt nach Körnern je m2 berechnet werden (siehe folgende Formel). Bei schwierigen Saatbedingungen ist mit einem schlechteren Feldaufgang zu rechnen. Das heißt, die Aussaatmengen sollten den Standortbedingungen angepasst sein. Zu- und Abschläge von 10 – 20 % (je nach günstigen oder ungünstigen Standortvoraussetzungen) sollten berücksichtigt werden. Zu hoch bemessene Saatstärken sind auf jeden Fall zu vermeiden. Das heißt unter günstigen Aussaatbedingungen müssen die niedrigeren oben angegebenen Kornzahlen/m2 angewendet werden.
Grundsätzlich gilt:
Gute Bodenbedingungen zur Saat sind wichtiger als das Datum.
Saatnorm:
Kornzahl/m² x TKG
————————————— = kg/ha Aussaatstärke
Keimfähigkeit
Lesen Sie zu diesem Thema auch unseren Beitrag Getreide: Aussaatstärken richtig wählen