Dem Zwischenfruchtanbau kommt besonders beim Anbau vor Sommerungen eine besondere Bedeutung zu: neben dem Konservieren von Nährstoffen während der Vegetationsruhe über Winter schaffen Zwischenfrüchte eine Pflanzendecke, welche die Abschwemmungsgefahr von Boden während Starkregenereignissen verringern kann. Weiterhin können sie zum Humusaufbau und zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit beitragen.
In den letzten Jahren hat der Zwischenfruchtanbau in Hessen zugenommen. Grund dafür ist die Anrechnung der Zwischenfruchtflächen mit dem Faktor 0,3 als Greeningfläche, sofern einige Auflagen beim Anbau einhalten werden. Jedoch muss ich bei der Auswahl der Zwischenfruchtarten meine sonstigen Hauptkulturen beachten, um negative Effekte durch den Zwischenfruchtanbau auszuschließen.
Nachdem witterungsbedingt der Termin mehrmals verschoben wurde, fand am 27. April die Maschinen-Demonstration zur Einarbeitung von Zwischenfrüchten zur Frühjahrsaussaat statt.
Auch in diesem Jahr stellt sich wieder die Frage nach der passenden Aussaattechnik für die Zwischenfrucht in Abhängigkeit von der Witterung. Der LLH hat dazu im letzten Jahr (2021) verschiedene Systeme auf Demostreifen getestet und verglichen.
Für einen erfolgreichen Zwischenfruchtanbau müssen die angebauten Früchte zur Fruchtfolge des Betriebs passen. Bei der Artenwahl oder der Wahl der Mischung, ist darauf zu achten, dass Krankheiten und Schädlinge (z.B. Kohlhernie oder Sklerotinia bei Raps), welche die Hauptfrüchte schädigen können, nicht gefördert werden.
Im Jahresverlauf bestehen verschiedene Möglichkeiten, die Schafbeweidung in die Flächenbewirtschaftung ackerbaulich wirtschaftender Betriebe einzubinden. Zum einen kommt eine Beweidung von Zwischenfrüchten, zum andern die Vor- und Nachbeweidung von Acker- und Grünland, sowie die Beweidung von Neuansaaten in Betracht.
Zwischenfrüchte haben vielfache Vorteile: Sie verbessern die Bodenfruchtbarkeit, vermindern Erosion und tragen zum Gewässerschutz bei, um nur einige davon zu nennen.
Die Etablierung von Zwischenfrüchten nach der Ernte von Hauptfrüchten ist eine effektive Maßnahme zur Reduzierung von N-Auswaschungsverlusten, der Unkrautregulierung, zur Verbesserung der Infiltrationseigenschaften und der Steigerung des Humusgehaltes.
Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass wir uns im Pflanzenbau zukünftig wohl häufiger mit ausgeprägten Trockenphasen als Folge des voranschreitenden Klimawandels auseinandersetzen müssen.
Der Zwischenfruchtanbau bietet sowohl pflanzenbaulich als auch ökologisch viele Vorteile. Zu nennen sind hierbei vor allem Bodenfruchtbarkeit, Gewässerschutz, Boden- und Erosionsschutz, Klimaschutz, Nutzung als Viehfutter, vorbeugender Pflanzenschutz und Förderung der Biodiversität.