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Steinbrandbefall im Ökolandbau erkennen und vermeiden

Im Ökolandbau gehört der Steinbrand zu den gefährlichsten Getreideerkrankungen. Wenn Ihr Weizen, Dinkel oder Triticale unangenehm „riecht“ bzw. schwarz ist, sollten Sie die jeweiligen Partien auf jeden Fall untersuchen lassen.

Wer einzelne befallene Ähren findet, aber keinen typischen Fischgeruch feststellt und auf Nummer sicher gehen möchte, kann den Weizen bzw. den Dinkel beim Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) in Kassel- Harleshausen untersuchen lassen. Schicken Sie eine vorgereinigte Mischprobe von insgesamt ca. 500 g an:

Landesbetrieb Hessisches Landeslabor
Am Versuchsfeld 11–13
34128 Kassel

Von Steinbrand befallene Ähre mit Brandbutten (links); gesunde Ähre und Körner (rechts)(© Werkbild: Biofa)

Die Untersuchung einer Probe kostet derzeit 35 €. Zusätzlich kann dort auch ein „Kalttest“ für 35 € (jeweils zzgl. MwSt.) durchgeführt werden. Hierbei werden Aufgang und Gesundheit einer definierten Anzahl an Weizenkörnern, die bei 10° C insgesamt 14 Tagen in Ackererde keimen, ermittelt.

Dort wo in den letzten Jahren bereits Steinbrand aufgetreten war, sollte bei der Verwendung von eigenem Nachbau bei Weizen, Dinkel und Triticale grundsätzlich eine Saatgutbehandlung durchgeführt werden. Bei anfälligen Sorten ist schon ein geringer Besatz von mehr als 5-10 Sporen/Korn kritisch und kann zur Steinbrandbelastung des Erntegutes führen.

Auf steinbrandbelasteten Schlägen ist zudem mit bodenbürtigem Steinbrand zu rechnen, der für zusätzlichen Infektionsdruck sorgt. Aktuell geht man von einer Überdauerungszeit der Sporen im Boden von bis zu sechs Jahren aus. Die Verbreitung der Brandkrankheiten erfolgt nicht nur über den Boden, sondern auch über Strohreste oder Stallmist und kann auch über den Lohnmähdrescher u.a. erfolgen.

Saatgutbehandlungsmittel für den Ökologischen Landbau

Folgende Saatgutbehandlungsmittel sind im Ökologischen Landbau zugelassen:

Tillecur® (Gelbsenfmehl)

Cerall®

Cedomon®

Was vor der nächsten Aussaat zu beachten ist…

Literaturtipp:
Spieß H., Ewald B., Stoll E. 2015: Weizensteinbrand.
Hrsg.: Institut für Biologesch Landwirtschaft an Agrarkultur Lëtzebuerg (IBLA),
L-5365 Munsbach

Vielen Dank an Dr. Hartmut Spieß für die aktuellen Infos.

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