Pflanzenschutz im Gartenbau
Samuraiwespe erstmals in Hessen nachgewiesen
Auf der Suche nach wirksamen Bekämpfungsmaßnahmen der Marmorierten Baumwanze gibt es positive Nachrichten für die heimischen Obst- und Gemüseproduzenten zu vermelden.
In diesem Jahr wurde Mitte August der Erstnachweis der Samuraiwespe für Deutschland nahe Heidelberg gemeldet. Dieser Nützling stammt, wie auch die Marmorierte Baumwanze, ursprünglich aus den ostasiatischen Raum. Ende September konnte das Vorkommen des Nützlings erstmals in Hessen im Raum Wiesbaden nachgewiesen werden. Der erneute Fund dieser Schlupfwespenart schürt die Hoffnung, dass sie sich in unseren Breiten angesiedelt hat und den Gärtner im Kampf gegen die Marmorierte Baumwanze unterstützt.
Die Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha Halys) ist ein invasiver Schädling und seit 2004 in Europa auf dem Vormarsch. Auch in Hessen ist sie vor einigen Jahren angekommen und konnte sich etablieren. Bekannt sind mehr als 300 Wirtspflanzen, darunter auch diverse Kulturpflanzen, was sie zu einer Bedrohung der hessischen Obst- und Gemüseproduktion macht. In Südtirol verursachte der Schädling 2019 im Obstanbau Schäden in Höhe von knapp einer halben Milliarde Euro.
Die Samuraiwespe (Trissolcus japonicus) ist eine 2 mm kleine Schlupfwespenart und ein natürlicher Gegenspieler der Marmorierten Baumwanze. Sie parasitiert deren Eigelege und könnte somit ein wichtiger Baustein in der Bekämpfung des Schädlings sein. Um weitere Hinweise für eine Etablierung der Samuraiwespe in Hessen ausfindig zu machen, wird für die Saison 2021 das Monitoring der LLH-Beratung auf diesen Nützling ausgeweitet.