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Ergebnisse der Feldbesichtigungen 2020

Die Bereitstellung von hochwertigem und regional erzeugtem Saatgut ist den hessischen Saatgutvermehrungsbetrieben ein wichtiges Anliegen. Neben bewährten und bereits gut in der Praxis eingeführten Sorten kommen jährlich auch neue interessante Sorten hinzu.

Flugbrandinfizierte Pflanzen können zu Aberkennung des Vermehrungsvorhabens führen

Nach der Anmeldung der Vermehrungsvorhaben bei der Anerkennungsstelle in Kassel durch den Züchter wird jede Fläche im Rahmen der Feldbesichtigungen ein- bis zweimal begutachtet. Dabei wird die Einhaltung der im Saatgutrecht vorgegebenen Kriterien kontrolliert. Beispielsweise wird das Vorhandensein von anderen Sorten oder Getreidearten überprüft, und es wird darauf geachtet ob die Bestände Besatz mit Schaderregern wie z. B. Flugbrand oder Mutterkorn aufweisen.

Die in 2020 mit Erfolg feldbesichtigten Wintergetreideflächen sind in den anliegenden Tabellen nach Sorten zusammengefasst. Insgesamt ist festzustellen, dass die Vermehrungsfläche bei Winterweizen weiter rückläufig ist und sich damit der Trend der letzten Jahre fortsetzt. Diese Entwicklung zeigt sich auch bundesweit. In Hessen stellen die Weizensorten der Qualitätsgruppe A mit über 813 ha den mit Abstand größten Flächenanteil, haben aber auch die größten Flächenrückgänge von rund 220 ha im Vergleich zum Vorjahr aufzuweisen. Zweitgrößte Gruppe beim Winterweizen ist der B-Weizen mit 486 ha, was einer Zunahme um 64 ha entspricht. E- und C-Sorten konnten Ihre Flächenumfänge insgesamt leicht steigern.

Wintergerste wurde auf 808 ha erfolgreich feldbesichtigt, und damit rund 93 ha mehr als im Vorjahr. Hier hat die zweizeilige Gerste ihren Vermehrungsumfang nochmals erhöht und nimmt mit 510 ha fast zwei Drittel der Wintergersten-Vermehrungsfläche in Hessen ein. In dieser Gruppe finden sich auch einige Winterbraugerstensorten. Bei Wintertriticale wurde mit 153 ha der Vermehrungsumfang wieder etwas zurückgefahren, während der Winterroggen im Vergleich zum Vorjahr eine Flächenverdopplung auf nunmehr 103 ha erreicht.

Die größte Zunahme der Vermehrungsfläche zeigt in Hessen der Winterspelzweizen, der nunmehr auf 196 ha erfolgreich feldvermehrt wurde. Dies entspricht einer Zunahme um 147 ha gegenüber dem Jahr 2019.

Nachfolgend sind die Ergebnisse der Wintergetreidesorten aufgeführt: