Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Wetter

Wetterrückblick 2019

Das vergangene Jahr knüpft nach dem „Extremjahr“ 2018 an die Reihe der zu trockenen und deutlich zu warmen Jahre an.

2019 war mit einer deutschlandweiten Durchschnittstemperatur von 10,2 ⁰C das drittwärmste Jahr (2018: 10,5 ⁰C und 2014: 10,3 ⁰C) seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahre 1881. Die Temperaturanomalie gegenüber der Referenzperiode 1961 – 1990 lag damit bei + 2,0 ⁰C. Getreu der alten Bauernweisheit „Mai kühl und nass, füllt des Bauern Scheun‘ und Fass“ fiel lediglich der Wonnemonat aus der Linie und präsentierte sich niederschlagsreich und etwas kühler als im langjährigen Mittel. Der Sommer war, wie auch schon der vorangegangene, wieder geprägt von Trockenheit und Hitze. Erstmals seit 138 Jahren wurden im Juli an drei aufeinanderfolgenden Tagen an vielen Wetterstationen Höchsttemperaturen von über 40 ⁰C gemessen. Im Emsland wurde am 25.07.2019 der Spitzenwert von 42,6 ⁰C gemessen – neuer deutscher Rekord! Der hessische Spitzenwert wurde am selben Tag mit 40,2 ⁰C an der Wetterstation Frankfurt-Westend verzeichnet. Passend zu den hohen Temperaturen schien die Sonne letztes Jahr mit gut 1800 Stunden rund 18 % länger als im Durchschnitt. In 2018 verzeichneten wir sogar über 2000 Sonnenscheinstunden. Auch wenn der Jahresniederschlag mit 730 mm nur rund 7 % unter dem langjährigen Durchschnitt lag, so hatten wir bedingt durch die mangelhaften Bodenwasservorräte durch das Jahr 2018 sowie wenig Niederschlag in den Sommermonaten vielerorts wieder mit Dürreschäden zu kämpfen. Extreme Wetterereignisse wie beispielsweise Starkniederschläge nehmen tendenziell zu. So wurden als Tagessumme am 20.05.2019 in Hess.-Lichtenau sowie in Schlüchtern 95 l/m2 registriert.

Auch die ersten drei Monate des Jahres 2020 sind insgesamt deutlich zu warm. So liegt die Temperatursumme für die Station Bad Hersfeld im langjährigen Mittel bis zum 04.04. bei 237,5 ⁰C. Aktuell liegt sie bei 453,5 ⁰C, also fast doppelt so hoch. Das zeigt sich auch am spürbar früheren Vegetationsbeginn. Nach dem phänologischen Kalender des DWD beginnt der Vorfrühling mit dem Einsetzen der Haselblüte. Im Mittel der Jahre ist das am 12. Februar der Fall. In diesem Jahr allerdings lag der Beginn rund drei Wochen früher am 21. Januar.

Abbildung 1: Tagesmitteltemperatur der letzten 12 Monate, Station Bad Hersfeld

Insbesondere durch den niederschlagsreichen Februar liegt die Niederschlagssumme bis Anfang April derzeit im Plus. Für die Station Bad Hersfeld bedeutet dies momentan gut 65 mm mehr als im langjährigen Schnitt. Dadurch konnten vielerorts die, aufgrund der vorangegangenen Jahre noch immer defizitären, Bodenwasservorräte weiter aufgefüllt werden. Allerdings befinden wir uns seit gut drei Wochen wieder in einer stabilen Hochdruck Wetterlage ohne nennenswerte Niederschläge, welche wohl auch noch mindestens bis Ostern andauern wird.

Abbildung 2: Niederschlagssumme seit Jahresbeginn, Station Bad Hersfeld; Quelle: DWD (Deutscher Wetterdienst)

Wetterdaten kostenlos vom Deutschen Wetterdienst (DWD) über den LLH in Form von Wetter-Portal ISABEL


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