Wetter
Wetterrückblick 2020
„Und jährlich grüßt das Murmeltier …“ – Grundsätzlich unterschied sich das Wetter im vergangenen Jahr kaum von den vorangegangenen und lässt sich recht schnell zusammenfassen: zu warm, zu trocken, viel Sonne.
In Hessen, wie auch in der gesamten Bundesrepublik, betrug die Jahresmitteltemperatur 10,4 ⁰C. 2020 liegt somit nur 0,1 Grad unter dem Mittelwert von 2018, dem bisher wärmsten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Damit setzt sich die Reihe der deutlich zu warmen Jahre kontinuierlich fort. Neun der zehn wärmsten Jahre liegen nach 2000 – ein eindeutiges Zeichen des Klimawandels. Auch der Blick auf die einzelnen Monate zeigt: bis auf den Mai waren vielerorts alle mitunter bis zu drei Grad wärmer als im langjährigen Mittel. Der Temperaturrekord geht auch in 2020 wie im Jahr zuvor an Frankfurt. Hier wurden am 09. August an der Wetterstation im Westend heiße 37,5 ⁰C gemessen. Doch das vergangene Jahr war nicht nur zu warm, zudem lag die Sonnenscheindauer bei annähernd 2000 Stunden, also gut 20 % mehr als im Referenzzeitraum 1961 bis 1990. Analog zu den Temperaturen zeigt sich auch beim Sonnenschein ein Gefälle zwischen dem Süden und dem Norden. Während die Kombination aus warmen Temperaturen und Sonne zu Badespaß am See einlädt, führt dies im Pflanzenbau aufgrund der hohen Verdunstungsrate sowie einer negativen klimatischen Wasserbilanz vermehrt zu Problemen. Die Niederschlagsmenge lag mit durchschnittlich 644 mm über ganz Hessen gut 20 % unter dem „Normalwert“. Nach dem Dürrejahr 2018 also das dritte zu trockene Jahr in Folge. Die Niederschläge Ende Januar und im Februar dieses Jahres haben dafür gesorgt, dass wir derzeit in der Niederschlagsbilanz etwas über dem langjährigen Mittel liegen. In der Grafik ist dies für die Wetterstation Bad Hersfeld exemplarisch dargestellt. Bleibt abzuwarten, wie sich die Wetterlage nach dem Wintereinbruch und der derzeitigen frühlingshaften Witterung in diesem Jahr weiterentwickelt.