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Frischerntiges Getreide nicht sofort verfüttern!

Erntefrisches Getreide muss vor dem Verfüttern erst etwas gelagert werden, um Fütterungsrisiken auszuschließen.

Nach der Ernte laufen noch enzymatische Prozesse im Getreidekorn ab, die man abwarten sollte. Diese als „Schwitzen“ bezeichnete Phase entsteht durch Entquellungsvorgänge der kolloiden Kornbestandteile und durch mikrobielle Stoffwechselprozesse. Junge Tiere reagieren besonders empfindlich auf solche Getreidepartien. Bei ordnungsgemäßer Trocknung (auf mind. 86 % Trockenmasse) und Lagerung (Reinigung und ausreichende Belüftung des Getreides) oder Säurekonservierung ist im Allgemeinen von geringeren Fütterungsrisiken auszugehen. Um aber sicher zu gehen und Verdauungsprobleme von vornherein auszuschließen, sollte frischerntiges Getreide frühestens nach 2 Wochen, einige Fachleute sagen nach vier Wochen, verfüttert werden. Bei säurekonserviertem Getreide kann diese Phase auf etwa eine Woche verkürzt werden. Ähnliches gilt für vermahlen eingelagertes Getreideschrot.

 

Dieser Beitrag stammt aus der Beratungs-Info Ökologischer Landbau des LLH.