Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Rinder

Vorweide beginnen

Seit Märzbeginn gibt es Nachtfröste und sonnenreiche Tage mit Temperaturen über Null Grad. Die intensiven Standweideflächen sind ergrünt. Anders als andere Gräser hält das Deutsche Weidelgras keine Winterruhe. Dieses ist auf intensiv geführten Weideflächen bestandsbildend.

Folgende Punkte sprechen für einen frühen Weideauftrieb in den folgenden Tagen
(KW 10 und 11):

Forsythia: Zeigerpflanze für den Erstfrühling
  • fördert die Bestockung der Gräser, besonders des Dt. Weidelgrases
  • Weidelgras wächst ab 8 Grad Lufttemperatur
  • setzt frühblühende Gräser im Wachstum zurück (z.B. Wiesenfuchsschwanz, Wolliges Honiggras)
  • setzt früh wachsende unerwünschte Kräuter zurück (Vogelmiere, Ehrenpreis, Stumpfblättriger Ampfer)
  • Trockenmasse-Aufnahme der Kühe passt zum Wachstum (Grünland „wächst nicht davon“)
  • leichte Nachtfröste schaden der beweideten Fläche nicht

Dabei ist zu beachten:

  • abgetrockneter und tragfähiger Boden
  • stundenweiser Auftrieb mit Milchkühen
  • weibliche Nachzucht von Milch-/ Mutterkühen mit 1 – 2 GV/ ha und/oder Zufütterung
  • Narbendichte und Bodenfeuchte entscheiden über den Auftriebszeitpunkt
  • Narbendichte (absteigend): intensive Standweide > Umtriebsweide > Portionsweide > Mähweide > Schnittfläche
Sobald das Gras wächst, Vorweide beginnen

Fütterungsaspekte (Milchkühe) beachten:

  • kalte Nächte/ sonnenreiche Tage = hoher Anteil leichtlöslicher Kohlenhydrate im Aufwuchs
  • Gesamtzuckergehalt in der Stallration beachten
  • Nichtprotein-Stickstoffverbindungen (NPN) sind im Aufwuchs hoch –> Achtung bei Rationen mit hohem Anteil Futterharnstoff
  • früher Weideauftrieb dient der Grünlandpflege nicht der Sättigung–> Futteraufnahme über die Stallration abdecken
  • stundenweise auf die Weide –> Hauptfresszeit im Stall

Dieser Beitrag stammt aus der Beratungs-Info Grünland Futterbau Hessen Süd.
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