Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Rinder

Spitzenresultate für hessische Fleckviehzüchter

Das alljährliche Züchtertreffen für die Rasse Fleckvieh-Fleisch, das von der Qnetics GmbH veranstaltet wird, fand dieses Jahr auf dem Zuchtbetrieb von Carsten Jost in Waldbrunn-Ellar statt.

Ein Teil der Weideflächen des Fleckviehzuchtbetriebes Jost in Ellar liegt zwischen dem Oberndorfer Hof und der Ortslage

Entsprechend der ständig angewachsenen Bedeutung, die die Rasse in der gesamten hessischen Fleischrinderzucht inzwischen eingenommen hat, war das Interesse an allen Themen aus den Bereichen Fleischrinderzucht, Vermarktung und Tiergesundheit bei der Besichtigung entsprechend groß. Längst sind die hessischen Zuchtbetriebe auch bundesweit im Blickfeld, denn mit der Beteiligung hessischer Genetik in den überregionalen Listen aus der Leistungsermittlung und Zuchtwertschätzung haben sie in den letzten Jahren oft einen erstklassigen Standard nachgewiesen. Das erstklassige Niveau der beim Fleischrindertag ausgestellten Schautiere, aber auch das hervorragende Verkaufsangebot hat in den letzten Jahren zunehmend Kaufinteressenten aus den benachbarten Regionen nach Alsfeld gezogen. Weitere wichtige Bestandteile in der züchterischen Arbeit ist die Beschickung des bundesweiten Färsenchampionats „Best Of“ mit erstklassigen Rindern. Im vergangenen Jahr kam das gefragteste Rind der gesamten Fleckvieh-Kollektion aus dem Zuchtbetrieb von Mario Walther in Frankfurt. Im Mittelpunkt der züchterischen Diskussion stand dieses Jahr die Einführung der kombinierten Abstammungsuntersuchung, die für den Aufbau einer genomischen Zuchtwertschätzung der Fleischrinderzucht absolut notwendig ist. Dabei ist es von besonderer Bedeutung, dass die bisher erfassten DNA-Karten für Bullen und Kühe weiter genutzt werden können und gleichzeitig die SNP-Typisierung gestartet werden kann. Bereits jetzt ist der Test auf natürliche Hornlosigkeit im Programmpaket enthalten und weitere für die züchterische Arbeit relevanten Merkmale werden in naher Zukunft erwartet. Ein aktuell besonders wichtiges Thema sind die Problemstellungen, die sich aus der Blauzungenrestriktion ergeben haben. Dies Ganze geht seit Ende Januar quer durch Hessen und schließt den Marktplatz Alsfeld ein. Sowohl für die Vermarktung der Absetzer, als auch im Besonderen für die Beschickung des Fleischrindertages ist es sehr wichtig, die entsprechenden Empfehlungen, die von der Qnetics GmbH ausgesprochen werden, umzusetzen. Tiere mit komplettem Impfstatus sind weiterhin ohne Einschränkung vermarktbar und für die Beschickung des Fleischrindertages ist eine zeitgerechte Impfung gegen den Virustyp 8 zwingend notwendig.

Herdenaufbau auf dem Oberndorfer Hof

Der Oberndorfer Hof der Familie Jost wurde vor 60 Jahren aus der Ortslage von Ellar ausgesiedelt und danach wie fast alle vergleichbaren Höfe als Vollerwerbsbetrieb mit Milchviehhaltung geführt.

Nach Beendigung dieses Betriebszweiges wurde auf Mutterkuhhaltung und Ausmast der Bullen mit natürlich hornlosen Fleckvieh umgestellt. Inzwischen wird ein beachtlicher Teil der Mutterkühe im Herdbuch geführt und die männlichen Absetzer werden komplett zur Ausmast an regionale Abnehmer veräußert. Auf der Basis der züchterisch interessanten Zukauftiere und überlegenen Herdenbullen wird die Familie Jost ihre Fleckviehzucht Zug um Zug weiterentwickeln, so dass mittelfristig die Herde in Richtung Herdbuchzucht selektiert wird. Das Engagement der gesamten Betriebsleiterfamilie und die vorhandene Ausstattung bei Fläche und Gebäuden lassen erwarten, dass mittelfristig der Oberndorfer Hof aus Ellar eine steigende Bedeutung in der hessischen Fleckvieh-Fleisch-Zucht haben wird.


Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag