Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Rinder

Staatsehrenpreis an Betrieb Jochen Geisel vergeben

Die höchste Auszeichnung, die seitens des HMUKLV jährlich an einen Rinderzuchtbetrieb in Hessen vergeben wird, ist der Staatsehrenpreis für herausragenden Erfolg in der Rinderzucht und wurde dieses Jahr an die Familie von Jochen Geisel in Niedergrenzebach bei Schwalmstadt verliehen.

Staatsehrenpreis an Rinderzuchtbetrieb Geisel vergebenVor allem würdigte das Ministerium nicht nur die herausragenden züchterischen Erfolge der Familie, sondern unterstrich auch gleichzeitig die Aktivität des Betriebes in der Öffentlichkeitsarbeit und die aktive Mitwirkung bei der Datenerfassung gesundheitsrelevanter Merkmale zur Weiterentwicklung der Zucht von natürlicher Hornlosigkeit und die intensive Nutzung tierwohlrelevanter Merkmalskomplexe im Zuchtprogramm.

Vom früheren Betriebsstandort in der Ortslage von Niedergrenzebach wurde bereits von Jochen Geisel’s Eltern eine hervorragende Milchviehherde aufgebaut und nach Übernahme des Betriebes durch Jochen Geisel wurde der Schwerpunkt noch mehr in die Richtung Milchviehhaltung auf dem Gemischtbetrieb verlagert. Maßgebliche Schritte waren dabei die Errichtung eines neuen Boxenlaufstalles mit Wohnhaus außerhalb von Niedergrenzebach, wobei inzwischen weitere Ergänzungsschritte im Bereich der Viehhaltung vorgenommen wurden, so das die gesamte Herde inzwischen am Standort gehalten wird und dabei alle maßgeblichen Aspekte des Tierwohls in die Praxis umgesetzt wurden.

Seit vielen Jahren liegen die Lebensleistungen im Betrieb Geisel deutlich über dem Landesschnitt und bereits 6 Kühe können inzwischen eine Lebensleistung von über 100.000 kg Milch nachweisen. Aufgrund der überdurchschnittlichen Lebens- und Nutzungleistung ist es dem Betrieb in den letzten Jahren gelungen, im Mittel 10 abgekalbte Färsen über die Kuhauktion des Standortes Alsfeld oder auch ab-Hof zu vermarkten und das bei gleichzeitig vorgenommener Aufstockung der Herde. Besonders erfolgreich war der Betrieb bei der Weiterentwicklung von Topgenetik in seinem Betrieb. Bereits in den 90er Jahre wurden gemeinsam mit Kollegen aus der Jungzüchterzeit die ersten Signale gesetzt und erfolgreiche Kuhfamilien aufgebaut. Über die intensive Zusammenarbeit im Zuchtprogramm der ZBH kamen weitere Spitzentiere in den Betrieb und die Erfolge bei der Vermarktung ließen nicht lange auf sich warten.

Aus erfolgreichen Anpaarungen stammen Vererber wie SKAGEN, MOLOTOW, Chaver oder Cyrano und mit dem aktuellen Bullen MERCURY, der es bei der letzten veröffentlichten Zuchtwertschätzung auf Anhieb in die Top-10 der nationalen Liste schaffte, wird die Überlegenheit der Genetik aus dem Betrieb Geisel eindeutig unterstrichen. Dabei ist der Vererber MERCURY vor allem in allen wichtigen Sekundärmerkmalen wie Nutzungsdauer Töchterfruchtbarkeit, Eutergesundheit und im Besonderen bei Fundament und Euter in der Spitze des Jahrganges und somit werden seine bereits erstklassigen genomischen Zuchtwerte eindeutig bestätigt. Doch nicht nur erstklassige Bullen haben ihre Heimat auf dem Hof vom Steinaer Pfad: mehrfach gehörte Jochen Geisel zu den erfolgreichsten Anbietern bei Rinderauktionen in Alsfeld, Oldenburg oder auch an anderen Standorten in Deutschland und so ist Spitzengenetik aus diesem Betrieb inzwischen in vielen europäischen Nachbarländern zu finden.

Bereits in seiner eigenen Zeit als Jungzüchter war Jochen Geisel erfolgreich und nahm unter anderem am Bundesentscheid der Jungzüchter anl. der DHV-Schau teil. Seine umfangreichen Kenntnisse hat er danach mehrfach als Preisrichter auf Schauen in Hessen und darüber hinaus unter Beweis gestellt und inzwischen gehört der Betrieb zu den gefragtesten Anlaufstellen als Ausbildungsbetrieb. So war es keine Überraschung, dass die in den zurückliegenden Jahren auf dem Betrieb der Familie Geisel ausgebildeten jungen Leute komplett zu der Ehrung erschienen waren. Mit den besten Kühen aus der Herde ist der Betriebsherr in den zurückliegenden Jahren stets sehr erfolgreich beim Pferdemarkt Fritzlar dabei gewesen und hat dort diverse Siegertitel zugesprochen bekommen. Als größter Erfolg ist jedoch der Titel „Hessen-Champion“ für die Ashlar-Tochter BARRY anzusehen, die 2013 in Alsfeld zur Gesamtsiegerkuh der Schau ausgerufen wurde und in dem gleichen Jahr auch im Spitzenbereich der Deutschen Holstein-Schau in Oldenburg platziert wurde.

Eine Selbstverständlichkeit ist die Erfassung von vielen wichtigen Merkmalen aus dem Bereich der Tiergesundheit anzusehen und hochinteressante natürlich hornlose Genetik hat längst im Stall der Familie Geisel Einzug gehalten und ein natürlich hornloser Jungbulle mit herausragenden genetischen Eigenschaften wurde inzwischen für das Zuchtprogramm von ZBH und LTR selektiert. Die Mitwirkung in diversen ehrenamtlichen Gremien ist für Jochen Geisel eine Selbstverständlichkeit, denn nur mit diesem Weg kann man den Belangen der Landwirtschaft auch im kommunalen Bereich das notwendige Gehör verschaffen. Folglich waren viele Züchterkollegen der Einladung nach Niedergrenzebach gefolgt und auch Vertreter aus dem kommunalen Bereich sowie diverse Geschäftspartner ließen es sich nicht nehmen, der Familie zu dieser herausragenden Würdigung ihrer Arbeit in den zurückliegenden Jahren zu gratulieren.


Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag