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„Nur was sich ändert, bleibt bestehen.“

Am Erntedankfest würdigen wir die Leistungen der Natur als Basis unserer Ernährung. An diesem Tag gebührt es sich ebenso, den Landwirtinnen und Landwirten, den Gärtnerinnen und Gärtnern zu danken. Sie säen, pflegen und ernten das Getreide und die Früchte, was angesichts der veränderten Wetterbedingungen zunehmend risikobehaftet ist.

Das abgelaufene Jahr stellte unsere Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe in vielerlei Hinsicht vor neue Herausforderungen.
Das dritte Jahr in Folge kam es zu hohen Temperaturen mit gleichzeitig geringen Niederschlägen. In vielen Betrieben reichen die Futtervorräte nicht aus und es muss überlegt werden, dass Viehbestände möglicherweise reduziert werden müssen. Die Ernteerträge im Pflanzenbau fielen je nach Niederschlagsaufkommen regional sehr unterschiedlich aus.

Corona verbindet Landwirtschaft und Gesellschaft

Die Corona-Pandemie – eine weitere Herausforderung in diesem Jahr – bot die Gelegenheit zur Annährung von Gesellschaft und Landwirtschaft. Betriebe, die normalerweise mit den helfenden Händen der Saisonarbeitskräfte ihre Ernte einholen, mussten in diesem Jahr um ihre Kulturen bangen. Durch die große mediale Aufmerksamkeit rückte die Lebensmittelerzeugung kurzzeitig in die Mitte der Gesellschaft. Mit ihrer Bereitschaft diesen Betrieben zu helfen, bekamen tausende Erntehelfer aus der Bevölkerung Einblicke in die Lebensmittelerzeugung.
Und nach der Lockerung des Kontaktverbotes waren viele Bürgerinnen und Bürger dankbar, als Gast auf Bauernhöfen lokale Angebote nutzen zu können. Auch die regionale Direktvermarktung erlangte mehr Bedeutung und Anerkennung in dieser Zeit.

Anstrengungen der Landwirte honorieren

Ein Sprichwort sagt: „Nur was sich ändert, bleibt bestehen.“ So ist es auch in der Lebensmittelerzeugung: Bestehen kann nur der, der Probleme als Herausforderungen annimmt und angeht.
Die gesellschaftliche Debatte zur Steigerung des Tierwohls und Ausrichtung der Tierhaltung, ist im vollen Gange. Tierhalter sind offen und interessiert, ihre Ställe und Haltungsbedingungen zu verändern. Das zeigt das stetig wachsende Interesse an unseren Beratungsangeboten und Projekten zum Thema Tierwohl. Gleichzeitig stellen wir, bedingt durch wirtschaftliche Unsicherheiten, eine zunehmende Verunsicherung unter den Landwirten fest.

Ohne die Bereitschaft des Handels und der Kunden, die Anstrengungen der Landwirte und Landwirtinnen für mehr Tierwohl, aber auch für die Lebensmittelproduktion im Allgemeinen, vor allem durch ihre Zahlungsbereitschaft zu honorieren, wird der Prozess hin zu einer nachhaltigeren Lebensmittelproduktion kaum gelingen. Der Erntedanktag bietet sich jedes Jahr an, damit zu beginnen.

Wir, der LLH als hessische Beratungseinrichtung für die landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebe, sehen unsere Aufgabe darin, die Betriebsleitungen und deren Familien bei allen Herausforderungen zu unterstützen.

Ich wünsche Ihnen im Namen des LLH alles Gute für die Zukunft, viel Kraft, Gesundheit und Optimismus!

Ihr

Andreas Sandhäger
Direktor Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen