SorgEnloS – Sorghum-Etablierung von lokal-adaptierten Sorten
Projekttitel | Sorghum für Kornnutzung in Hessen: Etablierung von neuen lokal-adaptierten Sorten |
Inhalt | Zur Anpassung an den Klimawandel und Steigerung der Biodiversität ist die Etablierung neuer, robuster Nutzpflanzen in der heimischen Landwirtschaft erforderlich. Kornsorghum ist eine trockentolerante, vielseitig nutzbare Kulturpflanze mit zahlreichen agrarökologischen Vorteilen, welche auch für die hessischen Landwirtschaftsbetriebe interessant sein könnte und den Aufbau neuer regionaler Wertschöpfungsketten ermöglichen kann.Zentrales Element des Projektes ist zum einen die züchterische Entwicklung eines auf Hessen angepassten Sortenportfolios durch die Justus-Liebig-Universität Gießen. Parallel dazu werden Exaktversuche zu pflanzenbaulichen Parametern (wie Saatstärke, Aussaattechnik und Düngung) an zwei Standorten (Friedberg, Griesheim) durch den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen durchgeführt. Darüber hinaus werden auf fünf beteiligten Praxisbetrieben im Raum Mittel- und Südhessen diverse Sortenkandidaten angebaut. Auf diese Weise können Erkenntnisse direkt aus und in die Praxis zurückgespiegelt werden – sowohl durch Feldtage und Beratungsarbeit des LLH, als auch durch Beiträge in Fachzeitschriften. |
Förderung | EIP-Agri |
Gesamtkoordination | Institut für Pflanzenzüchtung, Justus-Liebig-Universität zu Gießen |
Projektpartner | Justus-Liebig-Universität zu Gießen Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen 5 landwirtschaftliche Betriebe im Raum Mittel-und Südhessen Agrobal Servicios SPR de RL (assoziierter Partner) Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (assoziiierter Partner) |
Kontakt beim LLH | Dr. Antje Herrmann |
Laufzeit/Projektstart | Januar 2021 – Juni 2023 |
Ergebnisse | Zusammenfassung der Projektergebnisse Im Rahmen des Projektes konnte Zuchtmaterial selektiert werden, das im Hinblick auf Kornertrag, Frühreife, Kältetoleranz, Pflanzenarchitektur (Wuchshöhe, Abstand Rispe zum obersten Blatt) und Standfestigkeit eine Verbesserung gegenüber den am Markt verfügbaren Sorten darstellt. Bei den Selektionsentscheidungen wurden Erfahrungen aus praktischen Anbauversuchen auf fünf Betrieben in Südhessen berücksichtigt. Die Beobachtung, dass Sorghum leichten Nachtfrost ohne Schäden überstehen kann, wurde durch Frost-Tests an der Universität Gießen bestätigt. Die Aussaat sollte daher so früh wie möglich ab Ende April erfolgen, um eine lange Vegetationszeit und damit eine verbesserte Abreife zu ermöglichen. Die Versuche zur Saattechnik bzw. Aussaatstärke belegen, dass ein Reihenabstand, wie er im Rübenanbau üblich ist, zuverlässig hohe Erträge ermöglicht. Der Anbauerfolg ist jedoch stark standort- und jahresabhängig. Für gesicherte Aussagen zum N-Düngebedarf sind weitere Versuche erforderlich. Die Universität Gießen plant, die verbesserten Hybriden in den nächsten Jahren für die Praxis verfügbar zu machen. Für eine Ausdehnung des Sorghumanbaus ist der Aufbau einer Vermarktungsstruktur erforderlich. |
