Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Biorohstoffnutzung

Biogas nach Bedarf flexibel produzieren

Im Zusammenspiel der erneuerbaren Energieerzeuger Wind, Sonne, Wasser, Erdwärme und Bioenergie weisen Fachleute der Bioenergie die besondere Rolle zu, Energie flexibel nach Bedarf bereitzustellen und immer dann einzuspringen, wenn der Bedarf besonders hoch sein wird und/oder die anderen Erneuerbaren nicht genug produzieren können.

Dabei wir Biogas die Hauptrolle übernehmen müssen. Strom- und Gasspeicher sind teuer und erlauben es derzeit nicht, die benötigten Ausgleichs-Energiemengen über einen Zeitraum von mehreren Tagen zwischen zu speichern.

Daher konzentrieren sich die Forschungsvorhaben auch auf die Fragestellungen, wie man bereits die Biogaserzeugung möglichst flexibel gestalten und an erwarteten Verbrauchsspitzen anpassen kann?

Am Hessischen Biogasforschungszentrum Eichhof (HBFZ) untersucht das Fraunhofer-IWES-Institut mit weiteren Forschungspartnern genau diese Fragestellungen in zwei jetzt anlaufenden Forschungsprojekten.

Variable Fütterung des ForschungsfermentersIm Projekt „Upgrading von Bestandsbiogasanlagen hin zu flexiblen Energieerzeugern durch eine bedarfsorientierte Dynamisierung der Biogasproduktion“ (UBEDB) testet man im 400 m³ Versuchsfermenter eine flexible Fütterung mit verschiedenen Substratmischungen, um die Gasproduktion und damit Energieerzeugung dem Energiebedarf in der Gesellschaft anzupassen. So wird die Fütterung ab fr-Mittag nahezu auf Nulldiät gesetzt und dann andererseits zu Beginn der neuen Woche wieder „durchzustarten“. Wie wirkt sich dies auf die Gärbiologie, die Stabilität des Gesamtprozesses und die Laufzeiten des BHKWs aus, sind wichtige Versuchsfragen im Detail. Und natürlich die Frage, ob sich durch die flexible Gas- und Stromerzeugung Mehrerlöse bei der Stromvermarktung erzielen lassen, die so zu einem Geschäftsmodell vieler Praxisbiogasanlagen werden könnten.


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