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Faserpflanzen

Zu den wichtigsten Faserpflanzen zählten in Europa bis ins 18. Jahrhundert Faserlein (Flachs), Hanf und Nessel, die hauptsächlich zu Kleidungs- und Heimtextilien verarbeitet wurden. Die alte Redewendung „ins Blaue fahren“ weist darauf hin, dass der blaublühende Lein damals großflächig auf dem Lande angebaut wurde. Durch die günstigere Baumwolle sowie die zunehmende Verwendung von Kunstfasern wurden heimische Pflanzenfasern mittlerweile weitgehend vom Bekleidungs- und Heimtextilmarkt verdrängt. Hanf- und Flachsfasern finden heute hauptsächlich zur Herstellung technischer Textilien wie Naturdämmstoffen oder von Faserverbundwerkstoffen Verwendung.

Faserpflanzenanbau in Deutschland

Mit einer Anbaufläche von rund 750 ha (Stand 2014) besitzt der traditionelle Faserpflanzenanbau nach einer kurzen Phase des Zuwachses in den Jahren 2000 bis etwa 2010, heute in Deutschland wieder nur noch eine vergleichsweise geringe Bedeutung. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Hanf, der überwiegend in Thüringen und anderen ostdeutschen Gebieten sowie Baden Württemberg und Bayern in räumlicher Nähe von Faseraufschlussanlagen angebaut wird. Eine größere Bedeutung hat der Faserpflanzenanbau in Frankreich, Belgien und Polen.