Biorohstoffnutzung
‘Hanf boomt‘ – Aussaat steht vor der Tür
Bald ist es wieder soweit: Die Aussaat für Nutzhanf rückt näher.
In 2021 haben 863 landwirtschaftlich Betriebe auf 6444 ha in Deutschland Nutzhanf angebaut (Quelle: BLE in Bonn). Zum Vergleich: In 2020 waren es noch 691 Betriebe auf 5362 ha.
Auch hessenweit hat der Anbauumfang – mit einem starken Fokus auf Nordhessen – zugenommen. Während in 2017 auf ca. 80 ha Hanf angebaut wurde, erfolgte eine Ausdehnung auf ca. 390 ha in 2021. Das Thema boomt also!
Auch wenn pflanzenbaulich gesehen nicht viel zu beachten gilt (Hanf ist recht anspruchslos), gibt es einige andere Aspekte zu berücksichtigen:
Ausschließlich landwirtschaftliche Betriebe dürfen Hanf anbauen.
Bevor man mit dem Anbau beginnt, sollte man sich Gedanken über die Vermarktung des Erntegutes machen. Auch die Ernte will geplant sein. Kleine Sorten (bis ca. 1,5 m Höhe) können mit konventionellen Mähdreschern geerntet werden. Größere Sorten (über 3 Meter Wuchshöhe sind möglich) bewerkstelligt man am besten mit Spezialerntern eines geeigneten Lohnunternehmers.
Ist eine geeignete Fläche gefunden, geht es an die Wahl der geeigneten Sorte. Jeweils zum 15.03. eines jeden Jahres veröffentlicht die BLE die Liste der zugelassenen Sorten (THC-Gehalt unter 0,2 %). Dieses Jahr sind es 80 Sorten, allerdings sind nicht alle genannten Sorten am Saatgutmarkt verfügbar. Die Nutzungsmöglichkeiten des Nutzhanfs sind vielfältig. Von Interesse sind die Samen (Nüsse), das Stroh (Fasern und Schäben), Wurzeln, Blätter, Blüten und Inhaltsstoffe. Der Ertrag der einzelnen Komponenten schwankt von Sorte zu Sorte.
Bis 1. Juli des Anbaujahres hat eine Anzeige des Anbaus mit Angabe der Fläche mit genauer Lage zu erfolgen. Wird die Basisprämie beantragt, so ist dies beim zuständigen Amt für den ländlichen Raum zu melden. In jedem Fall sind die originalen Saatgutetiketten einzureichen. Erfolgt die Aussaat nach dem 1. Juli (Zwischenfruchtanbau) hat die Meldung bis zum 01. September zu erfolgen.
Der Blühbeginn der Hanfpflanzen ist mit dem entsprechenden Formular anzuzeigen. Danach kommt eine Vertretung der BLE zur Kontrolle auf das Feld oder es erfolgt ohne Kontrolle schriftlich eine Erntefreigabe.
Alle wichtigen Informationen finden Sie unter BLE: Anbau von Nutzhanf
Oder schauen Sie sich unser Video im Rahmen des Ackerbauforums an.