Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Biorohstoffnutzung

Seminar Naturfaserdämmstoffe für Lehrkräfte an Berufsschulen

Im Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen – Kompetenzzentrum HessenRohstoffe (LLH-HeRo) wurde das Bildungsprogramm um eine neue Zielgruppe erweitert. Im Mai und im September 2017 waren Lehrkräfte von Berufsschulen und Werkstätten zum Thema „Bauen und Dämmen mit nachwachsenden Rohstoffen“ eingeladen.

Neue Zielgruppe nutzt Bildungsangebot des Kompetenzzentrums HeRo

Brandversuch zeigt: Naturfaserdämmstoffe sind nicht entflammbar, sie bilden eine Verkohlungsschicht und glimmen nur langsamDas Angebot wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert und vom Zeitbild Verlag Berlin unterstützt. Etwa 25 Lehrkräfte nahmen das Angebot  dankend an, denn bisher hängt die Ausbildung des Handwerkernachwuchses davon ab, in welchem Lehrbetrieb die Auszubildenden integriert sind. Gleichzeitig nahmen noch Energieberater, Klimaschutzmanager und Mitarbeiter aus den Ämtern für Stadt-, Dorf und Regionalentwicklung am Seminar teil. Dadurch konnten besonders praxisnahe und angeregte Diskussionen geführt sowie viele Erfahrungen ausgetauscht werden.

Naturfaserdämmstoffe werden oft unterschätzt

Hochmotivierte Teilnehmer der Weiterbildung für Berufsschullehrer im September 2017Der LLH-HeRo bot mit seiner Seminar- und Ausstellungshalle einen sehr guten praktischen Rahmen für eine solche Weiterbildung. Eva Riks ging als Fachreferentin des LLH auf die Vielfalt und die Eigenschaften von Holz, Naturfaserdämmstoffen sowie Lehm und Kalk als ergänzende Naturbaustoffe ein. Beim Thema Naturfaserdämmstoffe sind es die vielen positiven bauphysikalischen Aspekte, die das Material gegenüber konventionellen Dämmungen wirklich empfehlenswert machen. Entscheidend ist das Umdenken beim Bauen, hin zur Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Bereits bei der Bauplanung, aber auch bei Sanierungsarbeiten, muss dieser Ansatz zukunftsweisend sein, damit ungiftige und klimaschonende Materialien zum Einsatz kommen und im Falle eines Abrisses kein bedenklicher Müll erzeugt wird. Die unterschiedliche Art der Feuchtaufnahme verschiedener Dämmmaterialien und ein durchgeführter Brandversuch, trafen bei allen Teilnehmern auf großes Interesse. Die schlechte Entflammbarkeit und der langsame Abbrand werden bei Holzfaser- und Hanffasermatten oft unterschätzt. Dem gegenüber zeigt Glaswolle, die oft als unbrennbar beworben wird, dass sie sehr schnell schmilzt.

Verarbeitung von Holzfaserdämmstoffen

Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Seminar “Bauen und Dämmen mit nachwachsenden Rohstoffen” im Mai 2017Im zweiten Teil ging Peter Lochner vom Bundesbildungszentrum des Zimmerer- und Ausbaugewerbes(Bubiza) als Fachberater für Holzfaserdämmstoffe ausführlich auf die Fragen der Verarbeitung von Holzfaserdämmstoffen ein. Die in der Praxis oft missverstandenen Begriffe wie „Luftdichtigkeit“, „Dampfdiffusionsdichtigkeit“, „Dampfbremse“ oder „Feuchteisolierung“ wurden von ihm in anschaulicher und verständlicher Weise den Teilnehmern näher gebracht und mit Beispielen von Baufehlern ergänzt.

Fortbildung war voller Erfolg

Die Lehrkräfte kehrten mit zahlreichen neuen Eindrücken und Ideen wieder an ihre Schulen und Werkstätten zurück. Unterstützt wird der zukünftige Unterricht mit Lehrmaterial des Zeitbild Verlags, mit didaktischen Postern vom LLH-HeRo sowie Dämmstoffproben, gesponsert von den Herstellerfirmen Pavatex/Soprema GmbH, Homatherm GmbH & Co. KG, Thermo Natur GmbH & Co. KG, best wood Schneider GmbH, Steico SE und CAPAROL GmbH.

Die Seminare sind akkreditiert bei der Hessischen Lehrkräfte Akademie, dem Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) und dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung u. Medien. Von der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, der Ingenieurkammer Hessen und für die Energieeffizienz-Experten-Liste werden Fortbildungspunkte anerkannt.


Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag