Der Klimawandel wird die Landwirtschaft nachhaltig prägen. Unter anderem wird vorhergesagt, dass Wetterextreme (wie Starkregen und Trockenperioden) zunehmen werden. Aber der erwartete Temperaturanstieg kann bei ausreichender Wasserversorgung auch zu Ertragssteigerungen im Pflanzenbau führen.
Landwirtschaftliche Prozesse stellen eine erhebliche Quelle für die Emission der klimaschädlichen Gase Methan (CH4) und Lachgas (N2O) dar. Lachgas entsteht innerhalb der Landwirtschaft vorwiegend durch den Einsatz von stickstoffhaltigen Düngemitteln und durch die Tierhaltung. Aus der Tierhaltung stammt ebenfalls ein Großteil des emittierten Methans. Auch die Kohlendioxidemissionen (CO2) durch Landwirtschaft und Gartenbau sind nicht zu vernachlässigen, wenngleich pflanzenbauliche Kulturen dem Kreislauf wieder CO2 entziehen.
Um den Klimawandel einzuschränken, muss die Freisetzung der klimarelevanten Gase weiter reduziert werden. Dies kann einerseits durch eine Anpassung der Anbausysteme, aber auch durch Innovationen in den Bereichen Technik und Bauen verwirklicht werden.
Wir binden folgende klimaschutzrelevante Themen in unsere Beratung ein:
Zwischenfruchtanbau und angepasste Düngestrategien
Fruchtfolge und Sortenwahl
Humussicherung und Bodenbearbeitung
Nachhaltige Biomasseproduktion zur Verwertung in Biogasanlagen
Eiweiß-angepasste Fütterung und Förderung des Anbaus heimischer Eiweißpflanzen
Im Rahmen eines Beratungsangebotes befasst sich der LLH noch stärker mit den Themen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel in Landwirtschaft und Gartenbau.
Nach Angaben des Umweltbundesamtes hat die Landwirtschaft im Jahr 2022 mit etwa 55,5 Mio. t CO2eq beziehungsweise 7,4 % zu den Gesamtemissionen Deutschlands beigetragen.
Das Projekt LN-09 „Erschließung von Wasserressourcen für die Landwirtschaft“ wurde im August 2023 als neues Projekt am LLH gestartet und hat eine Laufzeit von 4 Jahren.
Im Zuge der Novellierung der TA-Luft (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft) wurden auch Vorgaben in Bezug auf die energie- und nährstoffangepasste Fütterung im Bereich der Schweine- und Geflügelernährung verankert.
Das Jahr 2023 bricht den Rekord der gemessenen Jahresdurchschnittstemperatur mit einem Wert von 10,6 °C in Deutschland. Unter Betrachtung der Referenzperiode von 1961 – 1990 war das vergangene Jahr 2,4° C wärmer.
Die Auswirkungen des Klimawandels werden zunehmend spürbar. Zukünftig werden Anpassungsstrategien an die sich verändernden klimatischen Bedingungen, sowohl im Pflanzenbau als auch in der Tierhaltung, eine zentrale Rolle im landwirtschaftlichen Betrieb einnehmen.
In Folge der Klimaveränderungen mit häufigerer Frühjahrstrockenheit und Sommerdürre wird der abiotische Stress für Grünlandpflanzenbestände zunehmen. Es entstehen Futterlücken, die durch hochleistungsfähige und nachhaltig stabile Pflanzenbestände geschlossen werden müssen. Anpassungsstrategien im Wirtschaftsgrünland bestehen vor allem in der Auswahl angepasster Arten in ausgewählten Mischungen.