Ökologischer Landbau
Rückblick: Hochschultag 2015 in Witzenhausen
Am 30.11.2015 fand in Witzenhausen bereits zum fünften Mal der Hochschultag statt. In diesem Jahr diente er unter anderem als Auftaktveranstaltung für die drei neu gegründeten Ökolandbau-Modellregionen in Hessen.
Die Veranstaltung wurde vom Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel und vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) organisiert. Sie bot ein Forum zum fachlichen Austausch von Wissenschaft, Beratung und Praxis.
Mehr regionale Ökoprodukte
Die Auftaktrede hielt Staatsministerin Priska Hinz, die die Modellregionen als einen von zehn Bausteinen ihres Aktionsplanes für mehr Ökologischen Landbau in Hessen ins Leben gerufen hat. Ziel sei es, zukünftig die Nachfrage nach Ökoprodukten stärker aus der heimischen Erzeugung zu decken und das Bewusstsein für die regionale Identität und regionale Vorhaben voranzubringen.
Die neuen Ökolandbau-Modellregionen stellen sich vor
Im Anschluss stellten die Koordinatorinnen und Koordinatoren der Ökolandbau-Modellregionen sich, ihre Konzepte und Mitstreiter vor. Die anschließende Vorstellung des bayerischen Netzwerkes von inzwischen 12 Öko-Modellregionen zeigte beispielhaft, wie es gehen kann. Danach nutzte die Leiterin des Fachgebietes Ökologischer Landbau des LLH, Dr. Ute Williges, die Anwesenheit von rund 150 Teilnehmenden, um Ideen und Anregungen für sowie Fragen an die Akteure der drei Ökomodellregionen aufzunehmen.
Verbraucher schätzen regional & bio
Am Nachmittag konnte Ulrich Hamm, Professor für Agrar- und Lebensmittelmarketing in seinem Vortrag zeigen, dass Käufer von Öko-Produkten bereit sind, auch für regionale Produkte einen höheren Preis im Supermarkt zu zahlen. Die Ernährungswissenschaftlerin Professor Angelika Ploeger widmete sich der Frage, was unter regionaler Ernährung zu verstehen ist.
Weitere Akteure ins Boot holen
Abschließend hielt der Hirnforscher Professor Dr. Gerald Hüther (Universität Göttingen) einen fesselnden Vortrag zur kommunalen Intelligenz. Er legte anschaulich dar, dass die wichtigsten Erfahrungen, die Menschen machen, und die im Gehirn fest verankert werden, soziale Erfahrungen sind. Das menschliche Gehirn, so Hüther, sei „ein durch Beziehungserfahrungen strukturiertes Konstrukt“. Den Akteuren der Modellregion legte er ans Herz, weitere Mitstreiter einzuladen, zu ermutigen und zu inspirieren, sich auf neue Erfahrungen einzulassen und neue Haltungen und Einstellungen zu entwickeln.
Den diesjährigen Hochschultag besuchten rund 120 Interessierte, darunter 20 Studierende.