Ökologischer Landbau
Fünf Schritte zur erfolgreichen Umstellung auf den Ökolandbau
Entwicklungsmöglichkeiten ausloten
„Die Umstellung fängt im Kopf an!“ Besprechen Sie Ideen und Vorstellungen im direkten Umfeld. Die Umstellung auf eine ökologische Bewirtschaftung bedeutet nicht nur Verzicht auf bestimmte Zusätze oder Mittel, damit die Richtlinien erfüllt werden, sondern ist auch eine Einstellungssache. Eine genaue Beobachtung, was auf dem Acker und im Stall passiert, das Sammeln von Erfahrungen und der Austausch mit Beratern oder Kollegen sowie Denken und Handeln in biologisch komplexen Systemen sind dabei entscheidend. Deshalb ist es auch wichtig, dass die Familie und das Umfeld Ihre Entscheidung unterstützen.
- Wägen Sie Chancen und Risiken einer Umstellung ab! Ist Biovermarktung möglich? Rechnet sich die Umstellung auf eine ökologische Wirtschaftsweise? Das sind Fragen, die Sie unbedingt im Vorfeld beantworten, beziehungsweise durchrechnen müssen, um eine sinnvolle Entscheidung treffen zu können.
Know-how erwerben
- Knüpfen Sie Kontakte! Es ist wichtig, dass Sie bei einer Umstellung nicht alleine dastehen. Kollegen, die bereits Erfahrung mit einer Umstellung gemacht haben, können sehr hilfreich sein. Die Beratungskräfte des Öko-Teams beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) bieten eine kompetente Begleitung bei der Umstellung an. Nehmen Sie Kontakt auf!
Zusätzlich bieten Bioverbände und Erzeugergemeinschaften gute individuelle Beratung an, die man auch in Anspruch nehmen sollte. Der Erstbesuch ist in der Regel kostenfrei! - Besuchen Sie Umstellungsseminare! Um die Betriebsleitung auf den ökologischen Landbau vorzubereiten, werden seit mehreren Jahren beispielsweise im Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖLN) mehrtägige Einführungs-, Umstellungs- und Betriebsentwicklungsseminare durchgeführt. Dabei stehen die betriebsindividuelle Gestaltung der Umstellungsphase, Managementmethoden zur Betriebsführung sowie Einblicke in den Biomarkt, in das Kontrollsystem und in die regionale Vermarktung im Mittelpunkt.
Beratungsangebote des LLH nutzen
Im Beratungskatalog des Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen haben wir ein spezielles Angebot zur Umstellungsberatung Ökologischer Landbau (S.147 ff) zusammengestellt.
Entscheidungen treffen
- Legen Sie einen konkreten „Fahrplan“ fest! Nachdem Sie sich für eine Umstellung auf ökologische Wirtschaftsweise entschieden haben, sollten Sie einen ‚Fahrplan‘ festlegen: Wie gehen Sie der Reihe nach vor? Welche Fristen gibt es zu beachten? Welche Zeitschiene ist vorgegeben? Diese und andere Fragen sollten Sie sich nicht nur gedanklich stellen, sondern auch aufschreiben und der Reihe nach beantworten und abarbeiten, um nichts zu übersehen oder falsch zu machen.
- Schließen Sie einen Vertrag! Machen Sie einen Vertrag mit der Kontrollstelle. Das Vertragsdatum ist auch der Beginn der Betriebsumstellung.
- Werden Sie Mitglied im Verband! Prüfen Sie, ob Sie Mitglied in einem Anbauverband beziehungsweise einer Erzeugergemeinschaft werden wollen und nehmen Sie zeitnah Kontakt auf. Nur so kann Marktbezogen geplant werden.
Förderung bis 1.Oktober beantragen
- Förderungsmaßnahmen wie Agrarumweltprogramme sollten schnellst möglich beantragt werden.
- In Hessen:
Anträge im Rahmen des HALM sind bis 1. Oktober bei den zuständigen Stellen im jeweiligen Landkreis möglich.
(z.B.: B1 Ökolandbau, C2 Zwischenfrüchte, C3 Blühflächen/Ackerrandstreifen, D1 Grünlandextensivierung, E2 Streuobst)
Wir beraten und begleiten Sie gerne!