Marktinformation & Preise
Agrarmärkte bleiben volatil
Aufgrund des angespannten makroökonomischen Umfelds bleibt die Volatilität an den Märkten bestehen. Jede weitere Meldung löst derzeit Preisbewegungen in die eine oder andere Richtung aus. Die landwirtschaftlichen Erzeugerbetriebe brauchen derzeit Nerven wie Drahtseile.
Raps: Wettermärkte bestimmen das Geschehen
Nachdem die Kurse am Terminmarkt zuletzt auf 600 EUR/t gefallen waren, setzte seit gestern wieder eine Aufwärtsbewegung ein. Erklären lässt sich dies vermutlich mit dem aktuellen MARS-Bulletin der EU-Kommission, wonach Hitze und Dürre die Rapserträge weiter schmälern könnten. Die Beamten gehen europaweit inzwischen nur noch von 17,8 Mio. t Raps aus. Das sind immerhin noch 1 Mio. t mehr als im Vorjahr. Und am Weltmarkt könnten bei einer Rekordernte in Kanada sogar 80 Mio. t zur Verfügung stehen. Nun lassen Wettervorhersagen in den USA indessen aber die Ertragssorgen bei Soja wachsen. Dies stützt die Sojakurse und durch die Preistransmission auch teilweise den Rapsmarkt. Wir sehen in den kommenden Wochen dennoch keine Argumente für ein Kursfeuerwerk. Die fallenden Palmölnotierungen liegen wie Blei auf den Rapspreisen. Wer einlagert und auf steigende Preise hofft, benötigt eine große Portion Optimismus.
Getreide kann sich knapp behaupten
Nach der Verhandlungslösung zwischen der Ukraine, Russland und der Türkei hinsichtlich eines Exportkorridors ging es an den Börsen zunächst abwärts. Doch die Verluste waren in der Summe limitiert, da der Markt Entsprechendes bereits eingepreist hatte. Getrübt wurde der Optimismus, nachdem kurze Zeit später russische Raketen auf den Hafen von Odessa abgefeuert wurden. Zwar wurden dabei keine Verladeterminals zerstört, die Hoffnung auf eine stabile Einigung rückte jedoch in weite Ferne. Dies wiederum lässt die Risikoprämien in den Kursen wieder steigen. Am Kassamarkt konnten sich die Preise zur Vorwoche allerdings nur ganz knapp behaupten. Es findet nur wenig physischer Handel statt. Die geringe Abgabebereitschaft der Erzeuger trifft auf ein begrenztes Kaufinteresse. In der Folge sind die Preisnennungen eher eine Momentaufnahme mit kurzer Halbwertszeit. B-Weizen wird frei Erfasser mit 290 EUR/t bewertet. A-Weizen erzielt Preise von ca. 300 EUR/t. Futterweizen notiert bei 275 EUR/t und Futtergerste bei 250 EUR/t. Einlagern bis zum Jahresende könnte bei Brotgetreide eine gute Strategie sein.
Preisspannen | Schwerpunktpreis | ||
---|---|---|---|
Qualitätsweizen | 295 | 310 | 302 |
Brotweizen | 285 | 300 | 290 |
Brotroggen | 233 | 260 | 250 |
Braugerste | 350 | 380 | 366 |
Futtergerste | 240 | 255 | 248 |
Futterweizen | 270 | 280 | 276 |
Qualitätshafer | 240 | 240 | 240 |
Futterhafer | 200 | 200 | 200 |
Triticale | 230 | 260 | 247 |
Raps | 590 | 610 | 598 |