Marktinformation & Preise
Agrarmärkte Hessen aktuell
Analyse: Kartoffeln, Getreide und Ölsaaten, Eiermarkt, Qualitätsferkel und Kälber, Futtermittel
Kartoffeln
Nach der letzten Preiserhöhung bleiben die Preise in dieser Woche unverändert. Die Kartoffelgeschäfte verlaufen in ruhigen Bahnen. Derzeit kann das Angebot an marktfähiger Ware die eher verhaltene Nachfrage bequem decken. Vermehrt werden jetzt durchgeschwitzte Lagerkartoffeln gepackt. Erneute Verkaufsaktionen im Lebensmitteleinzelhandel mit Preisen deutlich unter 1 EUR/kg sollen die Umsätze fördern. Für die kommende Woche werden keine nennenswerten Veränderungen erwartet.
Waschfähig, vor Abzug Sortierkosten | |||
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Min. | Max. | Ø | |
Erzeugerpreis, festkochende Sorte | 37 | 44 | 41,50 |
Erzeugerpreis, vorwiegend festkochende Sorte | 35 | 42 | 39,50 |
Erzeugerpreis, mehligkochende Sorte | – | – | – |
Getreide und Ölsaaten
Die Geschäfte mit Brot- und Futtergetreide verlaufen schleppend. Es kommt lediglich zu marginalen Preisanpassungen bei geringem Handelsvolumen. Trotz einiger Unsicherheitsfaktoren am Weltmarkt werden Neugeschäfte nach hinten geschoben. Immerhin waren die Vorgaben der Matif zuletzt wieder etwas fester. Der schwankende Kursverlauf hat derzeit jedoch scheinbar keinen nennenswerten Einfluss auf den hiesigen Kassamarkt. Qualitätsprämien könnten in den nächsten Wochen weiter abschmelzen. Bis auf Restflächen sind die Feldarbeiten weitgehend abgeschlossen. Am Kassamarkt bleiben die Preise für Raps weitgehend stabil zu Vorwoche bzw. können teils sogar leicht zulegen. Vorkontrakte für die Ernte 2024 finden nur verhaltenes Interesse. Der Preisabstand zu den aktuellen Notierungen ist gering.
Frei Landlager | Ab Hof | |||||
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Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø | |
Qualitätsweizen | 210 | 230 | 220,38 | 220 | 235 | 228,62 |
Brotweizen | 185 | 210 | 202,14 | 195 | 220 | 211,58 |
Brotroggen | 170 | 185 | 180,20 | 180 | 195 | 187,22 |
Qualitätshafer | 200 | 240 | 215,00 | 210 | 250 | 228,33 |
Raps | 385 | 400 | 394,55 | 395 | 410 | 405,56 |
Eiermarkt
In der Berichtswoche setzt sich der ruhige Handelsverlauf der letzten Wochen nochmal fort. Angebot und Nachfrage zeigen sich ausgeglichen. Die Umsätze in Richtung Lebensmitteleinzelhandel und Produktenindustrie sind sehr umfangreich und sorgen dafür, dass keine Überhänge entstehen. Es wird zwar schon von der Weihnachtsbäckerei gesprochen, die Umsatzsteigerungen bei der Direktvermarktung lassen aber noch auf sich warten. Bis zum Weihnachtsfest gehen die Eierproduzenten von steigenden Umsätzen aus.
Gewichtsklasse M | Erzeugerpackstelle | Direktvermarktung | ||||
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Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø | |
Bodenhaltung | 15,20 | 26,00 | 20,63 | 16,20 | 35,00 | 25,82 |
Freilandhaltung | 21,00 | 33,00 | 25,77 | 28,00 | 37,00 | 32,38 |
Bioware | 21,00 | 37,00 | 30,29 | 31,00 | 40,00 | 37,00 |
Qualitätsferkel
Der Schweinemarkt ist in einen Gleichgewichtszustand eingeschwenkt. Die Versorgungslage wird als ausreichend beschrieben. Gleichzeitig wird mit Nachfrageimpulsen in den kommenden Wochen gerechnet. Die Leitnotierung verbleibt vorerst auf dem Niveau der Vorwoche. Demgegenüber ist der durchschnittliche Verkaufspreis bei der Internetauktion um 6 Cent gestiegen. Der Ferkelmarkt folgt diesen allgemeinen Tendenzen und präsentiert sich ebenfalls ausgeglichen. In Hessen bedeutet dies in der 100er-Partie einen Ferkelpreis von 78 EUR/Tier.
Anzahl | 6.640 | ||
Preisbasis | 28 kg | ||
Min. | Max. | Ø | |
Preisspanne | 72,00 | 85,00 | 78,00 |
Zuschlag 28 – 30 kg | 1,00 | 1,50 | |
Zuschlag > 30 kg | 0,50 | 1,00 |
Kälber
Am Nutzkälbermarkt bleibt es bei einer schwachen Nachfrage. Für weibliche Kälber und für qualitativ abfallende Bullenkälber gibt es kaum Abnahme. Auch für die aktuelle Woche gehen die Marktbeteiligten von einem weiteren lustlosen Marktverlauf aus. Die Sorge, dass sich das Blauzungen Virus weiter ausbreitet, ist groß. Der Preisdruck bleibt daher am Kälbermarkt bestehen. Dies gilt aktuell für Kälber aller Kategorien.
Bullenkälber | Kuhkälber | |||||
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Über 28 Tage ab 65 kg | Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø |
Holstein | 20,00 | 120 | 66,48 | – | – | – |
Mastkreuzungen | 100,00 | 200 | 174,57 | – | – | – |
Über 28 Tage ab 85 – 120 kg | Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø |
Fleckvieh | 130,00 | 280 | 212,00 | – | – | – |
Futtermittel
Milchaustauscher tendieren durch die steigenden Rohstoffpreise am Milchmarkt leicht fester. Bei den Mischfutterkomponenten ist hingegen ein geteilter Markt zu beobachten. Während die Preise für Mischungen mit hohem Getreideanteil stagnieren bzw. leicht nachgeben, ziehen die Preise mit Eiweißkomponenten an. Mit den Entwicklungen am Weltmarkt wurden die Sojapreise stark angehoben. In Hessen kommen die Auswirkungen der Produktionsstörungen einer Ölmühle hinzu, die für die Verarbeitungsmengen von Bedeutung ist. Rapsschrotpreise konnten gegenüber dem letzten Bericht ebenfalls zulegen, wobei die Preisrally hier aus dem Sojakomplex kommt. Preise für GVO-freie Warewurden ebenfalls nach oben korrigiert.
Min. | Max. | Ø | |
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Milchleistungsfutter 18% RP 6,7 MJ NEL Energiestufe 3 | 290,00 | 357,50 | 316,12 |
Alleinfutter II für Mastschweine >50 kg LG, gepreßt | 310,00 | 332,00 | 323,10 |
Alleinfutter für säugende Sauen (13 MJME/kg) | 360,00 | 402,50 | 384,38 |
Sojaschrot (P 43-44%) | 590,00 | 633,00 | 611,75 |
Sojaschrot (P 48%) GVO frei | 750,00 | 750,00 | 750,00 |
Rapsschrot | 329,00 | 375,00 | 350,30 |
Alleinfutter für Legehennen 11,4-11,6 MJ ME/kg | 371,00 | 402,50 | 383,00 |
Quelle: LLH, Stand 15.11.2023