Marktinformation & Preise
Agrarmärkte Hessen aktuell
Analyse KW 36: Kartoffeln, Getreide, Eiermarkt, Qualitätsferkel, Kälber, Düngermarkt
Kartoffeln
Der hiesige Kartoffelmarkt verläuft in ruhigen Bahnen. Nur über Preiszugeständnisse lassen sich die Umsätze fördern. Im LEH sorgen wiederholte Verkaufsaktionen für eine leichte Belebung. Erneut stehen die Erzeugerpreise unter Druck und wurden um rd. 4 EUR/dt zurück genommen. Es wird damit gerechnet, dass sich der Preisrückgang moderat weiter fortsetzt. Immerhin wird mit einer allmählichen Konsolidierung der Preise gerechnet, sobald in Kürze umfangreichere Mengen eingelagert werden. Insgesamt sind die Qualitäten gut bis zufriedenstellend, einige Partien leiden jedoch unter Wurmfraß. Der Anteil an großkalibrigen Knollen fällt in manchen Regionen ungewöhnlich hoch aus.
Waschfähig, vor Abzug Sortierkosten | |||
Min. | Max. | Ø | |
Erzeugerpreis, festkochende Sorte | 26 | 30 | 27,25 |
Erzeugerpreis, vorwiegend festkochende Sorte | 24 | 28 | 25,25 |
Erzeugerpreis, mehligkochende Sorte | 27 | 30 | 28,50 |
Getreide und Ölsaaten
Der Getreidemarkt verläuft weiterhin in ruhigen Bahnen. Zur Vorwoche können sich die Preise behaupten. Insgesamt bleibt der Markt sehr volatil und die teils deutlichen Preisschwankungen dürften sich fortsetzen. Teilweise rechnen die Marktteilnehmer mit einer Preiserholung auf hinteren Terminen aufgrund der insgesamt enttäuschenden Ernteergebnisse. Kurzfristig bleibt die Vermarktung der Ernte jedoch schwierig. Neugeschäfte kommen nur bei Bedarf zustande. Gleichzeitig sorgt die geopolitische Lage für einige Verunsicherungen. Raps kann sich behaupten bzw. etwas befestigen bei einer eher knappen Versorgung in den nächsten Monaten. Häufig wird günstige Importware aus der Schwarzmeerregion bevorzugt.
Frei Landlager | Ab Hof | |||||
Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø | |
Qualitätsweizen | 193 | 210 | 198 | 205 | 210 | 207 |
Brotweizen | 170 | 190 | 178 | 185 | 200 | 191 |
Qualitätshafer | 180 | 180 | 180 | – | – | – |
Futterweizen | 155 | 170 | 162 | 165 | 180 | 173 |
Futtergerste | 140 | 150 | 145 | 155 | 165 | 158 |
Raps | 420 | 430 | 425 | 425 | 440 | 434 |
Eiermarkt
Die erhoffte Belebung nach Ende der Schulferien lässt noch auf sich warten, was auf die hohen Temperaturen zurückzuführen sein könnte. Immerhin wird sowohl auf Ladenstufe im LEH als auch in der Direktvermarktung von stärkeren Nachfrageimpulsen berichtet. Besonders XL-Eier sind weiterhin gesucht. Aufgrund der abgeleiteten Nachfrage dürfte auch bald von Seiten der Produktenindustrie wieder mehr Ware geordert werden. Gemeldete Mengen beinhalten nach wie vor Aufschlagware. Das Angebot wird aktuell als bedarfsdeckend beschrieben. In der laufenden Berichtswoche erwarten die Marktbeteiligten stagnierende bis leicht steigende Preistendenzen.
Gewichtsklasse M | Erzeugerpackstelle | Direktvermarktung | ||||
Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø | |
Bodenhaltung | 12,30 | 26,00 | 20,22 | 16,20 | 35,00 | 25,92 |
Freilandhaltung | 21,00 | 34,00 | 26,02 | 28,00 | 37,00 | 32,38 |
Bioware | 21,00 | 37,00 | 30,36 | 31,00 | 40,00 | 37,00 |
Qualitätsferkel
Die Stimmung am Schlachtschweinemarkt wird stabilisiert sich. Der Vereinigungspreis bleibt bei 2 EUR/kg SG. Durch das Ende der Schulferien steigt die Fleischnachfrag im Inland leicht an. Durch die stabileren Preise am Schlachtschweinemarkt sind auch die Mäster eher bereit Tiere einzustallen. Die Preise blieben auf dem Vorwochenniveau. Auch in der aktuellen Woche gehen die hessischen Marktbeteiligten von unveränderten Kursen für Ferkel aus.
Anzahl | 6.394 | ||
Preisbasis | 28 kg | ||
Min. | Max. | Ø | |
Preisspanne | 70,00 | 84,75 | 77,63 |
Zuschlag 28 – 30 kg | 1,00 | 1,50 | |
Zuschlag > 30 kg | 0,50 | 1,00 |
Kälber
Die Kälberpreise bewegen sich etwa auf dem Niveau der Vorwoche. Aufgrund der Blauzungenkrankheit ist der Handel unterentwickelt. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass die Absatzwege zum Teil blockiert sind. Immerhin lassen sich Kälber mit guten Masteigenschaften wie Fleckvieh zu stabilen Preisen vermarkten. Hier wurden zur Vorwoche zuweilen sogar Aufgelder gewährt. Insgesamt bleibt die Situation am Kälbermarkt aber angespannt. In der laufenden Berichtswoche rechnen die Marktbeteiligten mit stagnierenden bis leicht rückläufigen Kursen.
Bullenkälber | Kuhkälber | |||||
Über 28 Tage ab 65 kg | Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø |
Holstein | 20 | 190 | 138 | – | – | – |
Mastkreuzungen | 180 | 250 | 220 | 156 | 156 | 156 |
Über 28 Tage ab 85 – 120 kg | Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø |
Fleckvieh | 240 | 550 | 411 | – | – | – |
Düngemittel
Am Düngermarkt bleibt die Nachfrage weiterhin sehr verhalten. Bis auf geringe Korrekturen tendieren die Preise nahezu unverändert. Aufgrund der schwachen Preisentwicklung bei den Marktfrüchten besteht bis auf weiteres Kaufzurückhaltung. Zudem steht nur wenig Lagerkapazität zur Verfügung, da zunächst noch umfangreiche Mengen an unverkauften Getreide geräumt werden müssen. Auch beklagen die internationalen Hersteller aktuell Überkapazitäten. Dennoch könnten die Preise in den nächsten Monaten erneut fester tendieren, sollte sich Gas als wichtiger Produktionsfaktor weiter verteuern.
ab Landlager | frei Hof | |||||
Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø | |
KAS | 312 | 335 | 325 | 302 | 318 | 310 |
Harnstoff | 444 | 460 | 454 | 435 | 450 | 442 |
AHL | 303 | 319 | 311 | 285 | 293 | 289 |
DAP | 674 | 690 | 684 | 670 | 680 | 675 |
40er Kornkali | 310 | 368 | 332 | 300 | 315 | 306 |
Quelle: LLH, Stand 04.09.2024